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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Blick zu, worauf diese die Augen verdrehte und ihn mit einer ungehaltenen Geste aufforderte, ihr den Block zurückzugeben.
    »Ja, Susan, das weißt du doch …« Sie kritzelte noch einen Satz dazu. LETZTE NACHT – DIE EINE, DIE MCKINNON GESEHEN HAT ? Logan schüttelte den Kopf, und Steel sagte: »Mist … Was? Ach Gott, nein, ich hab doch nicht dich gemeint, Susan – mir ist nur gerade was runtergefallen. … Ja … mmh …« Sie verlangte den Block zurück und schrieb eine letzte Botschaft für Logan darauf: ZISCHEN SIE AB IN DIE KANTINE, ICH KOMME GLEICH NACH.
    Er hatte den zweiten Becher Tee mit Milch vor sich stehen und kaute gerade an einem Specksandwich herum, als DI Steel endlich in die Kantine geschlurft kam. »Mann, ich hab einen Schweinehunger«, sagte sie und ließ sich mit einem Seufzer auf den Stuhl gegenüber sinken. »Also, das Wichtigste zuerst.« Sie zog die Morgenausgabe der Press and Journal aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. »Wollen Sie mir das da vielleicht mal erklären?« Sie deutete auf die Schlagzeile: PROBELAUF FÜR KOFFERTORSO-MÖRDER . Colin Miller hatte sich mal wieder selbst übertroffen und Logans Mutmaßungen zu einer ziemlich guten Story verarbeitet. Kein Wunder, dass er als der aufstrebende Star des Blattes galt.
    »Ich habe gestern Abend mit ihm gesprochen«, sagte Logan, während er las und bei jeder Erwähnung von »Polizeiheld Logan McRae, genannt ›Lazarus‹« gequält aufstöhnte. Wann immer Miller ihn in der verdammten Zeitung erwähnte, wurde Angus Robertson, das Monster von Mastrick, aus der Mottenkiste geholt, um Logans Heldenstatus zu begründen.
    »Und der Grund, weshalb Sie mir in meine Ermittlung reingepfuscht haben?« Steels Stimme war ruhig, kalt. Gefährlich. Aber Logan merkte nichts.
    »Wer immer dahintersteckt, wird das mit dem Hund doch als eine rundum gelungene Generalprobe betrachten, okay?«, sagte er lächelnd. »Die Tatsache, dass wir den Kadaver gefunden und die Einzelheiten an die Presse weitergegeben haben, bedeutet also, dass unser Möchtegern-Killer jetzt weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind. Es ist eine Sache, einen Hund zu töten und den Kadaver verschwinden zu lassen, aber mit einem Menschen ist das schon wesentlich schwieriger zu bewerkstelligen, besonders, wenn man weiß, dass die Polizei einem auf die Schliche gekommen ist.«
    »Tja«, meinte sie, indem sie sich zurücklehnte und Logan ihr Hyänenlächeln sehen ließ. »Das klingt ja, als hätten Sie sich das alles sehr gründlich überlegt, nicht wahr?« Er nickte, und sie ließ das Lächeln noch ein paar Grad kälter werden. »Damit eines ganz sonnenklar ist, Mr. Polizeiheld: Der Laden, den ich hier schmeiße, ist keine gottverdammte Demokratie. Sie tun, was ich Ihnen sage, und zwar dann, wenn ich es Ihnen sage, und nicht das, wozu Sie zufällig gerade Bock haben !« Logan zuckte zusammen, während DI Steel weiterpolterte: »Und wissen Sie was? Diesmal bin ich sogar zufällig einer Meinung mit Ihnen, aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass Sie hinter meinem Rücken mit der verdammten Presse rummachen, nur um Ihren Namen möglichst oft in die Zeitung zu kriegen!«
    Logan ließ sein halb aufgegessenes Specksandwich auf den Teller fallen. »Es … es tut mir leid; ich dachte nicht, dass Sie –«
    »Das kann ich mir denken, dass Sie das nicht gedacht haben! Aber es ist verdammt noch mal so!« Sie schnappte sich das Sandwich von Logans Teller und riss einen gewaltigen Bissen heraus. »Ich hab’s auch so schon schwer genug in dem Scheißladen«, nuschelte sie, den Mund voller Speck und Brot, »da müssen Sie nicht auch noch daherkommen und mir noch mehr Ärger machen.«
    Logan saß mucksmäuschenstill auf seinem Stuhl und dachte, dass dieser Tag doch wieder mal wunderbar anfing: mit einem Anschiss, wie gehabt. »Sorry«, sagte er schließlich.
    »Machen Sie’s einfach nie wieder, okay?« DI Steel stopfte sich den Rest von Logans Sandwich ins Gesicht und kaute schweigend und mit mürrischer Miene darauf herum. »Also schön«, sagte sie, als sie fertig war. »Um zu etwas Erfreulicherem zu kommen: Ich habe Ihren Bericht über letzte Nacht gelesen. Das ist ja immerhin ein Ergebnis. Oder es wäre eines, wenn Sie die Nutte nicht verloren hätten.« Sie bemerkte Logans Gesichtsausdruck. »Ich weiß – Sie haben Ihr Bestes getan. Halten Sie heute Nacht nach ihr Ausschau. Sie können DC Rennie mitnehmen, ich habe ihn auch in die Nachtschicht gesteckt. Da kann er weniger Unheil

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