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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ist freitags, aber ich habe ein paar Drähte gezogen und Ihnen Plätze in einem Frachtjumbo der Air Franc e besorgt, der…« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »… er geht in etwa drei Stunden, so daß alles klappen dürfte. Sie sind morgen abend in Paris… Ortszeit. Ich werde es nie lernen, mit diesen Zeitzonen zurechtzukommen.«
    »Und dann was?«
      »Da fragen Sie mich zuviel. Ich nehme an, Brigadier Ferguson wird es Ihnen erklären, wenn Sie mit ihm sprechen.«
      »Ferguson?« Villiers stöhnte. »Sie meinen, er steckt hinter alldem?«
    »Genau. Ist was, alter Junge?«

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      »Eigentlich nicht, höchstens, daß ich lieber wieder auf den Falklands hinter den Linien wäre«, antwortete Villiers ihm.

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      Im Flughafen Charles de Gaulle lehnte Captain George Corwin an einem Pfeiler und las Zeitung. Es war kurz nach neun, und draußen herrschte Dunkelheit. Garcia stand auf der anderen Seite beim Zeitungskiosk und gab sich Mühe, unbeteiligt auszusehen, aber nicht zu unbeteiligt. Und dann kam Raul Montera aus der Zollsperre. Er trug Jeans, seine alte Fliegerjacke und ein Halstuch und hatte eine Segeltuchtasche in der Hand. Corwin erkannte ihn sofort nach dem Foto, das er von Gruppe Vier bekommen hatte.
      Garcia eilte Montera entgegen. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, und betrachte es als eine große Ehre, Herr Oberst. Juan Garcia, zu Ihren Diensten.«

      »Und ich zu Ihren«, antwortete Montera höflich. »Aber würden Sie es nicht auch für besser halten, mich nicht Oberst zu titulieren?«

      »Selbstverständlich«, sagte Garcia. »Es war dumm von mir.« Er traf Anstalten, ihm die Tasche abzunehmen.

      »Ich schaffe das schon«, sagte Montera, der sich ein wenig zu ärgern begann.
      »Natürlich«, sagte Garcia. »Bitte hier entlang. Mein Wagen steht am Ausgang. Ich habe Ihnen eine hübsche Wohnung in der Avenue de Neuilly besorgt.«

      Als sie in das Auto gestiegen waren und fortfuhren, saß George Corwin bereits hinten in einem schwarzen Rover. Er tippte dem Fahrer auf die Schulter. »Los, Arthur, der grüne Peugeot-Kombi dort. Fahren Sie hinter ihm her und lassen Sie ihn nicht aus den Augen.«

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      Die Wohnung war blitzsauber, modern und mit allem Komfort, wirkte aber steril und hatte keinerlei Flair. Sie hätte irgendwo in der Welt sein können. Ihr großer Vorteil war der schöne Blick auf den Bois de Boulogne auf der anderen Straßenseite.

    »Ich hoffe, Sie werden zufrieden sein, Herr Oberst.«
      »Es ist in Ordnung«, sagte Montera. »Mehr nicht. Ich nehme sowieso an, daß ich nicht lange bleiben werde.«

      »Senor Bobst und Below würden Sie gern morgen früh um elf sehen, wenn es Ihnen paßt? Below vertritt die russischen Interessen in der Sache.«
    »Gut. Und was passiert dann?«
      »Ich habe keine Ahnung. Bobst besteht auf absoluter Diskretion. Vielleicht wird er Ihnen mehr sagen als mir.«
      »Hoffentlich.« Montera begleitete ihn zur Tür und öffnete. »Dann bis morgen.«
      Er machte die Tür hinter Garcia zu, ging ins Wohnzimmer zurück, öffnete die Balkontür und trat auf die kleine Terrasse. Paris… Es war schon immer eine seiner Lieblingsstädte gewesen, und diesmal konnte er außerdem damit rechnen, Gabrielle zu sehen.
      Vor Aufregung bekam er ein dumpfes Gefühl in der Magengegend, und sein Herz klopfte schneller, als er zu den Telefonbüchern ging, das Gesuchte herausfischte und schnell nachschlug. Es war hoffnungslos. Es gab eine Unmenge von Legrands, aber keine Gabrielle.
      Er konnte natürlich in London anrufen, wo sie unter Umständen noch war. Die Nummer der Wohnung in Kensington wußte er auswendig. Warum also nicht? Selbst wenn er nichts sagte, würde er zumindest ihre Stimme hören können. Er schlug die Vorwahl für London nach, nahm den Hörer ab und wählte. Er ließ es am anderen Ende lange klingeln, die er auflegte.
    Im Kühlschrank der perfekt ausgestatteten Küche waren

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    Wein und Sherry. Er schenkte sich ein Glas eiskalten Manzanilla ein, ging wieder auf die Terrasse und trank ihn langsam, dachte an sie und fühlte sich unsagbar allein.

      »Wo bist du, Gabrielle?« flüsterte er vor sich hin. »Komm zu mir. Nur für einen Augenblick.«

      Manchmal funktionierte es. Bei den Flügen nach San Carlos hatte der Gedanke an sie, ihre spürbare Gegenwart, ihm mehr als einmal geholfen, aber nicht jetzt. Er leerte das Glas, spürte plötzlich seine Müdigkeit, trat wieder in die Wohnung und ging zu

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