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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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dann die Straße entlang. Carl legte mir die Hand in den Nacken und steuerte mich in die entgegengesetzte Richtung.
    Dabei hätte es meine Nacht sein sollen!
    Normalerweise zerfloss ich in Carls Gegenwart. Er hatte eine Persönlichkeit, der sich jeder unterordnete – zumindest jeder innerhalb des Rudels. Ich wollte nichts anderes, als ihn glücklich machen, damit er mich liebte. Doch im Moment war ich wütend.
    Ich konnte mich nicht erinnern, dass bei mir die Wut jemals die Angst überwogen hätte. Es war ein eigenartiges Gefühl, ein Widerstreit zwischen Emotionen und tierischem Instinkt, der sich in Handlung niederschlug: Kampf oder Flucht. Ich war bisher immer davongelaufen, hatte mich versteckt, war gekrochen. Die Haare an meinen Armen, in meinem Nacken kribbelten, und eine tief sitzende Erinnerung an dichtes Fell erwachte in mir.

    Sein Truck parkte um die Ecke. Er führte mich zum Beifahrersitz. Dann fuhr er los.
    Â»Arturo hat mir einen Besuch abgestattet.«
    Arturo war der Gebieter der örtlichen Vampirfamilie. Er hielt die Vampire unter Kontrolle, so wie Carl es bei den Werwölfen tat, und so lange die beiden Gruppen in ihrem jeweiligen Revier blieben und einander nicht belästigten, existierten sie friedlich nebeneinander. Jedenfalls meistens. Wenn Arturo sich an Carl gewandt hatte, bedeutete das, dass er eine Beschwerde vorzubringen hatte.
    Â»Was ist los?«
    Â»Er will, dass du mit deiner Sendung aufhörst.« Er starrte unverwandt geradeaus.
    Ich errötete. Im Grunde hätte ich damit rechnen müssen, dass so etwas passieren würde. Alles war so gut gelaufen.
    Â»Ich kann mit der Sendung nicht aufhören. Wir expandieren. Verkaufen Lizenzen. Es ist eine riesige Chance. Das kann ich mir nicht entgehen lassen …«
    Â»Du kannst es, wenn ich es dir sage.«
    Erschöpft rieb ich mir das Gesicht. Mir fiel einfach keine Lösung ein, die uns beiden unseren Willen ließ. Ich zwang mich, einen kühlen Kopf zu bewahren, und stellte sicher, dass meine Stimme nicht zitterte.
    Â»Dann findest du also auch, dass ich aufhören sollte.«
    Â»Er sagt, ein paar seiner Leute hätten bei dir angerufen und dich um Rat gefragt, anstatt sich an ihn zu wenden. Das untergräbt seine Autorität. Da hat er nicht ganz unrecht.«
    Wow! Carl und Arturo waren bei einer Angelegenheit
derselben Meinung. Ein großer Tag für die übernatürliche Diplomatie.
    Â»Dann sollte er seine Leute zurechtweisen und nicht mir die Schuld geben …«
    Â»Kitty …«
    Ich lümmelte mich in den Sitz und zog einen Flunsch wie ein Kleinkind.
    Â»Außerdem macht er sich Sorgen, dass wir auffliegen. Seiner Meinung nach lenkst du zu viel Aufmerksamkeit auf uns. Es braucht nur einen Fernsehprediger oder ultra-kon-servativen Senator, der eine Hexenjagd ausruft, und die Leute werden sich auf die Suche nach uns machen.«
    Â»Komm schon, neunzig Prozent der Menschen da draußen halten die Sendung für einen Witz.«
    Er wandte den Blick kurz von der Straße, um mich wütend anzustarren. »Wir sind unter uns geblieben und haben das Geheimnis seit Langem bewahrt. Arturo schon länger als die meisten anderen. Du kannst nicht erwarten, dass er deine Sendung für eine gute Idee hält.«
    Â»Warum hat er mit dir geredet und nicht mit mir?«
    Â»Weil es meine Aufgabe ist, dich an der Leine zu halten.«
    Â»Leine oder Würgehalsband? Tut mir leid.« Ich entschuldigte mich, bevor er Gelegenheit hatte, mir erneut einen zornigen Blick zuzuwerfen.
    Â»Du musst mit der Sendung aufhören«, sagte er. Seine Hände hielten das Lenkrad fest umklammert.
    Â»Tust du eigentlich immer, was Arturo von dir will?«
    Es war traurig, dass dies das beste Argument war, das mir einfiel. Natürlich würde es Carl gar nicht gefallen, wenn er glaubte, Arturos Wünschen zu entsprechen.

    Â»Es ist zu gefährlich.«
    Â»Für wen? Für Arturo? Für dich? Für das Rudel?«
    Â»Ist es so unvorstellbar, dass ich nur das Beste für dich will? Arturo mag überreagieren, aber du ziehst einfach ziemlich viel Aufmerksamkeit auf dich. Wenn ein Fanatiker da draußen zu dem Schluss kommt, du seist eine Kreatur des Bösen, und mit einer Kanone in dein Aufnahmestudio spaziert kommt …«
    Â»Er bräuchte Silberpatronen.«
    Â»Wenn er die Sendung für echt hält, hätte er vielleicht sogar welche.«
    Â»Das wird nicht

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