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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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würde da nicht zu optimistisch sein.«
      »War ich nie«, versetzte Fox. »Können Sie diese Geschichte in Dublin ausbügeln?«

      »McGuiness war schon bei mir. Er will sich Tscherny schnappen und ein bißchen altmodischen Druck machen.«

    »Ist vielleicht die beste Lösung.«
      »Aber Harry, Belfast hat wirklich bei dir seine Spuren hinterlassen. Trotzdem kannst du recht haben. Ich habe ihn für einen Tag hingehalten. Wenn Sie mich brauchen, erreichen Sie mich hier. Ich habe dem Mädchen übrigens meine Karte gegeben. Sie hielt mich für einen verkrachten Romantiker, Harry. Stellen Sie sich das mal vor!«
      »Sie spielen die Rolle überzeugend, aber ich habe sie Ihnen nie ganz abgenommen.« Fox lachte und legte auf.
      Devlin blieb eine Weile mit gerunzelter Stirn sitzen, und dann wurde wieder an die Terrassentür geklopft. Sie ging auf, Harry Cussane trat ein.
    »Harry!« rief Devlin, »dich schickt der Himmel. Du machst
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    das beste Rührei der Welt.«
    »Mit Schmeichelei kommst du bei mir nicht durch.«
    Cussane goß sich einen Whiskey ein. »Wie war’s in Paris?«

      »In Paris?« meinte Devlin. »Ach, das war nur ein Witz. Ich war im Auftrag der Universität in Cork an einem Filmfestival. Habe dort übernachtet, bin gerade mit dem Auto zurückgekommen und total ausgehungert.«
      »Na schön«, sagte Harry Cussane. »Du deckst den Tisch, ich mache Rührei.«
    »Bist ein guter Kumpel, Harry«, sagte Devlin.

      Cussane blieb in der Tür stehen. »Und warum auch nicht, Liam? Schließlich kennen wir uns schon lange genug.« Er lächelte leicht und verschwand in der Küche.

      Tanja nahm ein heißes Bad und hoffte, es würde sie entspannen. Es klopfte, und Natascha Rubenowa trat ein. »Kaffee?«

      »Hm, danke.« Tanja legte sich ins warme Schaumbad zurück und schlürfte dankbar den Kaffee.
      Natascha zog einen kleinen Hocker heran und setzte sich. »Du mußt sehr vorsichtig sein, mein Herz. Verstehst du mich?«
      »Sonderbar«, erwiderte Tanja. »So bin ich noch nie gewarnt worden.«

    Nun ging ihr auf, daß sie seit dem Alptraum von Drumore, der sie nur manchmal noch nachts plagte, immer ein behütetes Leben geführt hatte. Maslowski und seine Frau waren gute Eltern gewesen. Es hatte ihr an nichts gefehlt. In einer sozialistischen Gesellschaft, die zu Lenins Zeiten unter der Vision »Alle Macht dem Volke« entstanden war, hatte sich die Macht rasch zum Vorrecht der wenigen entwickelt.

      Sowjetrußland war zu einer Elitegesellschaft geworden, in der es darauf ankam, was man war, nicht wer ; und Tanja war halt Iwan Maslowskis Tochter. Das bedeutete die komfortabelste Wohnung, die besten Schulen, sorgsame Förderung ihres Talents. Wenn sie auf dem Weg zum Landhaus der Familie

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    durch Moskau fuhr, dann in einer Limousine mit Chauffeur und auf einer Spur, die nur für die Oberen der Hierarchie reserviert war. Die Delikatessen, die ihren Tisch zierten, die Kleider, die sie trug, stammten aus dem Kaufhaus GUM, waren aber nur mit spezieller Bezugskarte erhältlich.

      Alles das hatte sie ignoriert, ebenso wie die politischen Prozesse und den Gulag. Auf ähnliche Weise hatte sie die noch harschere Realität von Drumore verdrängt, wo ihr Vater tot auf der Straße gelegen und Maslowski das Kommando gehabt hatte.

    »Geht es dir auch gut?« fragte Natascha.
      »Aber sicher. Reichst du mir bitte mal ein Badetuch?« Tanja wickelte es um. »Hast du das Feuerzeug gesehen, mit dem Türkin mir die Zigarette ansteckte?«
    »Genau nicht.«

      »Es war von Cartier und aus Massivgold. Wie sagte Orwell in der ›Farm der Tiere‹? Alle Tiere sind gleich, aber einige sind gleicher als die anderen.«

      »Ich bitte dich, mein Herz«, sagte Natascha Rubenowa sichtlich erregt. »So etwas darfst du nicht sagen.«

      »Da hast du recht.« Tanja lächelte. »Ich bin bloß sauer. So, und nun würde ich mich gerne hinlegen, damit ich für heute abend frisch bin.« Sie gingen ins Schlafzimmer, wo Tanja ins Badetuch gehüllt ins Bett kroch. »Stehen sie noch draußen?«
    »Ja.«

    »Ich will jetzt schlafen.«
      Natascha zog die Vorhänge zu und ging hinaus. Tanja lag im Dunkeln und dachte nach. Die Ereignisse der letzten Stunden stellten an sich schon einen Schock dar, aber am bedeutsamsten fand sie seltsamerweise die Art, auf die man mit ihr umgesprungen war. Tanja Woroninowa, international gefeierte Künstlerin, der von Breschnew persönlich die Kulturmedaille überreicht

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