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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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ich schluckte, hatte ich den Geschmack von Kupfer im Mund.
    Â»Was ist hier los?« Meine Stimme überschlug sich.
    Niemand sagte etwas. Sie waren hergekommen, um sich ein Monster anzusehen. Von Monstern erwartete man keine Widerrede.
    Schließlich sagte Roger: »Live-Übertragung. Ich habe die Story an die Sendergruppe verkauft. Das ist mein großer Durchbruch. Ich kann meine Arbeit in den Mainstream bringen. Hey, wenn Sie mir bloß ein Interview gegeben hätten, dann hätte ich dem hier nicht zugestimmt.« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und verschwand wieder.
    Â»Das ist einfach nicht wahr«, murmelte ich. Erst als ich meine Stimme hörte, wurde mir klar, dass ich laut geredet hatte. Doch warum sollte ich mich zurückhalten? »Das darf ja wohl nicht wahr sein, verdammt noch mal! Angeblich ist es Ihnen ernst gewesen, Sie waren auf der Suche nach Wissen – nicht nur auf Ruhm und Geld aus! Aber in Wirklichkeit sind Sie nichts weiter als Abschaum, stimmt’s? Tun so, als seien Sie mein Freund und verkaufen mich bei der erstbesten Gelegenheit …« Mein erster Eindruck trog mich anscheinend nicht immer . »Was zur Hölle versuchen Sie hiermit zu erreichen? Was zur Hölle glauben Sie, wird passieren? Und Sie !« Ich drückte die Hände vor Leo gegen die Scheibe. »Was springt für Sie dabei heraus? Weiß Alette, dass Sie für diese Leute arbeiten? Herrgott, natürlich nicht – dann hätten Sie Bradley nicht umgebracht. Sie wenden sich gegen Alette, nicht wahr?« Seine belustigte Miene blieb unverändert.

    Duke sagte in angewidertem Tonfall: »Wir brauchen uns nicht zu rechtfertigen.«
    Â»Es ist nur über Nacht«, sagte Flemming leise. »Morgen früh können Sie wieder gehen.«
    Da brach ich wirklich in Gelächter aus. Bitteres, hysterisches Gelächter. Ich schloss den Mund, bevor aus dem Lachen ein Heulen werden würde. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Meinen Sie, damit wäre alles in Ordnung? Sie sind doch eigentlich Wissenschaftler, Flemming. Bezeichnen Sie das hier vielleicht als Wissenschaft ?«
    Â»Ich glaube, er bezeichnet es als Öffentlichkeitsarbeit«, sagte Leo. »Er ist ein Bürokrat. Nun denn, meine Herren, die Zusammenarbeit mit Ihnen ist reizend gewesen, aber ich habe andernorts zu tun.« Der Vampir stellte ein verschlagenes Grinsen zur Schau. Er sah aus, als amüsiere er sich köstlich. »Doktor, wenn Sie so gut wären, sich an unsere Abmachung zu erinnern?«
    Nun sah Flemming fast noch blasser und kränklicher aus. Er knetete den Stoff seiner Jackettärmel zwischen den Fingern. Dann blickte er zu den Soldaten und nickte. Zwei gingen auf die Tür zu und warteten dort.
    Leo salutierte vor mir. »Passen Sie auf sich auf, Miss Norville. «
    Er stolzierte aus dem Raum, ohne eine Antwort abzuwarten. Die beiden Soldaten folgten ihm.
    Soldaten. Flemming hatte dem Bastard Verstärkung gegeben. Ich musste Alette anrufen. Würde mich jemand Alette anrufen lassen?
    Senator Duke stapfte auf den Arzt zu und deutete mit anklagendem Finger auf die Tür, durch die Leo verschwunden
war. »Dr. Flemming, ich muss mich dagegen verwehren, dass Sie mit diesem Monster verhandeln. Als ich eingewilligt habe, Ihnen zu helfen, haben Sie nichts von einer Zusammenarbeit mit solchem Gesindel gesagt.«
    Â»Ich denke, es ließe sich darüber streiten, wer hier wem hilft, Senator. Ich verschaffe Ihnen die Beweise, die Sie benötigen. Sie sagten, Sie wollten nichts mit der Zusammenstellung dieser Beweise zu tun haben.«
    Â»Sie täten gut daran, nicht zu vergessen, dass Sie ohne mich nicht die geringste Chance hätten, Ihre Forschungsarbeit zu retten.«
    Â»Das möchte ich stark bezweifeln.« Er hielt den Blick starr auf mich gerichtet. Ich kam mir wie ein Käfer unter dem Mikroskop vor.
    Ich musste mich bewegen. Ich musste hier raus. Den Ausweg hatte ich direkt vor Augen – durch die Tür, an meinen Feinden vorbei. Es musste einen Ausweg geben. Wenn ich in Bewegung blieb, lang genug umherging, weit genug ging. Ich würde einen Ausweg finden. Musste kehrtmachen, um der Wand nicht zu nahe zu kommen – sie fühlte sich heiß an, das Silber würde mich verbrennen.
    Â»Kitty!«
    Ich zuckte zusammen, wurde aus meinen manischen Gedanken gerissen. Flemming beobachtete mich besorgt, die Arme nicht mehr verschränkt.
    Â»Sie gehen wie ein

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