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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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zuckte zusammen, stritt die Behauptung allerdings nicht ab.
    „Jack, diese Leute wollen sicher nicht, dass wir uns in ihre Privatangelegenheiten einmischen", meldete sich Ramon zu Wort.
    Jack ignorierte ihn und sah die junge Frau an. „Nun?"
    „Er ist mit ... mit einer Verwandten vo n mir verheiratet", erwiderte sie nervös. „Ich habe die beiden nie um etwas gebeten, und ich will nichts mit ihnen zu tun haben."
    Der Mann stieß einen wütenden Laut aus, durch den ein Ange
    stellter des
    Sicherheitsdienstes auf sie aufmerksam wurde. „Du bis t Donna etwas schuldig", erklärte er drohend. „Das weißt du genauso gut wie ich."
    Der Wachmann näherte sich ihnen. Die junge Frau war aschfahl geworden. Ihre Hände zitterten. „Ich ... ich schulde niemandem etwas. Ich habe nie darum gebeten ... Bitte ..."
    Jacks Miene war undurchdringlich. „Wie alt sind Sie?"
    „Zweiundzwanzig", antwortete sie stockend.
    „Mit zweiundzwanzig hat man doch keinen Vormund mehr",
    sagte er zu dem kräftigen Mann, den er noch immer festhielt.
    „Allerdings, wenn man ..."
    Aber die Frau wartete nicht ab, was er sagen würde. Als der Wachmann die kleine Gruppe erreichte und sie sich alle zu ihm umwandten, nutzte sie die Gelegenheit zur Flucht. Sie drängte sich so schnell an ihnen vorbei, dass sie Ramon beinah umwarf.
    Innerhalb weniger Sekunden war sie durch die Drehtür ins Freie gelangt.
    Der Mann fluchte leise und versuchte, ihr nachzulaufen. Jack drückte ihn gegen die Wand.
    „Sie bleiben hier", stellte er fest.
    „Aber das Mädchen ist mein Mündel."
    „Offensichtlich ist sie anderer Meinung. Und ob Sie jetzt Ihr Vormund sind oder nicht, in meiner Gegenwart werden Sie nicht wieder so grob mit ihr umspringen." Jacks Stimme klang kalt und hart wie Stahl, so dass sich sogar Ramon die Nackenhaare sträub ten.
    „Hat die süße kleine Holly Ihnen etwa auch den Kopf verdreht?" fragte der Mann höhnisch. „Darin ist sie wirklich gut", fuhr er verächtlich fort. „Bei uns in Lansing Mills hat sie schon unzählige Kerle abgeschleppt. Deshalb ist ihr auch ..."
    „Sparen Sie sich das." Angewidert sah Jack ihn an.
    Der Wachmann beschloss einzugreifen. Er kannte Jack als Be sucher des Komitees und vertraute ihm. Der andere Mann dage gen war ihm unbekannt, und so stellte er ihm einige Fragen. Als Ramon seine Worte ins Französische zu übersetzen begann, war die junge Frau längst weit weg. Jack ließ den Mann los, als dieser sich schließlich bereit erklärte, die Fragen des Wachmanns zu beantworten.
    „Ich heiße Brendan Sugrue", sagte er und zog seinen Pass aus der Hosentasche. „Das Mädchen ist die Tochter des Adoptiwaters meiner Frau - rechtlich gesehen also ihre Schwester. Wir stammen aus Lansing Mills, in Oklahoma und sind die Vormunde von Holly. Sie ist von zu Hause weggelaufen, und seitdem bin ich auf der Suche nach ihr."
    „Warum?" erkundigte Jack sich ruhig, doch es klang wie ein Pistolenschuss.
    Der Wachmann, der den Pass geprüft hatte, blickte auf.
    Brendan Sugrue blinzelte nervös. „Sie ist noch sehr jung und..."
    „Mit zweiundzwanzig Jahren kann man durchaus auf sich selbst aufpassen."
    „Sie ist verantwortungslos und nimmt keinerlei Ratschläge an..."
    „Mit anderen Worten, sie tut nicht, was Sie wollen", mutmaßte Jack.
    „Monsieur Armour..." begann der Wachmann freundlich, aber energisch.
    Jack ignorierte ihn. „Ist es nicht die Wahrheit?"
    „Monsieur Armour, offensichtlich handelt es sich um eine persönliche Angelegenheit." Der Wachmann gab den Pass zurück. „Da die junge Dame weg ist und keinerlei Schaden verursacht wurde, ist die Angelegenheit beendet. Auf Wiedersehen, meine Herren."
    Brendan Sugrue rückte seinen Schlips gerade und strich sich das Jackett glatt, das ein wenig unter Jacks festem Griff gelitten hatte.
    „Vielen Dank", sagte er zum Wachmann. Der Blick, den er Jack zuwarf, war weit weniger freundlich. „Ich wollte die Ange legenheit eigentlich im Guten mit Holly klären.
    Nachdem Sie sich eingemischt haben, bleibt mir nichts anderes übrig, als zur Polizei zu gehen. Ich rate Ihnen, mir nicht noch einmal in die Quere zu kommen."
    Er drängte sich an Jack und Ramon vorbei und stürmte wütend davon.
    Der auf Hochglanz polierte Boden war übersät mit unzähligen Flugblättern aus leuchtend gelbem, minderwertigem Papier. Jack betrachtete sie und kniete sich dann hin, um sie aufzusammeln. Er zeigte Ramon eines davon.
    „,Club Thais'", las dieser. „.Cooler Jazz, heiße Rhythmen'." Er

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