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Die stummen Götter

Die stummen Götter

Titel: Die stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Sjöberg
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standteile zu zerlegen. Die Maschine konnte also nicht aus jenem überharten Tantaliden-Material gebaut sein, das uns schon so oft Schwierigkeiten bereitet hatte. Wir wären sonst sicherlich nicht einmal in der Lage gewesen, auch nur die einzelnen Segmente voneinander zu trennen. Dennoch war ich irgendwie unwillig. Es wollte mir vorkommen, als vergriffen wir uns an Dingen, die uns nichts angingen.
    Ich erfuhr, daß Plecha die Weisung zu dem Eingriff gege ben hatte, und vermutlich also wollte er um jeden Preis herausfinden, vermittels welcher Konstruktion und welchen Energie einsatzes der Automat befähigt gewesen war, auch noch die größten Gesteinstrümmer aufzulösen und in grünes Licht zu verwandeln. Die Bemerkungen von der „freien Elementenum wandlung“ anläßlich des Emporwachsens jener Wälle um un sere aufgegebene Station kamen mir in den Sinn. Als ich allerdings näher trat und mir die Einzelteile beschaute, die bisher von den Männern herausmontiert, recht ordentlich in eine Reihe gelegt und vorher auch von allen Seiten dokumentarisch auf 3D-Bildspeicherfolie abgelichtet worden waren – eine perfekte Weiterentwicklung der ehemaligen holographischen Raumbildaufzeichnung – , da konnte ich mich eines leichten Kopfschüttelns nicht enthalten. Wir benahmen uns manchmal wirklich wie die Kinder! Wie Kinder, die einem mechanischen Spielzeug mit Hämmerlein und Stemmeisen zu Leibe gehen, bloß weil sie neugierig sind, wo eigentlich das große Rad sitzt, das immer so schnurrt, und die es dann doch nicht finden können und auch nicht imstande sind, ihr Spielzeug wieder zusammenzusetzen. Es war futsch und kaputt für immer. Auch der Engerling war hin, das sah ich auf den ersten Blick, und ich zweifelte, daß Plecha bezüglich seiner Funktionsweise je mals das erfahren würde, was ihn interessierte.
    In der gesamten Apparatur gab es keine Räder, keine Wellen, Drähte, Transistoren oder aufgedampfte Schaltungen, wie wir sie von der irdischen Technik kannten. Magnet- oder sonstige Kraftfelder und Schwingungskreise waren nicht aufzuspüren, und das einzige, was überhaupt den Charakter irgendwelcher Fortleitungselemente besaß, war ein in den Teilabschnitten der Maschine unterschiedlich dicht gepacktes System von dün nen, flexiblen, aber nicht über die einzelnen Segmente hinaus führenden Röhrchen. Was darin geflossen oder pulsiert haben mochte, war nicht herauszufinden. Die wirklich entscheidende Überleitung von Segment zu Segment aber mochten wohl lin senartige, aus glasähnlichem Stoff bestehende Körper getragen haben. Und da war dann noch ein quaderförmiges Kästchen von etwa fünfzehn Zentimeter Kantenlänge, doch das bestand nun wirklich aus dem uns nur allzugut bekannten Tantaliden- Panzermaterial. Da würden sie also letztendlich wieder nur mit dem Antimateriestrahl etwas ausrichten können, und was das bedeutete – na ja!
    Ich fand, daß Plecha besser daran getan hätte, an Ort und Stelle zu sein, wenn ihm wirklich daran gelegen war, über den Engerling etwas herauszubekommen. Die Männer, die in sei nem Auftrag hier werkten, besaßen zwar alle neben ihrer rein soldatischen Ausbildung auch gut fundierte Universalkenntnisse auf mechano-technischem Gebiet, aber Wissenschaftler waren sie eben doch nicht. Also schnitten sie auf gut Glück mit dem Plasmastrahl in den Eingeweiden der fremden Maschine herum, und wenn auch vor jedem Schnitt bildmäßig festgehalten wurde, wo und wie jedes einzelne Teil im Engerling gesessen hatte, so war das doch alles nur, jedenfalls meiner Auffassung nach, grober Unfug.
    Etwas fachmännischer schienen sie mir dann im Berginnern selbst zu Werke zu gehen. Sie hatten die Öffnung in der Wanne mit einem stählernen Sperrbalken arretiert, so daß man jeder zeit und ohne Behinderung hinein- und herausklettern konnte, und unten dann, in dem erdrückend niedrigen und schmalen, doch langgestreckten Raum, in dem die kleineren, flachen Con tainer standen, die also so etwas wie Bergwerkshunte sein mochten, hatten sie parallel zu der Hauptverlaufsrichtung der Kabel und Rohrbündel begonnen, mit dem kombinierten Plasma-Laser-Gerät einen Tunnel im Fels aufzuschmelzen.
    Das war schon eher nach meinem Geschmack! Drei Mann hockten hinter einem halbmeterstarken Panzerschild und lenk ten von dort aus den Energiestrahl. Die Feuerzungen fraßen ein rundes Loch in das Gestein, etwa einen Meter zwanzig im Durchmesser, und es war schon ein faszinierendes Bild, das sich meinen Augen durch das

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