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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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erwartet." Wieder widmete er sich dem Laptop. „Ich gebe zu, jemanden zu heiraten, dem man nicht traut, ist keine sehr schöne Vorstellung. Unter anderen Umständen würde so etwas für mich gar nicht infrage kommen. Deshalb ..." Er beugte sich vor und nahm einige Blätter aus einem Seitenfach seiner Aktentasche, wie ein Zauberer, der ein Kaninchen aus seinem Hut zog. Ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden, reichte er sie ihr. „Mein Lebenslauf."
    „Und was soll ich damit tun?"
    „Wie wäre es mit Lesen?" schlug er ironisch vor. Als der Computer plötzlich piepste, beugte Jack sic h vor und gab schnell einige Befehle ein. Über die Schulter sagte er zu ihr:
    „Sie trauen mir unter anderem deshalb nicht, weil Sie mich nicht kennen. In dem Lebenslauf finden Sie alle wichtigen Informationen über mich. Aber zuerst brauche ich noch Ihren Pass."
    „Wozu?"
    Er schnippte mit den Fingern. „Um verschiedene Möglichkeiten zu überprüfen."
    „Warum sollte ich Ihnen meinen Pass geben?" fragte Holly trotzig.
    „Weil es um Sie geht und nicht um mich", erklärte er geduldig, als würde er mit einem Kind reden.
    Sie gab nach und reichte ihm den Pass.
    Jack blätterte ihn durch und füllte einige Felder auf dem Computerbildschirm aus.
    Lässig erkundigte er sich: „Warum haben Sie einen englischen Pass? Ich dachte, Sie stammen aus einer amerikanischen Kleinstadt?"
    „Meine Mutter war Engländerin", erwiderte sie kurz angebunden. „Ich habe in London gelebt, bis ich fünfzehn war."
    Wieder füllte er etwas aus. „Und warum lautet der Name in Ihrem Pass ,Holly Anne Dent', während auf dem Schild Ihres Flö tenkoffers ,Holly Lansing' steht?"
    Holly hätte sich dafür ohrfeigen können, dass sie so unvorsichtig gewesen war.
    „,Lansing' ist der Name meines Vaters", gab sie widerstrebend zu. Falls Jack der Name Lansing etwas sagte und er wusste, dass ihr Vater ein großes, internationales Unternehmen besessen hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. Um vom Thema abzulenken, vertiefte sie sich in die Blätter, die Jack ihr gegeben hatte. „,Amerikanischer Staatsbürger.
    Geboren in Manila. Ledig, keine Kinder. Princeton, Cambridge, Osaka'", las sie vor. „,Smart Buildings Ltd., Weltbankprojekt ... Vorstandsvorsitzender und Hauptaktionär der Armour-Katastrophenhilfe, Hauptgeschäftssitz in Delaware, Tochtergesellschaften in Florida, Nagoya, Japan, und Shropshire, England. Publikationen, E-Mail- Adresse ...
    Wohnhaft in...'" Sie blickte auf. „Dieses Feld ist leer. Sie wohnen also nirgends?"
    „Ich bin so gut wie immer unterwegs. Die Angestellten meines Büros in Miami wissen allerdings immer, wo ich mich gerade befinde."
    „Sie haben kein Zuhause?"
    Jack hämmerte unnötig heftig auf der Tastatur herum. „Vor ein paar Jahren habe ich ein Haus in England gekauft, aber ich fahre nicht oft dorthin."
    „Warum nicht?"
    Er blickte starr auf den Bildschirm. „Ich hätte das Haus gar nicht erst kaufen sollen es war eine verrückte, romantische Idee. Investitionen in Immobilien sind nicht gerade meine Stärke." Offenbar wollte er nicht mehr zu diesem Thema sagen.
    „Ihre Familie lebt also nicht in England?" erkundigte Holly sich.
    „Ich habe überall auf der Welt Familienmitglieder."
    „Ich meine Ihre Eltern und Geschwister."
    Jack wandte den Blick nicht vom Bildschirm ab. „Eltern tot. Keine Geschwister."
    Es klang so gleichgültig, dass ihr unter anderen Umständen ein Schauer den Rücken hinuntergelaufen wäre. Doch sie hatte das Gefühl, dass seine Gelassenheit nur gespielt war.
    Vorsichtig fragte sie: „Und wo haben Sie als Kind gelebt?"
    „Mein Dad war beim Militär, meine Mutter kam aus Ecuador. Als ich acht Jahre alt war, ließen sie sich scheiden. Meine Mutter ging zurück in ihre Heimat. Ich bin vom einen zum anderen gezo gen, bis meine Mutter starb. Danach bin ich in den USA zur Schule und später aufs College gegangen. Ich zog von zu Hause weg, als ich sechzehn Jahre alt war. Seitdem habe ich nie wieder mit jemandem zusammengelebt."
    Plötzlich verspürte Holly Mitleid mit Jack, unterdrückte es allerdings sofort. Jack Armour brauchte kein Mitleid. Und selbst wenn sie sich bei ihm geborgen fühlte - um keinen Preis durfte sie Gefühle investieren. Sie versuchte, ihre Unsicherheit zu überspielen, indem sie ungeduldig mit den Blättern herumwedelte. „Das hier sagt mir überhaupt nichts. Gibt es wirklich ein Unternehmen, das Smart Buildings Ltd. heißt?"
    Jack lächelte. „Ja. ,Smart Buildings' ist ein

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