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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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hmen und versuchen, auf jenem Strand vor der Ile de Roc zu landen.«
      Ledere lächelte. »Das wäre eine hübsche Überraschung für Bobst, und wir könnten ein halbes Dutzend von meinen Leuten mitnehmen.«
      Villiers blickte sich um und betrachtete die Männer. Sie schienen ganz tüchtig zu sein, wirkten aber intellektueller als gewöhnliche Soldaten, und zwei waren Brillenträger. »Ihre Jungs sind Techniker, nicht wahr? Elektronikspezialisten?«

      »Aber auch gute Soldaten, glauben Sie mir. Was uns fehlt, sind Waffen.«

      Wanda sagte: »In dem Stall, wo die Leute von Bobst geschlafen haben, liegen welche. Ich hab sie vorhin gesehen.«
      Ledere wandte sich an seine Männer. »Also los, worauf warten wir noch?« Er ging als erster hinaus.
      Gabrielle legte Villiers die Hand auf den Arm. »Gib auf dich acht, Tony. Und versuch, rechtzeitig da zu sein.«
    »Das werden wir.« Er küßte sie impulsiv auf die Stirn und

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    ging dann zur Tür. Sie rief ihm nach: »Tony.«
    »Ja?«
    »Ich glaube, du bist immer etwas Besseres wert gewesen.«

    »Als dich?«
      »O nein. Um das zuzugeben, bin ich doch zu eingebildet.« Sie lächelte. »Als das, was du tust, Tony. Du hast mehr verdient als diesen Ferguson und alle seine dunklen Spiele. Ein bißchen Freude. Und das mit uns tut mir leid – mir tut eine ganze Menge leid.«
      Er lächelte sie an und sah plötzlich wieder so hinreißend aus wie bei ihrer ersten Begegnung. »Mir nicht. Wenn es geklappt hat, war es verdammt gut. Ich hätte dich für nichts auf der Welt hergegeben.«

      Er ging hinaus. Einen Moment später hörte sie, wie der Peugeot angelassen wurde und davonfuhr, und dann war wieder alles still.
      Raul Montera saß, die Hände immer noch mit dem Seidenschal gefesselt, in Espinets Büro auf einem Stuhl. Der tote Major lag unter einer Decke in der anderen Ecke des Raums. Bobst wandte sich von einem Büfett ab und hielt eine Flasche Champagner hoch. »Der Mann war Kenner, das muß man ihm lassen. Krug 1971. Ein außergewöhnlicher Jahrgang. Schade, daß wir nicht genug Zeit haben, um ihn zu kühlen.« Er drückte den Korken mit dem Daumen aus der Flasche und lachte, als der Champagner überschäumte. »Trinken Sie ein Glas mit?«

      »Ich sagte Ihnen schon, daß Champagner mir nicht bekommt«, antwortete Montera eisig.
      »Mir aber, alter Freund.« Bobst schenkte ein Glas ein, ging zum Fenster und sah hinaus. »Bis jetzt ist alles bemerkenswert glatt gegangen, das müssen Sie zugeben. Alles eine Frage der Organisation.«
    »Ich habe eine kleine Schießerei gehört.«
    »Nicht der Rede wert. Die Posten bei den Raketensilos haben

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    ein bißchen rumgeknallt, ehe meine Leute sie umlegten. Sehr nützlich. So wird alles plausibel ersche inen, wenn wir Sie mit einer Kugel in der Brust liegenlassen… natürlich mit einer Kugel aus einer von ihren Waffen.«
    Die Tür wurde geöffnet, und Kemal kam herein.

    Bobst sagte: »Habt ihr Kontakt mit dem Trawler?«
    »Ja, er müßte in etwa fünfunddreißig Minuten hier sein.«
    »Alles andere unter Kontrolle?«

      »Alle hinter Schloß und Riegel, das heißt, bis auf zehn Zivilisten, die gerade in den Silos die Exocets auf den Transporter laden.«
      »Ausgezeichnet«, sagte Bobst. »Geh wieder hin und paß gut auf, daß alles klappt. Wir kommen in ein paar Minuten nach. Vielleicht findet der Oberst es lehrreich.«
      Kemal verließ das Büro. Bobst schenkte sich wieder ein und prostete Montera spöttisch zu. Regen prasselte an die Scheiben.
    »Jetzt dauert’s nicht mehr lange, alter Freund.«
      Villiers, der neben Leclerc in der Kanzel der Chieftain saß, sah am Horizont die Ile de Roc als grauen Klumpen unter dräuenden Wolken, die Klippen am Nordende von Dunst verhangen. Sie flogen nur hundert Meter über dem Meeresspiegel, Leclerc hatte die Maschine fast vom ersten Moment an sicher in der Hand gehabt, und auf der graugrünen Weite unter ihnen leuchteten weiße Wellenkämme.
      Villiers sagte: »Was ist mit der Windrichtung? Werden wir gut landen können?«
      »So einigermaßen, denke ich. Wir müssen nur auf die Böen achten, die von den Klippen dort nach unten fegen.«

      Die Insel schien nun wie ein graues Tier auf sie zu lauern, die Klippen am einen Ende ragten über hundert Meter senkrecht aus dem Wasser, und die zerklüftete Landmasse dahinter fiel steil zum Hafen ab.

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      »Sind Sie sich darüber klar, daß man uns sehen wird?« sagte Ledere. »Das ist

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