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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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zu Regentagen passt«, bemerkte ich, dann griff ich zu einem anderen Notenheft.
    Eve schien mir mit einem Mal sehr nah zu sein, vielleicht war es das, was mich dazu bewog, als nächstes Ravels ›Pavane pour une infante morte‹ zu wählen. Doch ich nahm die Musik nur halbherzig wahr, ich wurde mehr vom sanften Plätschern des Regens draußen vor den Fenstern gefesselt.
    Als ich das Stück beendet hatte, meinte Dorian: »Sie haben heute Abend nur traurige Stücke gespielt. Liegt das daran, dass Sie Ihren Geliebten vermissen?«
    »Es erschien mir einfach angemessen«, versetzte ich knapp.
    »Nun«, mischte sich Mary beschwichtigend ein, »ich fand beide Stücke wunderschön, aber jetzt muss ich mich entschuldigen. Ich habe leichte Kopfschmerzen und will mich hinlegen.« Sie war wieder unnatürlich blass, und ich schwor mir einmal mehr, sie endlich dazu zu bringen, einen Arzt aufzusuchen.

    »Eleanor, lässt du eines der Gästezimmer für Dorian herrichten?«
    »Selbstverständlich«, versicherte ich ihr, obwohl es mir zutiefst widerstrebte, diesen Mann unter meinem Dach zu beherbergen.
    Auch Colette erhob sich. »Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Mademoiselle«, wandte sie sich an mich, dann an Dorian. »Monsieur.« Die Kühle in ihrer Stimme verstärkte meinen Widerwillen dagegen, mit ihm allein gelassen zu werden, noch.
    Die Stille, die sich über den Raum legte, nachdem die beiden Frauen ihn verlassen hatten, wurde nur vom Prasseln des Regens zerrissen.
    »Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen jetzt Ihr Zimmer«, bot ich Dorian an, stand, die Fingerspitzen noch immer auf die Klaviertasten gelegt, auf und vermied es angelegentlich, ihm in die Augen zu sehen.
    »Wenn ich ehrlich sein soll…«, seine Stimme klang warm und einschmeichelnd, »…würde ich die Gelegenheit begrüßen, einmal unter vier Augen mit Ihnen sprechen zu können. Mir scheint nämlich, dass unsere Beziehung von einer Reihe von Missverständnissen überschattet wird. Vielleicht gelingt es uns jetzt, wo wir ungestört miteinander reden können, sie ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen.«
    Ich funkelte ihn an. »Der Begriff ›Beziehung‹ ist wohl mehr als unpassend gewählt, Mr Ducoeur«, wies ich ihn eisig zurecht.
    »Ich habe den Eindruck, Sie mögen mich nicht sonderlich, obwohl ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, warum nicht«, fuhr er unbeeindruckt fort.
    »Nicht?« Ich klappte den Deckel des Instruments fester als beabsichtigt zu. Die Saiten im Inneren begannen misstönend zu vibrieren.

    »Nein … es sei denn, jemand hat mich bei Ihnen schlechtgemacht.«
    Er bot ein überzeugendes Bild absoluter unschuldiger Aufrichtigkeit, aber ich war erschöpft, mit meiner Geduld am Ende und weigerte mich, sein Spiel mitzuspielen. »Sie wissen genau, dass ich damals auf Joyous Garde Ihre Unterhaltung mit Alexander mit angehört habe, also hören Sie auf, mich für dumm verkaufen zu wollen!«
    »Das ist also der Grund für die Abneigung, die Sie mir entgegenbringen.« Er ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken. »Sie haben mich mit Alexander sprechen hören, und er hat Ihnen wahrscheinlich irgendeine wilde Geschichte über unsere Bekanntschaft aufgetischt.«
    »Er hat mir die Wahrheit über Sie erzählt!« Mein heiß aufflammender Zorn ließ mich alle Vorsicht vergessen. »Ich weiß, dass Sie nicht der sind, für den Sie sich ausgeben, Dorian Ducoeur - oder soll ich Sie lieber Antoine Fontainebleau nennen? Am liebsten würde ich Sie auf der Stelle aus meinem Haus weisen, Sturm hin, Sturm her!«
    »Und was genau meinen Sie, über mich zu wissen?«, fragte er, ohne auch nur die geringste Gefühlsregung erkennen zu lassen.
    »Sie befinden sich in meinem Haus. Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig.«
    Er seufzte. »Geben Sie mir eine halbe Stunde, dann erkläre ich Ihnen alles.«
    »Sie haben genau fünf Minuten.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde ließ ihn seine ruhige Gelassenheit im Stich, und ein Anflug von Resignation huschte über sein Gesicht, doch dieser kurze Moment hatte ausgereicht, um mir zu verraten, dass er nicht mehr so jung war, wie ich ursprünglich gedacht hatte. Ohne sein hochmütiges Grinsen legte sich die Haut um seine Augen und seine Stirn in ein Netz feiner Fältchen.

    »Wie Sie wollen«, gab er nach. »Fünf Minuten, und wenn Sie den Rest der Geschichte dann nicht mehr hören wollen, werde ich widerstandslos das Haus verlassen.« Er hielt inne. »Sie werden entschuldigen, aber es fällt mir nicht ganz

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