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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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antiseptischer Wissenschaft, nach kalkulierter Grausamkeit, nach Hass und Gewalt. Der Geruch, wenn man zusammengeschlagen, in eine Gefängniszelle gesteckt und mit Silber gefesselt wird. Meine Handgelenke wiesen Ausschlag von dem Silber auf sowie die Bisswunden eines Vampirs.
    Schließlich sah ich mir die Aufnahme gebannt an, ohne das Frühstück des Zimmerservices auch nur anzurühren.
    Gegen Ende der DVD klopfte Ben an die Tür. Ich ließ ihn herein.
    Â»Der Ausschuss hält heute seine Abschlusssitzung. Sie sollten hingehen.«
    Im Augenblick schien der Senatsausschuss unendlich weit weg zu sein.
    Â»Wie hat die Presse hierauf reagiert?« Ich deutete auf den Bildschirm, auf dem sich meine Wölfin in eine Ecke zurückgezogen und so fest wie möglich zusammengerollt hatte. »Was sagen die Medien?« Ich hatte bisher noch keine Zeitung gelesen. In einem jähen Anfall von Nervosität schaltete ich den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle, bis ich etwas fand, das annähernd nach Nachrichten aussah.
    Â»â€¦ Experten bestätigen, dass das Video nicht gefälscht
ist und es sich bei dem, was Sie gleich sehen werden, um einen echten Werwolf handelt. Wir müssen Sie warnen, dass die folgenden Bilder verstörend auf manche Zuschauer wirken könnten …« Die Nachrichtensendung strahlte einen ausgewählten Ausschnitt aus: ich, wie ich einen Buckel machte, mir das T-Shirt vom Leib riss, wobei Fell glänzte, wo eigentlich Haut sein sollte.
    Ich schaltete um. Ich stieß auf eine morgendliche Talkshow, in der ein bekanntes, absolut honigsüßes Moderatorenpaar einen Mann im Anzug interviewte.
    Die Frau sagte: »Mittlerweile hat jeder den Film gesehen. Uns stellt sich unweigerlich die Frage: Was hat es zu bedeuten? Was wird sich daraus entwickeln?«
    Â»Nun, wir müssen es im Zusammenhang mit der Anhörung betrachten, die vergangene Woche stattgefunden hat. Das hier holt all jene Informationen aus dem Reich der Theorie. Zum ersten Mal erblicken wir das Thema in seiner krassen Realität, und das bedeutet, dass der Senatsausschuss die Sache nicht einfach ignorieren oder abtun können wird. Ich rechne mit dem Erlass von Gesetzen …«
    Auf dem nächsten Sender lief eine zu Übertreibungen neigende Nachrichtensendung, in der Roger Stockton zu Gast war. Sein bloßer Anblick führte dazu, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten. Er und der Moderator unterhielten sich miteinander.
    Â»Kann man es erkennen?«, fragte der Moderator gerade. »Wenn Sie nicht bereits gewusst hätten, dass sie ein Werwolf ist, hätten Sie es dann trotzdem erkennen können?«
    Stockton hatte sich in einen unglaublich selbstsicheren
Fachmann verwandelt. »Tja, Don, ehrlich gesagt ist es mit einiger Erfahrung durchaus möglich, einen Werwolf zu erkennen. Sie haben diese Aura an sich, wissen Sie?«
    Â»Die Sache mit den zusammengewachsenen Augenbrauen ist also Unsinn …«
    Ach, komm schon!
    Und ein vierter Sender. »Wer ist Kitty Norville? Sie ist zu einigem Ruhm als Moderatorin einer Kultradiotalkshow gekommen, was sie ins Rampenlicht gebracht hat. Rampenlicht, das vergangene Nacht ein wenig zu grell geworden ist. Sie ist nicht für einen Kommentar verfügbar gewesen, und Ermittler gehen davon aus, dass sie möglicherweise immer noch gefangen gehalten wird …«
    Â»Ich bekomme ständig Anrufe. Ich habe sie abgewiesen, kein Kommentar zu diesem Zeitpunkt und dergleichen. Vielleicht sollten Sie eine Pressekonferenz abhalten.«
    Wenigstens wäre das dann geplant. Vielleicht könnte ich ein kleines bisschen Territorium für mich zurückerobern.
    Â»Und Ihre Mom hat wieder angerufen. Sie sollten sich wohl bald bei ihr melden.«
    Ich kehrte zu dem ersten Nachrichtensender zurück. Sie zeigten einen neuen Ausschnitt, das Dirksen Senate Office Building, in dem die Anhörung stattfand. Eine Menschenmenge hatte sich versammelt: Protestierende, Schaulustige. Der Reporter erläuterte es nicht, sondern sagte bloß, dass der Ausschuss ein letztes Mal zusammentrat. Manche Leute winkten mit Schildern, die ich nicht entziffern konnte, weil die Kamera sie einfach nicht scharf einfing.
    Hassten sie mich? Was ging da vor sich?
    Â»Ich kann das nicht«, sagte ich leise und schüttelte langsam
ablehnend den Kopf. »Ich kann ihnen nicht gegenübertreten. Dem gegenübertreten.«
    Â»Warum nicht?« Er klang

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