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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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geben ?«
    Er besaß die Frechheit zu lachen.
    Â»Daraus schließe ich, dass du nichts von Telefonen hältst«, sagte ich.
    Â»Warum besuche ich dich stattdessen nicht lieber in einer Woche in deinem Büro?«
    Â»Das kommt mir verdammt ungelegen«, murmelte ich. Es wäre schön gewesen, wenn endlich einmal jemand einem meiner Vorschläge zugestimmt hätte.

    Er betrachtete mich nachdenklich. »Niemand regt sich derart darüber auf, keine Telefonnummer bekommen zu haben.«
    Im Grunde war ich nichts weiter als eine brodelnde Grube vereitelter Absichten. Ich runzelte die Stirn. »Könntest du mir einen Rat geben?«
    Ãœberrascht blinzelte er. »Tja. Und ich habe gedacht, du wüsstest auf alles eine Antwort.«
    Ich ignorierte seine Bemerkung, während ich einen Blick auf die farblose Stella zurückwarf, die mittlerweile jemand anderen belästigte. »Du musst ein enger Vertrauter von Arturo sein, wenn du mit seinem Namen einfach so um dich werfen kannst.«
    Â»Verrat es niemandem, aber ich bin beinahe so alt wie er. Und beinahe genauso mächtig. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich kein Gebieter einer Familie sein möchte. Ich will diese Art von … Verantwortung nicht. Er weiß das, weiß, dass ich kein Rivale bin. Bezüglich anderer Dinge haben wir uns verständigt.«
    Â»Ach. Warum bist du dann überhaupt hier? Warum folgst du ihm?« Das rührte an dem Thema, über das ich mit ihm sprechen wollte. Er war schon lange mit dabei – so viel hatte er gerade eben selbst eingeräumt. Folglich verfügte er über Antworten, die ich nicht besaß.
    Er lehnte sich mit einem Lächeln zurück, als wisse er, was ich tatsächlich fragte, und warum ich es tat. »Teil einer Familie zu sein, hat seine Vorteile. Es ist leichter, an Nahrung zu gelangen. Dann ist da der Schutz. Ein bewachter Ort, an dem man tagsüber schlafen kann. Das findet man nicht so leicht, wenn man allein auf sich gestellt ist.«

    Niedergeschlagen stützte ich mich mit dem Ellbogen auf die Bar. Das waren die ganzen Dinge, die ich von Carl benötigte. Was sollte ich tun, wenn ich ihn nicht mehr ertragen konnte?
    Rick fuhr fort: »Ich habe etwa fünfzig Jahre allein verbracht, gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Ich … hatte ein paar gefährliche Elemente verärgert und ließ mich deshalb in einer der sich sprunghaft entwickelnden Städte in Nevada während des Comstock-Lode-Silberrausches nieder. Du wirst es nicht glauben, wie gut die Verantwortlichen im Bergbau in einer Stadt wie Virginia City darin waren, gewisses Gesindel fernzuhalten.«
    Ich grinste, denn gegen meinen Willen faszinierte mich die Geschichte. »Du hast den Zorn eines Werwolfrudels auf dich gezogen.«
    Â»Du bist nicht hergekommen, um dir Geschichten anzuhören. Du hast von einem Rat gesprochen. Auch wenn das hier ein merkwürdiger Ort ist, um nach Rat zu suchen.«
    Â»Mir gehen die Freunde aus.«
    Â»Unsinn. Du hast eine halbe Million Zuhörer, die dich vergöttert.«
    Ich warf ihm einen wütenden Blick zu. »Letztens hat mich jemand gefragt, an wen ich mich wende, wenn ich einen Rat brauche. Und ich konnte nichts antworten. Ich wusste es nicht.«
    Â»Du hast mir noch immer nicht gesagt, in welcher Angelegenheit du einen Ratschlag benötigst.«
    Ich fragte ihn, weil er alt war und vermutlich Erfahrung besaß. Außerdem hatte er mir ironischerweise niemals Anlass gegeben, mich vor ihm zu fürchten.

    Â»Ich begreife nicht, was los ist. Ich weiß nicht, wieso Carl und Meg sich derzeit so benehmen und wieso ich ihnen nicht begreiflich machen kann, warum ich so empfinde, wie ich es tue. Ich wünschte … ich wünschte, sie ließen mich in Ruhe, andererseits bin ich mir aber nicht sicher, ob ich das wirklich will. Besonders, was Carl betrifft.« So, ich hatte das Gefühl, alles losgeworden zu sein.
    Â»Du suchst keinen Rat. Du suchst Bestätigung.«
    Und ich erhielt sie ausgerechnet von den Menschen nicht, von denen ich sie am meisten wollte. Mein Gott, aus seinem Mund klang es so offensichtlich! Hätte jemand mit diesem Problem in der Sendung angerufen, hätte ich diese Antwort ohne Weiteres heruntergerasselt.
    Ich rieb mir das Gesicht. Auf einmal hatte ich das Gefühl, wieder fünf Jahre alt zu sein. Schau mal, Daddy, guck dir das hübsche Bild an, das ich gemalt habe. Und was soll das

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