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Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Sam ging mir nach. Ich ging an den Kühlschrank.
»Ich bitte dich, mach diese Tür nicht auf!«, sagte er.
Sam ging hinüber zum Ausguß und kotzte rein. Ich sah die Kühlschranktür an. Ich machte sie nicht auf. Als Sam fertig war; sagte ich: »Okay, gehn wir.«
Wir gingen ins Wohnzimmer, wo Maja immer noch hinter seiner Bongotrommel saß.
»Ich spiel nochmal Trommel«, sagte er.
»Nee danke, Maja.«
Wir gingen ans der Wohnung, die Treppen hinunter, auf die Straße raus. Wir stiegen in meinen Wagen. Ich fuhr los. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Sam sagte auch nichts. befanden uns im Geschäftsviertel. Ich fuhr in eine Tankstelle und sagte zu dem Mann, er solle volltanken, Normal. Sam stieg aus und ging in die Telefonzelle, um die Polizei zu verständigen. Ich sah Sam aus der Telefonzelle herauskommen. Ich bezahlte das Benzin. Ich war nicht zu meiner Story gekommen. 500 Dollar waren mir durch die Lappen gegangen. Sam kam auf mich zu. Ich wartete auf
DIE KILLER
    Harry war gerade ans einem Güterwaggon geklettert und ging jetzt die Alameda entlang in Richtung auf Pedro’s, wo er sich einen Kaffee genehmigen wollte. Es war früh am Morgen, doch er erinnerte sich, daß sie um 5 Uhr aufmachten. Bei Pedro kostete der Kaffee 5 Cents, und man konnte einige Stunden damit sitzen. Man konnte über einiges nachdenken. Man konnte sich überlegen, was man falsch gemacht hatte und was man richtig gemacht hatte.
    Sie hatten auf. Die Mexikanerin, die ihm seinen Kaffee eingoß, sah ihn an, als halte sie ihn für einen Menschen. Die Armen kannten sich mit dem Leben aus. Ein gutes Girl. Naja, gut genug. Trouble bedeuteten sie alle. Alles bedeutete Trouble. Er erinnerte sich an einen Ausspruch, den er mal irgendwo gehört hatte — die Definition von Leben ist: Trouble.
    Harry setzte sich an einen der alten Tische. Der Kaffee war gut. Harry war 38, und er war erledigt. Er schlürfte seineu Kaffee und erinnerte sich daran, was er falsch gemacht hatte — oder richtig. Er war es einfach leid geworden — die Tour mit den Versicherungspolicen, die kleinen Büros mit den hohen Trennwänden aus Glas, die Kunden.
    war es leid geworden, seine Frau zu betrügen, Sekretärinnen im Fahrstuhl und auf dem Flur zu kneifen; er die Weihnachtsparties satt, die Neujahrsparties und Geburtstage, die Ratenzahlungen für neue Wagen und Mö
    bel, die Rechnungen für Strom, Gas, Wasser — dieses ganze blutsaugende Sortiment von Zwängen.
    Er war es leid geworden und er hatte aufgesteckt, das war alles. Die Scheidung kam dann recht bald, und die Trinkerei auch, und plötzlich saß er auf der Straße. Jetzt hatte
    nichts mehr, und er mußte feststellen, daß auch das schwierig war. Er hatte sich nur eine neue Last aufgeladen. Wenn es da zwischendurch nur einen leichteren Weg gäbe.Ein Mann schien nur die Wahl zwischen zwei Dingen zu haben — die Tretmühle mitmachen oder auf der Straße lan
    Harry sah von seiner Tasse auf, als sich ein Mann ihm gegenüber an den Tisch setzte, ebenfalls mit einer Tasse Kaffee für 5 Cents. Er schien Anfang 40 zu sein. Und er war genauso schäbig gekleidet wie Harry. Der Mann drehte sich eine Zigarette, und als er sie ansteckte, sah er Harry
    »Wie läufts denn so?«
»Das ist vielleicht ne Frage«, sagte Harry.
»Yeah, isses vermutlich.«
Sie saßen da und tranken ihren Kaffee.
»Man fragt sich, wie man in so ne Lage kommt.« »Yeah«, sagte Harry.
»Übrigens, ich heiße William.«
»Ich heiße Harry.«
»Kannst Bill zu mir sagen.«
»Danke.«
»Du siehst mir aus, als wärst du irgendwo am Ende.« »Ich hab diese Rumtreiberei einfach satt, bis hier oben
    »Willst du wieder ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden, Harry?«
»Nee, das nicht. Aber ich möchte aus dem hier rauskom
    »Man kann ja immer noch Selbstmord machen.« »Ich weiß.«
»Paß auf«, sagte Bill, »was wir brauchen, ist ein bißchen
    leichtverdientes Bargeld, damit wir mal wieder verschnaufen können.«
    »Klar, aber wie?«
»Naja, es ist ein gewisses Risiko dabei.«
»Na und?«
»Ich hab mal ne Zeitlang Einbrüche gemacht. Is gar nicht
    schlecht. Ich könnte einen guten Partner gebrauchen.«
»In Ordnung. Ich bin soweit, daß ich zu allem bereit bin.
Bloß keine seifigen Bohnen mehr, keine acht Tage alten Doughnuts, Innere Mission, Vorträge über Gott, schnarchende Penner…«
»Unser Problem ist, wie kommen wir von hier in unser Einsatzgebiet«, sagte Bill.
»Ich hab ein paar Dollar.«
»Gut, dann treffen wir uns um Mitternacht. Hast du

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