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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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kunstvoll gefalteten Hauben aus der Zeit Eduards VII. erinnerten.
    Doch heute würdigte sie die schöne Architektur keines Blickes, ebenso wenig die bereits grünenden Bäume. Die warme Aprilsonne schien strahlend auf die weißen Gebäude, und Holly bemerkte es nicht einmal.
    Wo soll ich nur als Nächstes hin? fragte sie sich. Nach Brüssel? Oder nach London?
    Brüssel war zu klein, dort würde Brendan sie noch schneller aufspüren als hier in Paris.
    Und der Gedanke an London rief schmerzliche Erinnerungen in ihr wach. Warum tat es nur so weh, an die schönste Zeit ihres Lebens erinnert zu werden?
    Tief in Gedanken, machte Holly sich auf den Weg zu ihrem kleinen, gemieteten Zimmer. Wie oft werde ich noch alles zusammenpacken und an einen anderen Ort fahren können? überlegte sie, während sie den Hügel hinaufging. Wie lange konnte sie sich noch einreden, es würde ihr nichts ausmachen, kein Zuhause zu haben?
    Unwillkürlich musste sie wieder an Jack Armour denken, doch sie zwang sich, den Gedanken zu verdrängen. Schließlich hatte sie Jack am Vortag zum ersten Mal gesehen, und er war nicht gerade freundlich gewesen. Sie wollte ihn ganz bestimmt nicht wieder sehen.
    Aber ich habe mich bei ihm geborgen gefühlt.
    Einen Moment lang befürchtete sie> dass sie die Worte laut aus gesprochen hatte.
    Erschrocken blickte sie sich um, aber keiner der Touristen in ihrer Nähe schien etwas gehört zu haben. Sie machten Fotos, unterhielten sich angeregt und schienen sie gar nicht zu bemerken.
    Wie kann ich nur so dumm sein? schimpfte sie insgeheim mit sich. Dieses Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit war nichts weiter als eine Illusion. Das Einzige, was sie sich erhoffen konnte, war, mit sich im Reinen zu sein. Männer würden dieses innere Gleichgewicht nur gefährden.
    Vielleicht nicht alle Männer. Manche waren mitfühlend wie Pierre, der es wirklich gut mit ihr meinte. Andere hielten sich lieber aus allem heraus, wie Gilbert. Und dann gab es viel zu viele Männer, die meinten, die Probleme von Frauen lösen zu können, indem sie über deren Leben bestimmten. Diese durfte man auf keinen Fall an sich heranlassen.
    Wehmütig erinnerte Ho lly sich
    an ihre Mutter, die einen hohen Preis dafür hatte zahlen müssen, dass sie einem Mann zu sehr vertraut hatte.
    Nein, am besten verlasse ich mich nur auf mich selbst, ent schied sie. Manchmal fühlte sie sich zwar sehr allein. Doch mit Einsamkeit konnte sie umgehen - im Gegensatz zu der Gefühllosigkeit von Männern wie Brendan oder ihrem Vater, dem einfluss-reichen Geschäftsmann. Und deshalb würde sie ein für alle Mal aufhören, von Jack Armour zu träumen.
    Schnell ging sie die steil ansteigende Straße hinauf. Ihr Zimmer lag direkt über einem Cafe, dessen romantische Geschichte eng mit den Schicksalen begabter Künstler und verarmter Musiker verflochten war. Das Essen war nicht besonders gut und das Gebäude sehr heruntergekommen, aber sie zahlte nur wenig Miete für das Zimmer und hatte keine Empfehlungen vorlegen müssen.
    Holly ging ins Zimmer und begann, ihre wenigen Habseligkeiten zusammenzupacken, damit sie jederzeit abreisen könnte. Plötzlich klopfte es. Sie wirbelte herum und blickte starr zur Tür, ohne sich zu rühren. Wieder klopfte es, und die altersschwache Tür sprang auf, als hätte jemand sich dagegen geworfen.
    „Keine Angst, ich bin es nur." Jack Armour trat ein und strich sich die Jacke glatt.
    Als er ihr aschfahles Gesicht sah, kam er zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Sehen Sie mich nicht so an."
    Holly entwand sich seinem Griff. „Was ... was tun Sie hier?" flüsterte sie.
    „Wir müssen uns unterhalten."
    Holly schloss für einen Moment die Augen. Ich fühle mich bei ihm geborgen, schoss es ihr wieder durch den Kopf. Sie verdrängte diesen verrückten Gedanken und öffnete die Augen. „Warum?" fragte sie.
    „Weil Brendan Sugrue bereits zwei Mal bei mir im Hotel war", erwiderte er ruhig.
    Holly wurde so blass, dass die Sommersprossen auf ihrer Nase und den Wangen deutlich hervortraten. Mit dem langen Zopf sieht sie aus wie ein Schulmädchen, dachte Jack. Am liebsten hätte er ihr Gesicht umfasst und gerufen, sie solle ihm endlich vertrauen.
    „O nein." Sie wirkte zu Tode erschrocken. „Was ... was haben Sie ihm erzählt?"
    „Glauben Sie wirklich, ich würde einem gewalttätigen Mann bereitwillig alles verraten, was ich über Sie weiß? Nicht, dass es besonders viel wäre", fuhr er ironisch fort.
    „Sie haben

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