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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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begleiten.
    Ich traf Matt, den Sendetechniker der Sendung, als er vom Abendessen zurückkehrte. Ein Vorzug meines neuen Erfolgs: Jemand anders konnte darauf achten, dass die richtige Verkehrs- oder Wettermeldung zum richtigen Zeitpunkt eingespielt wurde. Er war ein gelassener Typ, noch jemand, der nach seinem Praktikum eine Stelle ergattert hatte, und schien immer einen Freund zu haben, der genau das konnte, was man gerade benötigte.
    Â»Hey, Matt … kennst du jemanden, der einen guten Selbstverteidigungskurs gibt?«

Drei
    Â»Hier spricht Kitty Norville, und ihr hört gerade Midnight Hour , die Sendung, die keine Angst vor der Dunkelheit hat oder den Geschöpfen, die darin hausen. Unsere erste Anruferin heute Abend kommt aus Oakland. Marie, hallo!«
    Â»Hi, Kitty. Danke, dass du mit mir redest.«
    Â»Gerne. Du hast eine Frage?«
    Â»Na ja, im Grunde ist es ein Problem.«
    Â»Okay. Schieß los.«
    Â»Es geht um meinen Gebieter. Ich meine, im Großen und Ganzen kann ich mich nicht beklagen. Er ist wirklich sexy und außerdem reich, weißt du? Ich genieße viele Privilegien wie schöne Klamotten und Schmuck und so was. Aber – es gibt da ein paar Dinge, die mir Unbehagen bereiten. «
    Ich zuckte zusammen. »Marie, bloß damit wir uns richtig verstehen: Du bist ein Mensch?«
    Â»Ja.«
    Â»Und du hast dich freiwillig von einem Vampir versklaven lassen, als seine menschliche Dienerin?«
    Â»Ã„hm, ja.«
    Sie war gewiss nicht die Erste. »Und jetzt bist du unglücklich, weil …«
    Â»Es ist nicht, wie ich es mir vorgestellt habe.« Und Marie war bestimmt auch nicht die Erste, die das herausfand.

    Â»Lass mich raten: Es ist viel mehr Blut mit im Spiel, als du gedacht hast. Er lässt dich nach den Blutorgien sauber machen, stimmt’s?«
    Â»Oh nein, das mit dem Blut macht mir gar nichts aus. Es ist nur, na ja … er trinkt nicht von meinem Hals. Er zieht es vor, von meinem Oberschenkel zu trinken.«
    Â»Und darüber beschwerst du dich? Du musst wunderhübsche Schenkel haben.«
    Â»Es sollte aber eigentlich der Hals sein. In allen Geschichten ist es der Hals.«
    Â»Es gibt Vampirlegenden, in denen der Vampir seinem Opfer das Herz herausreißt und das Blut aufleckt. Sei bloß froh, dass du nicht an so einen geraten bist.«
    Â»Und er trägt keine Seide.«
    Was konnte ich groß sagen? Dem armen Mädchen waren die Illusionen zerstört worden.
    Â»Lässt er dich Stubenfliegen essen?«
    Â»Nein …«
    Â»Marie, wenn du deine Wünsche als Bitte, nicht als Forderung formulierst – lass es so sexy klingen, wie du es findest –, dann wird dein Gebieter dich vielleicht noch überraschen. Schenk ihm ein Seidenhemd zum Geburtstag. Hm?«
    Â»Okay. Ich versuch’s. Danke, Kitty.«
    Â»Viel Glück, Marie. Der nächste Anrufer. Pete, du bist auf Sendung.«
    Â»Ich bin ein Werwolf, der in einem Menschenkörper gefangen ist.«
    Â»Tja, so in etwa lautet die Definition.«
    Â»Nein, wirklich. Ich bin gefangen .«

    Â»Ach? Wann hast du das letzte Mal Wolfsgestalt angenommen?«
    Â»Das ist es ja – ich habe mich noch nie verwandelt.«
    Â»Dann bist du also gar kein richtiger Werwolf.«
    Â»Noch nicht. Aber ich bin dazu bestimmt, einer zu sein. Das weiß ich einfach. Wie kriege ich einen Werwolf dazu, mich anzugreifen?«
    Â»Indem du dich bei Vollmond mitten in einen Wald stellst, ein rohes Steak vors Gesicht gebunden, und ein Schild hältst, auf dem steht: ›Friss mich, ich bin ein Dummkopf‹?«
    Â»Nein, ich meine es ernst!«
    Â»Ich auch! Hör mir mal zu, du möchtest nicht wirklich von einem Werwolf angegriffen werden. Du möchtest kein Werwolf sein . Du magst denken, dass du es willst, aber lass es mich noch einmal erklären: Lykanthropie ist eine Krankheit. Es ist eine chronische, das Leben verändernde Krankheit, gegen die es kein Heilmittel gibt. Ihre Opfer lernen vielleicht, damit zu leben – manche besser als andere –, aber es hindert sie daran, je wieder ein normales Leben zu führen. Es steigert die Wahrscheinlichkeit, dass man eines frühzeitigen und schrecklichen Todes stirbt.«
    Â»Aber ich will Reißzähne und Krallen. Ich möchte mit bloßen Händen Wild jagen. Das wäre so cool!«
    Ich massierte mir die Stirn und seufzte. So einen Anruf erhielt ich mindestens einmal pro Sendung. Wenn ich

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