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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Stockwerke vorbereitet, und es blieb nur noch das Erdgeschoß. Er hatte es viel schneller

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    geschafft als erwartet, und während er die Wendeltreppe hinunterging und die Schnur weiter abrollte, pfiff er gutgelaunt vor sich hin.

      Unten führte er die Zündschnur zur Mitte des Raums, wo ein großer, bläulich schimmernder Zylinder bereitstand. Behutsam hob er den Deckel ab. Drinnen waren verschiedene Anschlußbuchsen und zwei Knöpfe, ein gelber und ein roter. Mit präzisen, sicheren Bewegungen schloß er die Drähte an, lehnte sich zufrieden zurück und drückte leicht auf den gelben Knopf.
      Er blickte auf und lächelte. »Jetzt hast du nur noch eine Stunde, Baby, und dann kommt der große Knall.«
      In der Nähe peitschten Schüsse, und als Lopez herumfuhr, stand ein Soldat in der Türöffnung.

    »Was ist, Olivera?«
    »Die Briten! Sie kommen den Berg hinunter.«

    »Wie viele?«
    »Ich habe drei gezählt.«
      Im Augenblick war alles still, und trotzdem spritzte plötzlich Blut, und Olivera taumelte wie in einem irren Tanz durch die Tür und stürzte mit dem Gesicht nach unten zu Boden; auf seinem gesteppten Mantel waren schwelende Ringe zu erkennen.
      Lopez ergriff eine Uzi-Maschinenpistole und lief geduckt zur Tür. Dann wartete er.

      Es war reines Pech gewesen, daß Carvallo, der dritte Argentinier, in einem alten Schafstall am Hang gesessen hatte, weil das rostende Wellblechdach Schutz vor Regen bot. Er rauchte eine Zigarette und schrieb einen Brief an seine Freundin daheim in Bahia Bianca.

      Er reckte sich, stand auf und trat aus dem Stall – und erblickte zu seiner Verblüffung die drei SAS-Männer, die vorsichtig den Pfad herunterkamen. Sie sahen ihn im selben Moment. Er riß seine Maschinenpistole hoch und feuerte blindlings eine Salve ab, die in den Himmel ging, während Jackson und Korda

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    einen Sekundenbruchteil danach abzogen und ihn in den Stall zurückwarfen.
    »Jetzt!« rief Villiers. »Aber schnell!«

      Korda lief den Pfad hinunter, Jackson hielt sich links davon, Villiers rechts. Sie verließen die Deckung und rannten, so schnell sie konnten, sahen, wie Olivera zum Leuchtturm sauste und im Eingang stehenblieb. Villiers und Korda feuerten gleichzeitig, und Olivera stürzte hinein.

      Villiers ließ sich auf ein Knie fallen, um neu zu laden, und Korda lief den Weg weiter nach unten, völlig ungedeckt.

      »Nein!« schrie Villiers, doch in diesem Augenblick beugte Lopez sich vor und feuerte eine lange Salve, die Korda zu Boden schleuderte.

      Der Junge blieb kurz liegen, drehte sich um und ve rsuchte zu kriechen. Lopez schoß wieder, und die Kugeln wirbelten dicht an Kordas Kopf kleine Staubfontänen auf.
      Jackson rannte zu Korda und nahm im Laufen die Türöffnung unter Feuer. Dann blockierte seine Sterling, weil sie zu heiß geworden war, was bei starker Benutzung mit Schalldämpfer dann und wann passierte. Jackson ergriff den Jungen am Genick und zog ihn hinter einen alten Wassertrog, ein ungenügender Schutz, aber besser als keiner. Im Leuchtturm schob Lopez ein neues Magazin in seine Uzi und durchsiebte den Trog mit ein paar Salven, bis Wasser aus einem Dutzend Löchern sprühte.

      Villiers schraubte den Schalldämpfer seiner MP ab, stieß ein neues Magazin hinein und lief den Hang weiter hinunter zum Leuchtturm, verschoß dabei das ganze eben geladene Magazin. Als er keinen Schuß mehr hatte, warf er sich in den eisigen Morast, robbte weiter und griff nach der Smith & Wesson Magnum in der rechten Hosenbeintasche.
      Lopez hörte den letzten Schuß der MP, dachte nicht weiter nach und sprang mit schußbereit erhobener Uzi ins Freie. Vil

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    liers schoß ihn in die rechte Schulter, er wirbelte herum, und seine Maschinenpistole segelte zu Boden.
      Der Argentinier rutschte langsam an der Mauer hinunter, als Villiers zu ihm ging und die Uzi zur Seite trat. »Gut gemacht«, sagte Lopez. »Meinen Glückwunsch.«

      Villiers öffnete eine Tasche am linken Hosenbein, holte Verbandszeug heraus und knickte es auf. »Da, drücken Sie das drauf.«

      Er drehte sich um und lief zu dem Wassertrog. Korda lehnte mit schmerzverzerrtem Gesicht dagegen, während Jackson das Verbandszeug aufmachte, das er aus seiner linken Hosenbeintasche geholt hatte.
      »Er wird es schaffen«, sagte Jackson. »Obgleich er es aber nicht verdient hat. Verrückter Bastard«, fügte er hinzu, als er Korda eine Morphiumspritze in den Arm jagte. »Was glauben Sie,

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