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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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diesem Unwetter, außerdem ist es schon fast dunkel. Sie bleiben natürlich hier, bis die Straße wieder passierbar ist.«
    Tascha schob ihre klamme Hand in die meine. »Glaubst du, Djadja ist etwas passiert?«, fragte sie angsterfüllt.
    »Ganz bestimmt nicht, meine Süße«, tröstete ich sie mit mehr Zuversicht, als ich empfand.
    »Machen Sie sich Sorgen um Mr Trewoschow?«, erkundigte sich Dorian.
    Ich wollte ihn auf keinen Fall wissen lassen, dass wir allein im Haus waren, doch ehe ich mit einer glaubwürdigen Lüge aufwarten konnte, erwiderte Mary schon: »Er ist nach Baton Rouge gefahren.«
    »In diesem Fall kommt er heute ganz bestimmt nicht mehr zurück«, stellte Dorian fest.
    Seine Worte jagten mir einen Schauer über den Rücken, doch ich bemühte mich, mir mein Unbehagen nicht anmerken zu lassen.
    »Das ist ja ein richtiges Abenteuer«, schwärmte Mary, was ihr einen strafenden Blick von mir eintrug. »Wie die Schneestürme in Boston, findest du nicht, Eleanor? Damals
haben wir immer Feuer im Kamin gemacht und Popcorn geröstet.«
    »Ich habe Angst.« Tascha schob die Unterlippe vor, wie es Kinder tun, wenn sie kurz davor stehen, in Tränen auszubrechen. »Ich will meinen Djadja!«
    »Es geht ihm gut«, beschwichtigte ich sie. »Er ist im Moment in der Stadt sicherer als hier.« Die Worte waren kaum heraus, da fragte ich mich schon, wieso ich auf diese Formulierung verfallen war, sie klang irgendwie unheilvoll, obwohl ich sie nicht so gemeint hatte.
    Dorian streifte mich mit einem spöttischen Blick, dann meinte er: »Mary hat Recht. Da wir nun einmal hier festsitzen, sollten wir das Beste daraus machen.«
    »Eine gute Idee!« Mary sah aus, als hätte sie vor Freude am liebsten in die Hände geklatscht. »Ich werde Colette bitten, uns etwas zu essen zu machen. Möchten Sie vorher vielleicht einen Brandy?«
    »Jetzt nicht, danke«, lehnte Dorian ab. »Vielleicht später.«
    »Wären Sie dann eventuell auch so freundlich, etwas für uns zu spielen?«
    »Oh, ich bin kein großer Künstler am Klavier«, wehrte er obenhin ab. »Ich hatte eigentlich gehofft, Miss Rose einmal spielen zu hören.«
    Ich sah ihn an, konnte jedoch nur an die grausame Härte denken, die sich in meinem Traum auf seinem Gesicht widergespiegelt hatte. Wieder meinte ich, die eiskalte, drohende Stimme zu hören, mit der er von Eves ungenannter ›Sünde‹ gesprochen hatte. Mir gefror das Blut in den Adern, aber ich beherrschte mich und erwiderte nur ruhig: »Wir werden sehen. Jetzt leisten Sie uns doch bitte erst einmal beim Essen Gesellschaft.«
    »Gerne, vielen Dank«, willigte er ein und folgte uns ohne ein weiteres Wort ins Esszimmer.

    Colette hatte einen Schmortopf mit Reis aufgetischt. Normalerweise liebte ich ihre exotische Küche, aber an diesem Abend brachte ich kaum einen Bissen herunter, meine Kehle war wie zugeschnürt. Auch Tascha schien der Appetit vergangen zu sein, sie saß nur da und beobachtete Dorian aus großen, forschenden Augen.
    »Iss weiter, Liebes«, mahnte Mary sie sanft. »Du musst doch wieder zu Kräften kommen.«
    Tascha griff gehorsam nach ihrer Gabel und tauchte sie in den Reis, schob sie dann aber nicht in den Mund. Ihr Blick wanderte wieder zu Dorians Gesicht und blieb daran hängen.
    Sie runzelte die Stirn, als würde sie angestrengt nachdenken. Dorians Aufmerksamkeit war jedoch einzig und allein auf mich gerichtet.
    »Hat Mary Ihnen schon erzählt, dass wir oben im Haus auf dem Hügel einen Ball veranstalten wollen? Halb Baton Rouge lauert schon darauf, dass Sie wieder gesellschaftlich in Erscheinung treten.«
    »Ich dachte, das allgemeine Interesse an uns wäre längst erloschen«, entgegnete ich.
    Er lachte. »Da irren Sie sich aber gewaltig. Sie haben bei meinem Fest alle einen großen Eindruck hinterlassen. Alexanders wundervolles Spiel, Ihr überstürzter Aufbruch … das Geheimnis um Sie und Eden wird immer faszinierender.«
    »An uns ist nun wirklich nichts Geheimnisvolles«, lächelte Mary.
    »Wieso sprechen Sie von einem Geheimnis?«, hakte ich nach.
    Die Frage schien ihn in Erstaunen zu versetzen. »Nun, seit dem Tod Ihrer Großmutter ist niemand mehr nach Eden eingeladen worden. Solange das Haus leer stand, fand niemand etwas dabei, aber Sie leben jetzt schon seit
einem halben Jahr hier. Kein Wunder, dass die Leute misstrauisch werden.«
    »Misstrauisch? Wieso das denn?«
    Dorian zögerte eine Sekunde, dann verbesserte er sich: »Entschuldigung. Ich wollte ›neugierig‹ sagen.«
    »Warum

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