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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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wollte meine Hilfe, um zu beweisen, dass er recht hatte.«
    Â»Meiner Meinung nach lässt das Ganze Sie beide wie Arschlöcher aussehen«, sagte ich. »Ich glaube, Jack London hat gewonnen. Die NIH kürzen Ihnen also die Gelder, und das Militär empfängt Sie mit offenen Armen? Sie haben sich nach militärischen Fördergeldern umgesehen – Fritz hat Sie auf die nötigen Ideen gebracht. Ihnen ist es doch scheißegal, woher das Geld stammt.«
    Seine Stimme nahm einen barschen Ton an. »Ich bin sehr gut darin geworden, den Leuten mit dem Geld genau das zu erzählen, was sie hören wollen. Das tun die meisten Forscher. Ich habe dem DOD auseinandergesetzt, was ich meiner Meinung nach tun könnte, und als ich zu dem Schluss gekommen war, dass ich das gar nicht wollte …
Aber das ist jetzt vorbei. Hiernach werde ich allen erzählen, dass ich nicht mehr weitermache.«
    Am liebsten hätte ich ihm den Hals umgedreht. »Sie können dem Ganzen wirklich einfach den Rücken kehren? Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    Der Blick, den er mir zuwarf, war zwiespältig: voll Kränkung, aber auch verärgert. Seine Kiefermuskeln spannten sich an. Er packte die Harpunenbüchse fester, und auf einmal wurde mir schmerzlich bewusst, dass Flemming zwischen mir und der Treppe stand.
    Â»Kitty, das reicht.« Alette erhob sich vom Bett und bürstete sich den Rock ab, als sei sie soeben von einem Spaziergang hereingekommen. »Dr. Flemming, ich sollte mich wohl bei Ihnen bedanken, dass Sie zur rechten Zeit eingetroffen sind. Andererseits war es wohl das Mindeste, was Sie tun konnten, nachdem Sie ursprünglich dazu beigetragen hatten, uns überhaupt erst in diese Lage zu bringen. «
    Â»Ich habe es nicht für Sie getan«, sagte er. »Ich bin es leid, eine bloße Schachfigur zu sein.«
    Â»Das wäre Ihnen um ein Haar zu spät eingefallen.« Sie richtete den Blick auf ihn, und obwohl sie um einiges schmächtiger und schlanker als Leo war, verströmte sie eine Bedrohlichkeit, zu der dieser nicht fähig gewesen war. Bei Leo war alles nur zur Schau gestellte Tapferkeit gewesen.
    Flemming griff in einen länglichen Beutel mit weiteren Speeren, den er über die Schulter geschnallt trug.
    Ich dachte schon, ich müsste einen Kampf zwischen den beiden verhindern, doch wir wurden von stampfenden
Geräuschen im Erdgeschoss überrascht, die über unseren Köpfen widerhallten. Eine Tür wurde aufgerissen, mehrere Leute rannten über den Boden, wahrscheinlich durch die Eingangshalle.
    Oben in der Küche sagte eine Männerstimme: »Die Luft ist rein!« Eine andere sagte: »Im Keller?«
    Ich konnte kämpfen. Bis zum letzten Atemzug. Alette trat zu mir in die Mitte des Zimmers; wir standen Schulter an Schulter. Flemming blieb am Fuß der Treppe stehen und blickte nach oben.
    Die Stufen knarzten, als jemand herunterkam, langsam und vorsichtig. Eine weitere Person folgte. Zwei Leute. Ich atmete tief ein, und meine Nase blähte sich, um eine Witterung zu erhaschen. Männerschweiß, Lederjacke, der Geruch nach angespannten Nerven und müden Körpern, Waffenöl …
    Cormac trat aus dem Schatten, die Waffe im Anschlag und schussbereit. Ben folgte ihm auf dem Fuß, einen Pfahl in der einen Hand und einen Holzhammer in der anderen. Flemming richtete seine Harpunenbüchse auf Cormac, und einen Augenblick lang sah es aus, als würde es einen Showdown zwischen den beiden geben.
    Meine Knie wurden weich. Ich hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen. »Hi Leute«, sagte ich matt.
    Cormac ließe seine Waffe nicht sinken, bevor Flemming es tat. Der Kopfgeldjäger starrte den Wissenschaftler ausdruckslos an, reglos wie ein Fels. Flemmings Hände zitterten.
    Â»Doktor, es ist in Ordnung. Die beiden sind okay«, sagte ich. Schließlich ließ er die Arme sinken. Cormac ließ einen
weiteren Herzschlag verstreichen, bevor er das Gleiche tat und die Waffe im Halfter verstaute.
    Auf der Treppe erklang weiteres Getrampel, und zwei Polizisten betraten das Zimmer, in dem es allmählich recht voll wurde.
    Ben ließ den Blick durch den Raum schweifen, betrachtete mich, Alette und den Aschehaufen auf dem Boden. »Soll das etwa heißen, dass wir uns die Mühe gemacht haben, dieses Haus zu finden, die Polizei zu rufen, rechtzeitig herzurasen, und nach all dem haben wir den ganzen Spaß verpasst?«
    Â»Eine

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