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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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hochjagte und in die Queen Street einbog.
    »Mir dieses Gerät zu kaufen war die beste Midlife-Crisis-Idee, die ich je hatte – die Puppen fliegen regelrecht darauf …« Sie schaltete die Scheibenwischer ein und beäugte Logan von der Seite. »Haben Sie gesoffen?«
    Logan zuckte mit den Achseln. »Ich war im Pub, weil ich einem Bekannten von mir ein bisschen auf die Finger schauen musste. Der raffinierte kleine Drecksack führt irgendwas im Schilde.«
    »Ach ja? Kenne ich den auch?«
    Er schwieg eine ganze Weile, um dann mit einem schlichten »Nein« zu antworten. Sie fuhren schweigend die Union Street entlang; die einzigen Geräusche waren das leise Summen des Motors und das Prasseln des Regens. Steel wartete offenbar gespannt darauf, dass Logan ihr mehr erzählte, doch die Befriedigung würde er ihr nicht gönnen. Schließlich war es ihre Schuld, dass Jackie heute Morgen wütend aus der Wohnung gestürmt war.
    Die Regentropfen auf der Windschutzscheibe glitzerten im goldenen Sonnenlicht, während der Verkehr stockend an den Scharen von Fußgängern vorüberrollte. Ein paar hasteten mit aufgespanntem Regenschirm über den Gehsteig, doch die meisten verzichteten darauf und fanden sich einfach damit ab, dass sie nass wurden. Man muss nur lange genug im Nordosten Schottlands leben, dann registriert man den Regen irgendwann gar nicht mehr. Am anderen Ende der Union Street hatte sich zwischen den dräuenden Wolken ein Regenbogen gebildet.
    »Typisch Aberdeen«, meinte Steel und verrenkte sich auf ihrem Sitz in dem verzweifelten Versuch, die Hand in die Hosentasche zu bekommen. »Pralle Sonne und Pissregen – und beides zur gleichen Zeit. Wieso hab ich mir überhaupt ein Cabrio gekauft?«
    Logan lächelte. »Da war doch was mit Midlife-Crisis und Puppen, die auf die Karre fliegen.«
    DI Steel nickte weise. »Genau, das war der Grund … Na, nun kommt schon raus, ihr blöden Scheißdinger …« Sie kämpfte immer noch mit ihrer Hosentasche. »Mist. Halten Sie doch mal kurz das Lenkrad, ja?« Sie wartete gar nicht erst eine Antwort ab, sondern ließ einfach das Steuer los, schnallte sich ab, zerrte die zerknitterten Überreste einer Zwanzigerschachtel Marlboro Lights aus der Tasche und fischte eine heraus, ehe sie wieder die Kontrolle über den Wagen übernahm. »Sie haben doch nichts dagegen?«, fragte sie und wartete wieder nicht auf die Antwort, bevor sie sich Feuer gab. Der beengte Innenraum füllte sich rapide mit Rauch. Hüstelnd drehte Logan sein Fenster einen Spalt herunter und ließ das gleichmäßige Rauschen des Regens herein, der auf Straße, Häuser, Autos und Fußgänger fiel.
    Gegenüber von Marks and Spencer bog Steel von der Union Street ab und fuhr die Market Street hinunter. Als der Hafen vorüberzog, drehte Logan den Kopf, doch die Shore Lane war von einem riesigen Versorgungsschiff verdeckt. Das Rumpeln und Krachen der Container, die auf- und abgeladen wurden, hallte durch die verregneten Straßen.
    »Und, was war jetzt mit der Autopsie unseres haarigen Freundes?«, fragte Steel, als sie am Nordufer des River Dee entlangfuhren – die landschaftlich attraktivere Strecke zum Gefängnis von Craiginches. Er erzählte ihr von dem Messer, dem Koffer und den Antidepressiva. Steel schnaubte nur verächtlich. »Das bringt uns ja tierisch viel weiter.«
    »Na ja, das Medikament ist verschreibungspflichtig, also –«
    »Also könnten sie dem Täter verschrieben worden sein! Oder der Frau des Täters, oder seiner Mutter, oder ihrem Nachbarn, oder ihrer Oma …« Sie ließ das Fenster herunter und schnippte den kläglichen Rest ihrer Zigarette hinaus in den verregneten Sonnenschein. »Die verdammten Pillen könnten noch aus dem Golfkrieg übrig sein, woher wollen Sie das wissen? Am Ende sind sie gar nicht von einem hiesigen Arzt verschrieben worden«, sagte Steel, während sie aus dem Kreisverkehr auf die Queen Mother Bridge schoss. »Was sollen wir denn bitte sehr machen – etwa jede einzelne Arztpraxis und jede Apotheke im Land anrufen und eine Liste mit Namen und Adressen ihrer Patienten verlangen?«
    »Wir könnten den Kreis ein bisschen eingrenzen und nur nach Patienten mit psychischen Problemen fragen, denen dieses Medikament verschrieben wurde.«
    »›Psychische Probleme‹?« Sie lachte. »Wenn sie keine psychischen Probleme hätten, müssten sie keine Antidepressiva schlucken, nicht wahr?« Sie sah ihn von der Seite an. »Mein Gott, Lazarus, wie haben Sie es eigentlich zum Detective Sergeant

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