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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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kommt er auch gar nicht ins Büro. Gav zieht eine Menge Aufträge an Land, also kann er sich hier so einiges erlauben.«
    »Und woher wussten Sie dann, dass er bei einem Kunden war? Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Nein, nicht direkt. Aber er hat mir eine SMS geschickt.«
    »Wann war das?«
    »Keine Ahnung, so zwischen zehn und elf, glaub ich. Er meinte, es würde ein bisschen später werden, aber eine Uhrzeit hat er nicht genannt.«
    »Und da haben Sie also angenommen, er sei bei einem Kunden?«
    »Tjaa …« Das Lächeln blitzte kurz auf und verschwand wieder, während er an dem unaufgeräumten Schreibtisch Platz nahm und einen der Computer einschaltete. »Nicht so richtig. Sie müssen wissen, dass Gav einer von denen ist, die nichts anbrennen lassen. Hier …« Er wühlte in einem Papierstapel und kramte ein Hochglanzfoto hervor, das Gavin Cruickshank mit nacktem Oberkörper zeigte, umringt von einer Schar blonder und brünetter Schönheiten mit wohlgefüllten T-Shirts, auf denen HOOTERS stand. Eine knetete seine gebräunte Brust und verdeckte mit ihrer Hand fast eine schwarze Tätowierung. Die Mädels hatten HOOTERS auf der Brust stehen, er AILSA . »Das hat er bei unserer letzten Offshore-Technologie-Tagung in Houston machen lassen. In vier Tagen hat er drei von den Mäusen flachgelegt. Sein dummes Weibchen ahnt natürlich nichts. Sie glaubt immer noch, dass er ihr braver Mustergatte ist.« Er schüttelte den Kopf. »Echt unglaublich, finden Sie nicht? Ich meine, wenn man daheim eine wie Ailsa zum Poppen hat, wieso braucht man dann noch irgendwas anderes? Aber da kann man nix machen – er ist und bleibt nun mal ein Arschloch.«
    »Als er Ihnen per SMS mitteilte, dass er erst später kommen würde, haben Sie also angenommen …«
    »Dass er sich wieder mal von so einem hübschen jungen Ding den Schwanz lutschen lässt? Klar. Wär ja nicht das erste Mal gewesen.«
    »Haben Sie eine Vermutung, wer dieses junge Ding gewesen sein könnte?«
    »Na ja – Sie haben doch Janet kennen gelernt, unten am Empfang? Mit der hüpft er immer mal wieder ins Bett. Und ich glaube, er hat’s auch schon einer aus Ihrer Truppe besorgt – eine Detective Sergeant Sowieso. Und dann hat er auch noch was mit dieser Nackttänzerin aus dem Secret Service – Sie wissen schon, das ist diese Topless-Bar am Windmill Brae. Hayley …« Ein neidisches Grinsen. »Er sagt, die macht so schweinische Sachen mit einer Möhre, so was hast du noch nicht gesehen! Echt kriminell. Hey, vielleicht hat sie ja ’nen Zuhälter oder so was, und der hat Gav aus dem Weg geräumt? Oder vielleicht sind sie nur zusammen durchgebrannt. Der Idiot hat ja oft genug davon geredet …« Jetzt wurde das Lächeln zu einem anzüglichen Grinsen. »Und ich könnte dann sein armes, verlassenes Sexy-Frauchen trösten! Sie könnte sich an meiner Schulter ausweinen und auf meinem Schwanz austoben. Mann, das wär echt göttlich.«
    Draußen blieb Logan auf dem sonnenbeschienenen Parkplatz stehen und blickte zu dem Gebäude auf, das Mr. Gavin Cruickshank als Zentrale für seine außerehelichen Unternehmungen diente. Vier Frauen – wo nahm der Kerl bloß die Energie her? Logan war ja schon mit einer einzigen überfordert.

24
    Logans Handy begann zu klingeln, kaum dass er es eingeschaltet hatte – eine schrille Kakophonie von Pings und Quiekstönen und Pfiffen, bei der Logans Magen sich zusammenkrampfte. Aber es war bloß Colin Miller – dem Reporter war es endlich gelungen, die aktuelle Adresse von Brendan »Chib« Sutherland herauszubekommen. Laut Millers Quellen hielten Chib und sein Kumpel mit den langen Haaren und dem Schnauzer sich in einer exklusiven kleinen Wohnsiedlung im Westen des Stadtteils Mannofield auf. Logan hatte irgendwie das Gefühl, dass das noch nicht alles war, dass ihm der Reporter noch etwas vorenthielt, aber sosehr er ihn auch löcherte und bedrängte, er konnte ihn nicht dazu bringen, es auszuplaudern. Am Ende blieb ihm nichts anderes übrig, als Miller für seine Bemühungen zu danken. Was immer es war, er würde es sicher noch früh genug herausfinden. »Also, Laz … wie sieht’s aus? Haben Sie auch irgendwas für mich? Sie wissen schon – als Gegenleistung sozusagen?« Logan dachte darüber nach. Wie war das noch mal – DI Steel wollte, dass Stadtrat Marshall ungestraft davonkam, nachdem er eine Vierzehnjährige missbraucht hatte? Und sie verlangte auch von allen anderen, dass sie bewusst wegschauten, und hatte ihm, Logan,

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