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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Kind machen, wenn Daddy das Bild in Stücke reißt? Ich sah Carl nicht gerne als Vaterfigur. Eher als … der Tyrann in seinem Harem. Etwas in der Art.
    Rick schenkte mir ein gequältes Lächeln. »Das sind Wachstumsschmerzen. Das habe ich früher schon erlebt. Es passiert immer dann in einem Werwolfrudel, wenn ein bisher unterwürfiges Mitglied anfängt sich zu behaupten. Du bist dabei, dir Geltung zu verschaffen, und Carl weiß nicht länger, wie er mit dir umgehen soll.«
    Â»Wie stelle ich es an, dass alles wieder gut wird?«
    Er lehnte sich zurück. »Wenn es im Leben so einfach wäre, wärst du deinen Job los.«
    Na gut. Zeit, das Thema zu wechseln. Ich wollte etwas über den Silberrausch und Virginia City zur Zeit der Siedler
hören. Ich konnte mir Rick nicht mit Cowboyhut vorstellen.
    Â»Also, willst du als Gast in die Sendung kommen und ein paar Geschichten über den Wilden Westen zum Besten geben?«
    Er grinste. »Arturo würde mich umbringen.«
    Das Problem bei diesen Typen war, dass man nie wusste, ob es sich dabei um einen Witz handelte oder nicht.
    Etwa eine Woche später kam ich von der Arbeit nach Hause, und Cormac lehnte an der Außenwand meines Apartmentblocks. Es war längst dunkel. Er hatte die Arme verschränkt und stand am Rand des Lichtscheins der Lampe über der Tür. Ich starrte ihn mindestens eine Minute lang sprachlos an.
    Â»Du weißt, wo ich wohne.«
    Â»War nicht schwer herauszufinden«, sagte er.
    Â»Muss ich jetzt umziehen?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ist ein ziemliches Dreckloch. Ich hätte gedacht, dass du besser verdienst.«
    Von Carls Anteil an meinen Einnahmen brauchte er nichts zu wissen. »Vielleicht gefällt es mir hier. Was willst du?«
    Es kitzelte mich im Nacken. Ich musste schleunigst verschwinden. Doch an diesem Abend war er nicht bewaffnet. Jedenfalls konnte ich nichts entdecken. Ohne die ganzen Waffen sah er weniger wie ein Auftragskiller aus und mehr wie ein sympathischer Biker.
    Â»Erinnerst du dich an die Polizistin? Hardin? Sie hat sich wegen dieser Morde bei mir gemeldet.«

    Und mit einem Mal fiel die Beklemmung von mir ab, einfach so. Ich sah die größeren Zusammenhänge. Der Ärger, dass jemand etwas hinter meinem Rücken tat, trat in den Vordergrund. »Ach ja? Mir hat sie gesagt, sie vertraue dir nicht genug, um mit dir darüber zu reden.«
    Â»Sie scheint zu denken, du seist deiner ›Art‹ gegenüber zu loyal, um ihr eine echte Hilfe zu sein.«
    Â»Bloß weil ich ihr keinen Namen geliefert habe.«
    Â»Weißt du einen Namen?«
    Â»Nein. Verdammt, das ist so, als würde man davon ausgehen, bloß weil jemand ein … ach, ich weiß auch nicht … ein Automechaniker ist, müsse er jeden einzelnen Automechaniker in der ganzen Stadt kennen.«
    Â»Werwölfe sind ein bisschen seltener als Mechaniker.«
    Ich wechselte das Thema. »Warum hilfst du ihr? Als ich das letzte Mal mit ihr gesprochen habe, wollte sie dich wegen Stalkings und versuchten Mordes vor Gericht bringen. «
    Â»Sie hat angeboten, mich in Ruhe zu lassen, wenn ich ihr helfe, diesen Kerl zu kriegen.«
    Hardin wusste, wie man jedermanns Freund war. »Praktisch.«
    Â»Fand ich auch.« Er kam ein paar Schritte auf mich zu. »Hör mal. Du besitzt Informationen über diesen Mörder, an die ich nicht rankomme – sein Geruch. Gibt es da etwas, das du der Polizei gegenüber nicht erwähnt hast?«
    Ich schnaubte. »Ich habe den Geruch nicht wiedererkannt. Es ist keiner von uns. Jedenfalls glaube ich es nicht.«
    Â»Okay. Ich bin nicht die Polizei. Bei mir gibt es kein Territorialdenken, was Informationen betrifft. Wir haben eine
größere Chance, diesen Kerl zu kriegen, wenn wir uns mit unserem Wissen zusammentun.«
    Â»Und was weißt du?«
    Â»Wie man Werwölfe umbringt.«
    Â»Soll ich mich jetzt besser fühlen?«
    Â»Nein.«
    Niedergeschlagen stieß ich ein Seufzen aus. »Was willst du von mir?«
    Â»Ruf mich an, wenn du diesen Kerl siehst. Du gehst an Orte, die mir verwehrt sind, begegnest Leuten, denen ich nicht über den Weg laufe. Du hast Kontakte.«
    Â»Du bist nicht derselben Ansicht wie Hardin? Du glaubst nicht, dass ich ihn schützen werde, bloß weil er ein Werwolf ist?«
    Â»Ich glaube, dass du das Richtige tun wirst. Meine Nummer hast du ja.« Er wandte sich zum

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