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Die Strafe - The Memory Collector

Titel: Die Strafe - The Memory Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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nicht, welches Fahrzeug die Geiselnehmer benutzten.
    Er schaute auf sein Telefon. Noch immer keine Nachricht von Tang. Nirgendwo eine Spur von den Cops. Er hatte keine Ahnung, ob Lieutenant Tang Leute von der Stanford Police, dem Palo Alto PD, dem Sondereinsatzkommando des Santa Clara County oder eine Mischung aus allen dreien schicken würde.
    Hauptsache, sie schickte irgendwen, und zwar bald. Sie hatte ihm versprochen, die Sache in die Hand zu nehmen, und das glaubte er ihr auch - dennoch hätte er gern eine Bestätigung gehabt. Als er ihre Nummer wählte, erreichte er nur die Mailbox.
    Er schaltete ab und rief beim nördlichen Revier des SFPD an.
    Seine Stimme war nur ein Flüstern. »Hier Gabe Quintana vom 129th Rescue Wing in Moffett Field. Vor fünfundvierzig Minuten habe ich Lieutenant Tang angerufen, um einen Notfall zu melden. Können Sie mir bestätigen, dass sie eine Polizeiaktion im Zusammenhang mit einer Entführungssituation auf dem Campus von Stanford eingeleitet hat?«
    Die Stimme des diensttuenden Beamten wurde hektisch. »Ich prüfe das sofort nach, Mr. Quintana.«

    Gabe bemerkte einen Geländewagen, der vom Palm Drive kam und eine langsame Runde um das Oval begann. Es war ein blauer Chevy Tahoe. Er drückte sich das Telefon mit der hellen Seite ans Bein und spähte um den Baumstamm.
     
    Mit genau vierzig Stundenkilometern rollte Diaz auf der University Avenue dahin. Die Polizisten im vornehmen, gemütlichen Palo Alto hatten kaum Verbrechen zu klären, daher fielen sie über Temposünder her wie eine Horde Gorillas. Ein Stück weiter vorn ging die University Avenue in den Palm Drive über und verlief geradeaus bis zum Campushof.
    Das GPS auf dem Armaturenbrett zeigte die Anordnung der Straßen am Treffpunkt. Der Palm Drive führte direkt zur Universität, endete aber nicht in einer Sackgasse, sondern formte einen ungefähr vierhundert Meter langen Ring. Wo das Oval den Universitätsgebäuden am nächsten lag, war der Treffpunkt. Am Fuß des Ovals war eine Querstraße, in der man vielleicht einen Hinterhalt legen konnte.
    »Wir peilen mal die Lage«, meinte Kanan.
    »Und ob.«
    Kanan nahm den Computerakku aus dem Rucksack und das Messer aus der Knöchelscheide. Vorsichtig steckte er die Klinge zwischen die zwei zusammengeschraubten und verklebten Hälften des Akkubehälters. So sachte wie möglich stieß er die Spitze einige Millimeter durch die Abdichtung, bis er sie fast durchbohrt hatte.
    Diaz beobachtete ihn mit ruhigem Interesse. »Sarge?«
    »Ein Wissenschaftler von Chira-Sayf hat mir erzählt, was dieses Zeug kann.« Er zog das Messer heraus und betrachtete
die Klebestelle. »Slick zersetzt letztlich jeden Behälter auf petrochemischer Basis. Es dauert höchstens eine Woche, bis es ihn zerstört hat.«
    »Und?«
    »Und jetzt hab ich ein bisschen nachgeholfen, damit sich Slick schneller durchfrisst. Nach meiner Schätzung dauert es noch ungefähr eine Stunde. Dann kommt das Zeug mit Sauerstoff in Berührung. Und ab da wird es gefährlich.« Er sah Diaz an. »Keine Sorge, das war nur die Vorbereitung. Erst wenn es so weit ist, durchbohre ich es ganz.«
    »Was passiert, wenn es durch die Abdichtung dringt?«
    »Nach ein paar Minuten gibt es eine böse Überraschung für die neuen Besitzer. Aber das werden sie dann gar nicht mehr richtig würdigen können.« Er klatschte Klebeband auf den Stich in der Abdichtung. »Nicht so zuverlässig wie C 4 , aber genauso wirkungsvoll.«
    Diaz verfolgte, wie er den Behälter im Rucksack verstaute. »Wir müssen natürlich dafür sorgen, dass Seth und Misty dann schon außer Reichweite sind.«
    »Ich werde die Klebestelle erst durchbohren, wenn sie in Sicherheit sind.«
    Diaz steuerte mit einer Hand und stellte den Alarm an seiner Uhr auf fünfzig Minuten ein. »Du auch.«
    Kanan drehte am äußeren Ring seiner Taucheruhr. »Alles klar.«
     
    Calder hob die Hand, damit Vance das Tempo drosselte. »Okay, immer schön locker. Fahr bis zum oberen Ende des Ovals, und in der Haltezone bleibst du stehen.«
    Wieder umrundeten sie die rechte Seite des Rings, kamen
vorbei an geparkten Autos, Eichen und Büschen, den dunklen Gebäuden der Institute für Chemie und Computerwissenschaften, und hielten auf die goldenen Steine des Hofs und den Technicolorglanz des Mosaiks an der Fassade der Memorial Church zu. Jo fühlte sich, als hätte ihr jemand eine Schraubzwinge um die Brust gespannt.
    Calder spähte durch die Windschutzscheibe. »Jetzt ist es Zeit für ein paar

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