Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt
dann nicht.« Herrn Christiansen wurde es zu bunt. Da kutschierte man die Gören umher und dann kriegten sie nicht mal die Zähne auseinander. »Maulfaule Bande!«, schimpfte er.
Der Professor zog einen kleinen Zettel aus der Tasche und kritzelte schnell etwas drauf. Dann ließ er das Blatt heimlich herumwandern.
Als Luise in die kleine Wohnung kam, spürte sie sofort, dass wieder etwas vorgefallen sein musste. Ihre Mutter wanderte unruhig von einem Zimmer zum anderen und sagte immer vor sich hin: »Was soll ich denn nur machen? Das halt ich nicht durch.«
Zwei Aschenbecher quollen bereits über. Frau Bestmann zündete sich noch eine Zigarette an und drückte Luise einen Zettel in die Hand.
»Der war um einen Stein gewickelt und lag vorhin hier auf dem Fußboden. Jemand muss ihn durchs offene Fenster geworfen haben. Wer kann nur dahinter stecken? Was soll das?«
Frau Bestmann nahm Luise ganz fest in die Arme. Beide weinten vor Angst und vor Wut. Luise hatte plötzlich ganz wackelige Knie.
Dann fiel ihr der Zettel vom Professor wieder ein. Sie sagte: »Mami, es sind noch mehr seltsame Dinge passiert. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang. Wir treffen uns nachher bei Arnheims, hat der Professor gesagt. Komm doch mit rüber.«
Luises Mutter nickte und ehe sie nach den anderen seltsamen Dingen fragen konnte, war Luise losgerannt. »Zu Klara«, konnte Frau Bestmann nur noch verstehen und dann war Luise weg.
»Du«, sagte sie zu Klara, »meine Mutter kommt nachher mit zum Professor. Was meinst du, ob dein Vater vielleicht auch …?«
Klara nickte sofort. »Klar doch. Aber was ist …?« Weiter kam sie nicht, denn Luise hatte bereits eine Kehrtwendung gemacht und lief wieder zu ihrer Mutter zurück. »Bis später!«, rief sie ohne sich umzusehen.
Alles klärt sich auf
Kriegsrat
Pünktlich um fünf Uhr kamen die Kinder zu Arnheims in den Garten. Als dann aber auch Frau Bestmann und Herr Christiansen auftauchten, guckten alle misstrauisch. Nur Klara und Luise nicht.
Willi platzte als Erster los: »Wat denn? Wat denn? Hat wohl eener nich dichtgehalten. Mensch, seid ihr Quasselweiber.« Für Willi stand fest, dass die Mädchen ihre Klappen nicht hatten halten können.
Chaoten-John nickte und schaltete sofort einen giftigen Blick ins Gesicht. Das passte zu Chaoten-John so wie Engelsflügel zu einem Teufel.
Luise schüttelte nur den Kopf. Klara zeigte Willi einen Vogel.
Der aber pöbelte munter weiter: »Quatschtanten.« Dafür bekam er ein zustimmendes Nicken von Chaoten-John.
»Kannst du bitte mal dein Hirn einschalten?«, fragte Luise. Und dann: »Was können wir Kinder alleine schon erreichen?« Und als sie keine Antwort kriegte, sagte sie: »Na also, und außerdem sind auch hier im Sonnenland ganz komische Dinge passiert.«
»Na, dann erzähl mal«, sagte Willi. »Da sind wir ja mächtig gespannt.«
An dieser Stelle unterbrach Herr Christiansen die Kinder: »Nun wollen wir mal schön der Reihe nach gehen. Professor, erzähl doch erst mal, was heute am Strand los war.«
Der Professor holte tief Luft und setzte zu einem sehr ausführlichen Bericht an. Er beschrieb jeden Schritt, jeden Atemzug und gab jedes gesprochene Wort wieder. Seine Story war fast länger als die eigentlichen Ereignisse am Tag.
»Stopp mal!«, unterbrach Klara ihn. »Du musst doch sagen, dass wir die beiden Typen schon neulich im Café gesehen haben. Bei dem Uhrenklau.«
»Da war ich ja nicht dabei«, maulte der Professor. Und insgeheim tat es ihm etwas Leid, dass er an dem Ausflug nicht teilgenommen hatte. Ihm fehlten somit wichtige Teile in dem Puzzle.
»So«, fasste Herr Christiansen zusammen, »die Geschichte aus dem Café kennen wir. Und nun seid ihr überzeugt, dass das die Diebe waren, die mit Herrn Bestmann am Strand waren. Könnt ihr das vielleicht irgendwie beweisen?«
»Hier«, sagte der Professor und zog stolz die Kamera aus der Tasche. Er klickte ein Foto nach dem anderen an und Herr Christiansen und Frau Bestmann steckten die Köpfe zusammen. Die beiden waren beeindruckt. »Bist ja ein richtiger Detektiv«, sagte Herr Christiansen.
»So sieht man sich wieder«, sagte Frau Bestmann plötzlich, als sie ein Foto betrachtete, auf dem nur ihr Ex zu sehen war.
»Sagen Sie mal, Frau Bestmann, kennen Sie denn die beiden jungen Männer auf den anderen Fotos auch?«, fragte Herr Christiansen.
»Nein, nein, die habe ich noch nie gesehen. Aber warum sollte mein Ex-Mann Uhren stehlen lassen? Das hat der nicht nötig. Und was
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