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Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Titel: Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Etel Bruening
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Kärtchen raus und schwenkte es durch die Luft. Dabei guckte er wie der Gewinner des Jackpots beim Lotto. Frau Mazunke guckte grimmig.
    Als Herr Mazunke endlich aufhörte, mit der Karte durch die Luft zu wedeln, fuhr der Professor fort: »Zweitens müssen wir natürlich zur Polizei gehen. Und drittens müssen wir Herrn Bestmann ausfindig machen. Der scheint ja in der Sache mit drinzustecken.«
    In dem Moment schien der Professor vergessen zu haben, dass Luise die Tochter von Herrn Bestmann war.
    »Gut, gut, Professor«, sagte Herr Christiansen, »da hast du vollkommen Recht. Aber es geht nicht, dass überallneun Mann hoch auftauchen. Das müssen wir schon etwas organisieren.«
    »Was heißt hier organisieren?«, fragte Herr Mazunke. »Frau Malthusen übernehme selbstverständlich ich.« Er war darüber hocherfreut. »Ich mache mich noch eben etwas frisch und dann gehts los.«
    Herr Mazunke drehte auf der Stelle ab, da stoppte ihn seine Frau. Sie stellte sich ihm regelrecht in den Weg und sagte: »Das denkst du dir so. Ich war schließlich dabei. Selbstverständlich fahre ich mit.«
    Daraufhin entspann sich zwischen den beiden etwas, was man schlicht einen Ehekrach nennt. Herr Mazunke kriegte keinen Fuß auf die Erde. Im Klartext: Er musste sich geschlagen geben und stapfte in Begleitung seiner Frau davon.
    »Kommen Sie doch danach rüber aufs Polizeirevier«, rief Herr Christiansen ihnen noch nach. »Ich fahre da mit Klara und Luise hin. Und dann werden wir weitersehen.«
Bei Frau Malthusen
    Herr und Frau Mazunke fuhrend schweigend in Richtung Kampen. Schließlich sagte Herr Mazunke abrupt: »Hier ist es!« Er trat wie gewohnt in die Bremse und seine Frau und er sprangen gleichzeitig aus dem Auto.
    Sie standen vor der Haustür. Herr Mazunke läutete. Einmal, zweimal, dreimal, jedes Mal sehr zaghaft. Als sich nichts rührte, übernahm Frau Mazunke das Kommando.Sie drückte energisch auf die Klingel. Jetzt bimmelte es wie bei der Feuerwehr und endlich öffnete Frau Malthusen die Tür.
    »Entschuldigen Sie die Störung. Aber ich, äh wir, äh die Kinder haben da eine Entdeckung gemacht.« Herr Mazunke war auf einmal der Erfinder der Freundlichkeit.
    Frau Malthusen bat Mazunkes ins Haus. Sie entschuldigte sich tausendmal für ihr Aussehen, was natürlich völlig unnötig war, denn sie sah einfach top aus.
    Herr Mazunke erzählte die Strandgeschichte – gerade so, als wäre er selbst dabei gewesen. Frau Mazunke war zum Schweigen verdonnert. Dann hielt Herr Mazunke Frau Malthusen die Kamera unter die Nase und beide betrachteten die Fotos gründlich. Zu gründlich, fand Frau Mazunke. »Und?«, fragte sie ungefähr fünfzigmal.
    Endlich räusperte sich Frau Malthusen: »Ja, das sind zweifellos die beiden. Diebe! Gauner! Banditen!«
    Herr Mazunke nickte bei jedem Wort und brummte dabei: »Richtig. Ganz recht. Völlig meine Meinung.« Er hing an Frau Malthusens Lippen. Die Welt um ihn herum war verschwunden.
    »Karl-Otto!« Frau Mazunke holte ihren Mann in die Wirklichkeit zurück. »Sollten wir nicht zur Polizei fahren?«
    »Lieber Herr Mazinke …«
    »Mazunke«, korrigierte Herr Mazunke.
    »Gut, lieber Herr Mazonke, wenn Sie meinen, dass ich behilflich sein könnte, würde ich Sie gerne begleiten.«
    Herr Mazunke mochte es ums Verrecken nicht, wenn jemand seinen Namen verunstaltete. Aber in diesem Fall war alles anders. Er lächelte zuckersüß und sagte: »Das wäre sehr freundlich, wenn Sie die Zeit erübrigen könnten.«
    Frau Mazunke dankte ihrem Schöpfer für die Eingebung mitgefahren zu sein. Ihr Karl-Otto hatte zweifelsfrei einen an der Klatsche – wie ein balzender Hahn führte er sich auf.
    Die drei gingen zum Auto. »Bitte, fahren Sie doch mit mir«, schlug er vor. »Ich bringe Sie selbstverständlich wieder zurück. Meine Frau kann ja dann mit irgendjemand ins Sonnenland zurückfahren und sich schon mal ums Essen kümmern.« Diese Idee schien ihn zu erheitern, denn er schob ein fröhliches »ha, ha, ha« nach.
    Frau Malthusen sagte nur: »Gut, wenn Sie meinen.« Und mit diesen Worten wollte sie hinten einsteigen.
    »Nein, nein!« Herr Mazunke überschlug sich fast. »Hilde, setz dich doch mal nach hinten! So, Frau Malthusen, wenn ich bitten darf. Hier vorne ist es doch angenehmer.« An dieser Stelle machte Herr Mazunke den Fehler, dass er seine Frau nicht beachtete.
    Die saß im Fond des Wagens und schnaubte innerlich vor Wut. Hinten sitzen! Ums Essen kümmern! Das reichte! Das musste bestraft werden. Sie

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