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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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aus Edinburgh«, sagte er.
    Ein lüsternes Lächeln stahl sich auf Inspector Steels Züge. »Wurde aber auch langsam Zeit«, sagte sie und spülte den Rest ihres Sandwichs mit einem großen Schluck Irn-Bru hinunter. »Gut, besorgen wir uns einen Durchsuchungs- und einen Haftbefehl. Ich will die Schweine gleich heute Abend schnappen, bevor sie noch mehr anstellen können.«
    »Und was ist mit Insch?«
    Steel runzelte die Stirn. »Was soll mit dem sein?«
    »Na ja, wir vermuten schließlich, dass diese Kerle etwas mit dem Mord an Karl Pearson zu tun haben könnten. Sie wissen doch – der Mann, den wir mit Foltermalen übersät und mit durchschnittener Kehle gefunden haben?«
    »Und?«
    »Finden Sie nicht, dass wir ihm sagen sollten, dass –«
    »Scheiß drauf – das ist unser Zugriff. Wenn wir die Typen wegen der Drogen verknackt haben, kann Insch sie meinetwegen haben, aber nicht eher.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und begann mit dem Fingernagel zwischen ihren hinteren Backenzähnen zu pulen. »Das ist unsere Chance zu glänzen, Lazarus. Wenn bei der Sache irgendwelche Lorbeeren zu holen sind, will ich sie haben. Insch braucht sie sowieso nicht.« Und das war’s, Ende der Diskussion. Sie erlaubte ihm noch nicht einmal, das Drogendezernat zu informieren.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis sie den Durchsuchungsbeschluss und den Haftbefehl beantragt, ein Team zusammengestellt und alle zusammengetrommelt hatten, damit Inspector Steel mit ihnen die vorgeschriebene Einsatzbesprechung durchführen konnte. Neun Beamte mit Schusswaffenerfahrung und eine Hand voll Uniformierte als Verstärkung. Es war eine gute Mischung von Männern und Frauen, die da mit todernsten Mienen lauschten, während Steel ihnen Chib Sutherlands schillernde Vergangenheit darlegte. Zu Logans großer Verwunderung stellte sich heraus, dass DC Rennie die Qualifikation zum Schusswaffengebrauch erworben hatte – er persönlich hätte ihm nicht mal eine Wasserpistole anvertraut, aber laut Computer hatte Rennie die Prüfung mit Glanz und Gloria bestanden. Er saß in der ersten Reihe und trug statt seiner gewohnten »unauffälligen« Zivilkleidung eine schwarze Spezialkommando-Montur, wie der Rest des Schusswaffenteams auch. Kaum hatte Steel ihre Ausführungen beendet, da hob Rennie die Hand. »Sind Sie sicher, dass die Verdächtigen bewaffnet sein werden, Ma’am?«
    Steel schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen blassen Schimmer, aber ich gehe ganz bestimmt kein Risiko ein. Niemand betritt das Gebäude ohne Waffe und kugelsichere Weste. Verstanden? Ich will alle Personen, die sich in diesem Gebäude aufhalten, mit dem Gesicht nach unten im Wohnzimmer liegen sehen, die Hände mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt – vorher geht mir niemand unbewaffnet da rein. Okay? Haben wir uns verstanden?« Sie seufzte. »Was gibt’s, Rennie?«
    »Wissen wir, wie viele es sein sollen?«
    »Wir rechnen mit mindestens zwei, vielleicht auch mehr. Möglicherweise bewaffnet. Deswegen will ich, dass Sie die ganze Bude auf den Kopf stellen. Was ich nicht will, ist, dass plötzlich irgendein Typ mit einer Machete aus dem Kleiderschrank springt, während wir alle Tee trinken und uns am Hintern kratzen!« Sie baute sich vor ihnen auf, die Hände in den Hosentaschen. »Es ist wichtig, dass wir … Was?« Rennies Hand war schon wieder oben.
    »Wissen wir, ob sie einen Hund haben?«
    »Nein, wir wissen nicht, ob sie einen verdammten Hund haben! Denken Sie, ich hätte es Ihnen nicht gesagt, wenn ich wüsste, dass sie einen verdammten Hund haben?« Rennie lief rot an und entschuldigte sich. »Gut«, sagte DI Steel und kramte eine zerknüllte Zigarettenschachtel aus der Hosentasche. »In fünfzehn Minuten ist alles fix und fertig und klar zum Einsatz!«
    Zwanzig Minuten später saß Steels neues Schusswaffenteam in einem zivilen Transporter, der auf dem Weg nach Mannofield war. Die »Operation High Noon«, wie Steel sie in aller Bescheidenheit getauft hatte, war angelaufen. Zwei Streifenwagen näherten sich dem Zielort auf Umwegen und fuhren ohne Blaulicht und Sirene, um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Logan und Steel folgten mit dem Midlife-Crisis-Mobil der DI und machten einen Umweg über Atholl House in der Guild Street, damit Logan hinausspringen und die Papiere abholen konnte, während Steel draußen im absoluten Halteverbot wartete. Das Büro der Staatsanwältin war im fünften Stock, aber ihre Stellvertreterin erwartete ihn schon in der

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