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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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zwischendurch weitere interessante Themenvorschläge bei, wie etwa »Wer würde beim Schlammcatchen gewinnen: Marge Simpson oder Wilma Feuerstein?«, womit er den Anstoß zu einer neuen Runde »Spuckt sie oder schluckt sie?« gab. Betty Geröllheimer spuckte, wie es schien. Aber irgendwann machten sich wieder Schweigen und Langeweile breit.
    Es war halb zwei, und in Chibs Wohnung war alles dunkel. Logan streckte sich in seinem Sitz und spürte ein Knirschen und Knacken im Kreuz. Verdammt, er hockte jetzt schon über zwei Stunden hier. Der angenehme Teil seines Rauschs war längst verflogen, und nur noch Kopfschmerzen und Sodbrennen waren übrig. Vom Rücksitz kam ein leises Schnarchduett, aber vorne auf dem Fahrersitz studierte Jackie Stadtrat Marshalls Magazin und drehte es im schwachen schwefelgelben Schein der Straßenlaterne hin und her, um besser sehen zu können. »Weißt du was«, sagte Logan, als im Obergeschoss des Hauses, das sie beobachteten, das Licht anging, »das ist vielleicht doch keine so gute Idee gewesen.«
    Jackie blickte von einem Foto auf, das unmöglich echt sein konnte. »Ich dachte, du hättest gesagt, das ist die einzige Chance, wie wir Chib und seinem Kumpel irgendwas nachweisen können?«
    Logan zuckte mit den Achseln, den Kopf an das beschlagene Seitenfenster gelehnt. »Ich weiß nicht.« Ein Seufzer. »Ehrlich gesagt, ich weiß überhaupt nicht mehr, was richtig oder falsch ist …« Er holte tief Luft, und dann erzählte er ihr von Colin Miller und den Einzelheiten, die er von Isobel erfahren hatte. Und dass es alles seine Schuld sei.
    »Ach, komm schon, das kann doch nicht dein Ernst sein!« Sie blickte sich rasch zum Rücksitz um, wo Rennie und Jacobs sich zusammengerollt hatten wie zwei schlaksige Spaniels und friedlich schlummerten, und senkte die Stimme zu einem leisen Zischen. »Wie kann es deine Schuld sein? Du hast doch Miller nicht die Finger abgeschnitten, oder? Nein.« Sie nahm seine Hand. »Du bist ein guter Polizist, Logan. Du hast Dunbar und Pirie geschnappt – diese Steel, die alte Kuh, hätte beide Fälle vermasselt, wie sie überhaupt immer alles vermasselt. Was mit Miller passiert ist, war ganz einfach großes Pech.« Als er nichts erwiderte, drückte sie seine Hand ganz fest. »Weißt du was – lass uns einfach Schluss machen für heute. Morgen reden wir mit Insch und lassen ihn eine richtige Überwachung organisieren. Diese runzlige alte Hexe verweigert vielleicht ihren Leuten die Anerkennung, die ihnen zusteht, aber Insch ist nicht so. Du klärst den Mord an Karl Pearson auf, und zack « – sie schnippte mit den Fingern – »holt er dich aus Steels Team raus.« Das Geräusch ließ das Schnarchen auf dem Rücksitz abrupt verstummen.
    Ein Röcheln, ein Schnauben, und dann schob sich PC Steves verschlafenes Gesicht zwischen den Vordersitzen durch und fragte, was los sei. Logan wollte ihm gerade sagen, dass sie Feierabend machten, als das Licht über Chibs Haustür anging und eine Schattengestalt in die Nacht hinausschlüpfte, in der Hand eine Sporttasche. »Achtung!«, zischte Logan. »Da passiert was …« Er spähte angestrengt aus dem Fenster und wünschte nur, er hätte sich von Steve ein Nachtsichtgerät organisieren lassen. Die Gestalt ging an einer Straßenlaterne vorbei: schwarzer Mantel, schwarze Jeans, schwarze Wollmütze, lange schwarze Haare und schwarzer Schnauzer. Chibs Lustknabe ging bis zum Ende der Straße und bog nach rechts in die Countesswells Avenue ein.
    »Okay!« Jackie schien ganz begeistert, dass es endlich etwas zu tun gab. »Auf geht’s, Leute!«
    Logan fiel ihr in den Arm, ehe sie den Zündschlüssel umdrehen konnte. »Das können wir nicht machen. Was ist mit Chib?«
    »Was soll mit ihm sein? Sein Kumpel ist auf der Pirsch, er nicht. Wir müssen uns sputen, sonst verlieren wir ihn!«
    »Okay, okay …« Logan zog die Stirn in Falten und ging rasch im Kopf die verschiedenen Szenarios durch. »Du nimmst Rennie mit und folgst ihm, Steve und ich bleiben hier und behalten das Haus im Auge.«
    Jetzt war es Jackie, die die Stirn runzelte. »Wieso krieg ich Rennie? Warum kann ich nicht Steve mitnehmen?«
    »Weil Rennie und ich getrunken haben, schon vergessen? Ich kann nicht fahren.«
    »Dann komm du doch mit mir.«
    »Und die zwei hier sollen das Haus bewachen? Ich hätte schon gern eine vernünftige Person in jedem Team, wenn’s recht ist.«
    PC Steve zog ein Gesicht. »Hey, das hab ich gehört!«
    »Nichts für ungut.« Logan öffnete

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