Die Stunde der Wahrheit
Berührung der rasiermesserscharfen Spitze auf ihrer Haut. Die Erinnerung an ihre merkwürdigen Leidenschaften minderte seine Willkommensfreude etwas, und mit leichtem Ekel steckte er das Schwert in die Scheide zurück. »Du bist verrückt, Frau, völlig krank im Kopf. Ich hätte dich niederstrecken können.«
Doch Wut und Ekel hielten niemals lange an. Als Teani ihr Gesicht emporhob und ihre Brüste fest gegen seine Tunika preßte, senkte Shimizu seinen Kopf wie ein Verhungernder und genoß den Kuß, der durch die kleine Berührung mit dem Tod für ihn die richtige Würze erhalten hatte. Sie hatte ihn wie ein Puzzle enträtselt. Bei jeder Berührung schien er bis auf die Knochen hinwegzuschmelzen. Shimizu war unfähig, seine Begierde zu unterdrücken, und er suchte mit den Fingern nach den Schleifen, die ihr Kleid zusammenhielten. »Kannst du bleiben, meine Geliebte? Sag mir, daß Jingu mit seinen Gästen beschäftigt ist und du heute nacht nicht in sein Bett zurückkehren mußt.«
Teani spielte mit ihrer Zunge in seinem Ohr und blies ihren heißen Atem gegen seinen Nacken. »Jingu erwartet mich heute nicht in seinem Zimmer«, log sie. Sie wartete, bis er mit den Fingern hartnäckiger an ihrer Kleidung zerrte, dann stieß sie ihn leicht von sich. »Doch heute nacht kann ich trotzdem nicht hierbleiben.«
Shimizu runzelte die Stirn, und sein Blick wurde im Licht der einzigen Öllampe plötzlich hart. »Weshalb nicht? Teilst du deine Leidenschaft noch mit jemand anderem?«
Teani lachte; sie ließ ihn einen Augenblick zappeln, bevor sie ihr Gewand noch weiter öffnete und ihre wohlgeformten Brüste entblößte. Shimizu versuchte einen strengen Blick beizubehalten, doch seine Aufmerksamkeit war deutlich auf etwas anderes gerichtet. »Ich liebe niemanden sonst, mein schöner Krieger.« Sie hüllte ihre Stimme in gerade genug Sarkasmus, um ihm einen letzten Zweifel zu lassen. »Es ist eine offizielle Aufgabe, die mich heute nacht von deiner Seite ruft. Also, möchtest du jetzt das bißchen Zeit, das wir haben, vergeuden, oder …« Sie stöhnte und biß sanft zu, als er ihre letzten Worte mit einem Kuß erstickte.
Doch dieses Mal hielt sie sich noch genügend zurück, damit er nicht völlig willenlos wurde.
Seine Hände strichen kräftiger über ihre bloße, seidige Haut, und sein Ton wurde fordernder: »Warum hat es dann so lange gedauert, bis du gekommen bist?«
Teani warf ihre honigfarbenen Haare scheinbar gekränkt zurück. »Wie mißtrauisch du bist. Fürchtest du, daß dein Schwert nicht genug ist, um eine Frau zu befriedigen?« Sie tat einen Schritt zurück, um ihn etwas zu quälen und ihm einen besseren Blick auf ihren halbnackten Körper zu gewähren.
Shirmzu runzelte die Stirn, und seine Hände umfaßten ihre Schultern. Doch jetzt schmolz Teani in seinen Armen dahin wie Butter. Ihre Finger glitten geübt durch den Schlitz in seinem Gewand. Er spannte sich in köstlicher Vorahnung an, als sie mit den Fingernägeln an der Innenseite seiner Schenkel entlangfuhr.
»Und solch ein mächtiges Schwert«, murmelte sie. Sie senkte die Augenlider und zog einen Schmollmund. »Mylord von den Minwanabi hat mich mit ermüdenden Anordnungen aufgehalten. Es scheint, daß er die Acoma-Hexe tot sehen will, und ich bin diejenige, die er für diese schmutzige Arbeit auserwählt hat.«
Er zog sich zurück, obwohl ihre Hände am Ziel waren und ihn in einer Weise streichelten, die ihm am meisten gefiel. Sofort wußte Teani, daß sie zu schnell vorgegangen war; oder sie hatte sich in der Vorgehensweise geirrt. Augenblicklich beugte sie sich hinab, ließ ihre Haare an seinen Oberschenkeln entlangstreichen und liebkoste sein Fleisch mit der Zunge.
Shimizu ließ sich mit der Antwort Zeit; dann verstärkte sich der Druck seiner Hände auf ihrem Rücken, und seine Stimme erklang träumerisch über ihr. »Es ist äußerst seltsam, meine Geliebte, daß Mylord eine solche Anweisung gegeben hat.«
Teanis Interesse verstärkte sich. Sie richtete sich auf und machte sich daran, seine Sandalen aufzubinden. »Götter, mußt du immer die genagelten Sohlen im Haus tragen?«
Shimizu bewegte sich ungeduldig, doch die Konkubine machte sich weiter an seinen Sandalen zu schaffen. Die harte Brustwarze strich gegen seine Kniekehle, während sie arbeitete, und das machte ihn so verrückt, daß er ihre nächste Frage beantwortete, ohne weiter nachzudenken.
»Weshalb? Oh, mein Herr erzählte mir gestern, daß die Acoma-Hexe sterben sollte, doch
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