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Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Leukoplast gibt.«
Ich ging den Flur hinunter. Fand das Badezimmer. Es gab Leukoplast. Harry machte mich langsam nervös. Man wußte nie, was ihm noch alles in den Kopf kommen würde. Ich kam mit dem Leukoplast zurück ins Schlafzimmer. Harry riß gerade das Telefonkabel aus der Wand.
»Okay«, sagte er, »dann stell mal den Kanal 7 ab.«
Ich klebte diesem Chefkommentator den Mund zu.
»Jetzt die Hände«, sagte Harry. »Auf den Rücken.«
Dann ging er herum zu Nana. Er holte ihr die Titten aus dem Nachthemd und sah sie an. Dann spuckte er ihr ins Gesicht. Sie wischte es am Bettlaken ab. Vom anderen Bett kam ein dumpfes Gurgeln. Tom wälzte sich krampfhaft her
    »So«, sagte Harry. »Jetzt die hier. Papp ihr den Mund zu, aber laß die Hände frei. Ich habs gern, wenn sich die Flittchen wehren.«
    Ich tat ihm den Gefallen.
Harry brachte Tom Dawson in Seitenlage, damit er Nana ansehen konnte. Dann ging er an die Kommode und steckte sich eine von Tom’s Zigarren an.
    »Möglich, daß er nicht ganz unrecht hat. Wir sind Schmarotzer. Wir sind Maden. Wir sind der Abschaum. Vielleicht sind wir sogar feige Säcke.«
    Er paffte an der Zigarre.
    »All right«, sagte er zu mir. »Hast du in deinem Leben schon mal sowas wie die hier zu ficken gekriegt?«
»Nicht daß ich wüßte, Harry.«
»Hast du schon mal so ein Klasseweib gesehn?«
»Naja, nicht so aus der Nähe. Nicht mit so wenig an.«
»Hast du schon mal solches Haar gesehen, solche Augen, so einen Mund? Und solche Titten?«
»Nee.«
»Und unter der Decke ist noch mehr davon.«
Ich sagte nichts.
»Also dann bedien’ dich mal, Eddie.«
»Harry, das kann ich nicht machen.«
»Klar kannst du. Du bist bloß noch nie drauf gekommen. Dir fehlt die richtige Erziehung. Ich geb dir ne Nachhilfestunde. Wirst sehn, es ist ganz einfach. Greif zu. Sie gehört
    »Mach du es, Harry.«
»Nein, du hast es nötiger. Für dich ist es wichtiger.« »Wieso?«
»Weil du so ‘n schmalspuriges Arschloch bist.« Dieser Harry. Naja, ein paar Irrenhäuser hatte er mir in
    punkto Lebenserfahrung immerhin voraus.
    Ich ging ans Bett. Sie war so schön, und ich war so häßlich. Ich kam mir vor, als sei ich von Kopf bis Fuß mit Scheiße verschmiert.
    »Na mach schon, du Idiot«, sagte Harry.

    »Harry, es geht nicht. Es ist nicht recht. Sie gehört mir
    »Natürlich gehört sie dir.«
»Wieso?«
»Ist wie im Krieg. Wir haben diesen Krieg hier gewonnen. Wir haben ihre Machos erledigt, ihre ganzen Größen, ihre Helden. Nur noch Frauen und Kinder übrig. Die Kinder nieten wir auch noch um, und von den Frauen behalten wir nur die besten. Und die Luxusausgabe hast du hier vor dir. Wir sind die siegreiche Armee. Sie gehört dir, ganz allein. Also nimm sie dir.«
Ich zog die Bettdecke zurück. Es war, als sei ich gestorben und im Himmel gelandet und sie vermachten mir dieses magische Wesen als Begrüßungsgeschenk. Ich packte das Neglige und riß es ihr herunter.
    »Fick sie, Eddie.«
    Sämtliche Kurven waren genau da, wo sie sein sollten. Sie waren da und doch nicht da. Ich war in einem Ölgemälde, in einer Landschaft mit Wäldern und Bergen, mit einem blauen Himmel und röhrenden Hirschen und Sturzbächen. Ich wollte mich nur noch sattsehen. Wie ein Spießer im Kaufhaus.
    Ich hatte Angst. Ich stand da, mit diesem Hörn da vorne in der Hose.
Ich hatte kein Recht dazu. Sie war zu schön, und wenn ich sie auch nur anrührte, würde etwas Fürchterliches pas
    »Komm schon«, sagte Harry. »Sie ist auch nur ne Frau wie jede andere. Sie lügt und intrigiert und macht Zicken. Sie wird alt und landet auf dem Abstellgleis. Sie wird sogar mal sterben. Fick sie, solang sie noch da ist.«
    Ich zog sie an den Schultern hoch. Sie stieß sich von mir ab und bog den Kopf weit nach hinten. Sie war restlos von mir angewidert.
    »Hör zu, Nana, ich mach es eigentlich mehr gegen meinen Willen. Ich weiß nicht, was ich mache. Ich will dich haben, und ich kann mich selber nicht leiden …«
    Sie machte mit ihrem zugeklebten Mund ein Geräusch, das mir durch und durch ging. Mein Hirn funktionierte nicht mehr. Ich war nur noch eine Attrappe. Ich sah ihr in die Augen, und ihre Augen sagten mir, daß ich kein Mensch mehr war.
    »Was ist denn?«, sagte Harry ungeduldig. »Siehst du nicht, daß sie’s kaum noch erwarten kann? Sie ist ganz wild drauf!«
    »Ich kann nicht, Harry.«
»Ach Scheiße«, sagte er. »Paß auf Kanal 7 auf.« Ich ging außen herum und setzte mich neben Tom Dawson, der mit stumpfen Augen vor sich hin

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