Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
Vom Netzwerk:
bißchen rein. Der junge Mann machte sich steif und verzerrte das Gesicht.
    »Der Schmuck«, sagte Bill, »zeig mir, wo der Schmuck ist.«
»Der ist oben…«
»Na schön, geh vor!«
Harry sah zu, wie Bill mit ihm hinausging. Dann starrte
    er wieder das Girl an, und sie starrte zurück. Blaue Augen, weit aufgerissen vor Angst.
    »Schrei bloß nicht«, sagte er zu ihr, »oder ich murks dich ab, ohne mit der Wimper zu zucken.«
Ihre Lippen begannen zu zittern. Sie waren blaßrosa. Dann war sein Mund auf ihrem. Er hatte einen Schnurrbart und roch ranzig und säuerlich, sie war weiß und weich und zerbrechlich und zitterte. Er hielt ihr den Kopf mit den Händen fest. Dann nahm er seinen Kopf zurück und sah ihr in die Augen. »Du Flittchen«, sagte er, »du gottverdammtes Flittchen!« Er küßte sie wieder, diesmal härter. Sie fielen zusammen nach hinten auf das Bett. Er kickte seine Schuhe weg, während er sie mit den Händen nach unten drückte. Dann zerrte er an seiner Hose, kriegte sie runter. Die ganze Zeit hielt er sie fest und küßte sie. »Du Flittchen, du gottverdammtes Flittchen…«
»Oh! NEIN!! Um Gotteswillen, nein! Nicht meine Frau, ihr Schweine!«
Harry hatte die beiden nicht hereinkommen hören. Der junge Mann stieß einen Schrei aus. Dann hörte Harry ein gurgelndes Geräusch. Er ließ seinen Schwanz rausrutschen und drehte sich um. Der junge Mann lag mit durchschnittener Kehle am Boden; sein Blut spritzte in rhythmischen Stößen auf die Dielen.
»Du hast ihn gekillt!«, sagte Harry.
»Er hat geschrien.«
»Deshalb hättest du ihn doch nicht killen müssen.«
»Und du nicht seine Frau vergewaltigen.«
»Ich hab sie noch nicht vergewaltigt, aber du hast ihn ge
    Dann fing sie an zu schreien. Harry hielt ihr den Mund zu. »Was machen wir jetzt?«, fragte er.
»Wir werden sie auch killen. Sie ist ein Augenzeuge.« »Ich kann sie nicht killen«, sagte Harry.
»Dann mach ichs eben«, sagte Bill.
»Aber nicht gleich. Das war ja Verschwendung.« »Na dann mach los. Nimm sie dir.«
»Stopf ihr was in den Mund.«
»Das haben wir gleich«, sagte Bill. Er nahm einen Seidenschal aus der Schublade und stopfte ihn ihr in den Mund. Dann riß er vom Kopfkissenbezug einen Streifen ab und band ihr damit den Knebel fest.
    »Kannst anfangen«, sagte Bill.

    Das Girl leistete keinen Widerstand. Sie schien unter
    Schock zu stehen.
Als Harry fertig war, stieg Bill drüber. Harry sah zu. So
ging es eben. So ging es überall auf der Welt zu. Wenn eine siegreiche Armee einmarschierte, nahmen sie sich die Frauen. Sie waren hier die siegreiche Armee.
Bill stieg von ihr runter. »Shit, das war wirklich gut.« »Hör zu, Bill, wir sollten sie nicht killen.«
»Sie wird uns verpfeifen. Sie ist ein Augenzeuge.« »Wenn wir sie leben lassen, wird sie uns nicht verpfeifen. Soviel wird es ihr wert sein.«
»Sie wird uns verpfeifen. Ich kenn mich aus mit der menschlichen Natur. Sie wird uns später verpfeifen.«
»Warum sollte sie Leute wie uns, die sowas tun, auch nicht verpfeifen.«
»Is ja meine Rede«, sagte Bill. »Warum zulassen, daß sie’s tut?«
»Komm, wir fragen sie mal. Laß uns mit ihr reden. Wir fragen sie, was sie darüber denkt.«
»Ich weiß, was sie denkt. Ich werd sie killen.«
»Bitte tu’s nicht, Bill. Laß uns doch hier ein bißchen anständig sein.«
»Bißchen anständig sein? Jetzt noch? Dazu isses zu spät. Wenn du dich wenigstens soweit beherrscht hättest, daß du deinen blöden Schwanz aus ihr raus läßt…«
»Mach sie nicht kalt, Bill. Ich kann das nicht … mit ansehen …«
    71
    »Dann dreh dich um.«
»Bill, bitte…«
»Ich hab gesagt, dreh dich um, verdammt!«
Harry drehte sich um. Es schien sich .völlig lautlos abzuspielen. Minuten vergingen.
    »Bill, hast du’s getan?«
»Ich habs getan. Dreh dich wieder um und sieh dirs an.« »Ich will nicht. Laß uns gehn. Laß uns hier abhauen.« Sie stiegen durch das gleiche Fenster hinaus, durch das
    sie hereingekommen waren. Die Nacht war jetzt noch kälter als zuvor. Sie gingen hinten am Haus herum und dann durch die Hecke hinaus auf die Straße.
    »Bill?«
»Yeah?«, »Ich fühl mich jetzt wieder OK. Als war es nie passiert.« »Ist aber passiert.«
Sie gingen zurück zur Bushaltestelle. Nachts verkehrte
    der Bus nur in großen Abständen, wahrscheinlich würden sie eine ganze Stunde warten müssen. Sie standen an der Haltestelle und sahen nach, ob einer von ihnen Blut an den Kleidern hatte, doch seltsamerweise fanden sie keins. Also drehten sie sich

Weitere Kostenlose Bücher