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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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der Sache auf den Grund zu gehen.«
    »Das kauft die Polizei uns nie ab.«
    Danny hatte schon neunzig Minuten Pacos Magenschmerzen ertragen, und es war noch nicht einmal acht Uhr morgens: Danny hatte noch in der Nacht herkommen wollen, aber Paco hatte die Ausrede gebracht, dass er erst seinen Schlagbohrer aufladen müsse.
    »Schau«, fuhr Danny fort und knallte den Kofferraumdeckel zu, »nur falls wir was finden, zerbrechen wir uns den Kopf darüber, wie wir unsere Geschichte erzählen. Und sobald wir die Fotos haben. Vergiss nicht, Paco, wer wagt, gewinnt. Lieber um Verzeihung als um Erlaubnis bitten.«
    »Kannst du mir das schriftlich geben? Dann lasse ich es meinen Anwalt vor Gericht verlesen.«
    Zuerst klopften sie an die Haustür, dann spähten sie durch die Fenster nach Hinweisen auf kürzliche Benutzung. Alles wirkte so wie bei Dannys erstem Besuch. Alan Reade hatte ganz offensichtlich eine Heidenangst vor den Hackers, und Danny versuchte die Frage, ob er die auch haben sollte, aus seinen Gedanken zu verdrängen.
    Die Morgenluft hinter dem Haus hatte einen fauligen Geruch.
    »Riechst du, was ich meine?«, fragte Danny.
    Paco nickte.
    Danny nahm einen Hammer und schlug ein Stück Verputz von der Außenwand ab, genug, um die Kanten von einem der dreißig Zentimeter langen, grauen Waschbetonsteine erkennen zu können, die in Spanien für den Hausbau verwendet wurden. Sie schauten sich beide um. Reades nächster Nachbar befand sich zwanzig Meter weiter unten an der Straße, aber in der morgendlichen Stille hörten sich die Schläge besonders laut an.
    »Wenn sie noch nicht wach sind, werden sie es jetzt gleich sein«, meinte Paco und hielt den Akkuschlagbohrer an die Wand.
    Am Rand des Steins bohrte er ein Loch in den Mörtel. Beide Männer wandten sich angewidert ab, als der Bohrer durchbrach: Der Gestank, der aus dem Loch drang, war ekelerregend.
    Paco deutete auf das Loch. »Danny, wir sollten jetzt die Polizei rufen. Was immer da auch drinliegt, ist eindeutig tot und nicht rattengroß.«
    Danny nahm den Topf Wick VapoRub, den er mitgebracht hatte, rieb sich einen großzügigen Klecks unter die Nase und gab ihn dann Paco. »Jetzt sind wir schon so weit, Kumpel. Lass es uns zu Ende bringen.«
    Danny bohrte weiter und brach den Rest des Mörtels, der den Stein hielt, mit Hammer und Meißel heraus. Zwanzig Minuten später ruckelte er den Stein aus der Mauer. Jetzt klaffte ein dunkles, dreißig mal fünfzehn Zentimeter großes Loch in der Außenwand. Der Gestank war jetzt überwältigend.
    Danny schaltete seine Stablampe ein und hielt sie in das Loch. »So sollte es nicht sein«, sagte er, als er im Schein der Lampe Ziegel erkannte. »Man baut in Spanien keine Hohlräume in Häuser. Jemand hat im Haus noch eine Wand errichtet.«
    »Wie bei den Cookes.«
    »Genau.«
    Paco schoss Fotos des Hohlraums. »Okay, wer schaut rein?«
    Danny schluckte. »Ich mach’s.« Er atmete tief ein, drückte die Nase zusammen, hielt sich die Lampe an die Schläfe und schob seinen Kopf in das Loch.
    Er sah nach links, würgte, sah nach rechts.
    Und schrie auf.
    Danny schnellte zurück, fiel nach hinten und landete mit dem Hintern im Kies. Seine tauben Arme versuchten erst gar nicht, den Sturz zu bremsen. Seine Hände zitterten vor Schock und Panik.
    Paco kniete sich neben ihn. »Was ist? Was ist da drin?« Danny versuchte zu sprechen. Sein Mund bewegte sich, aber es kam kein Ton heraus. Paco schaute mit seinem Handy in das Loch. »O Gott«, flüsterte er und zuckte zurück. »Danny, wir müssen die Polizei rufen. Sofort.«

14
    Die Guardia Civil sperrte die Straße ab und wickelte Polizeiband um das Tor zu Reades Anwesen. Es war ein windiger, kühler Tag, aber am Straßenrand bildeten sich Gruppen von Menschen und unterhielten sich, wie man es eben tat, wenn sich vor der eigenen Haustür ein Drama abspielte. Forensiker in weißen Overalls und Gummistiefeln liefen hin und her. Die ersten Vertreter der Pressemeute trafen auch schon ein. Einer beschwerte sich bei einem Polizisten und deutete auf Danny und Paco, die nebeneinander auf dem Mäuerchen vor dem Grundstück saßen. Wahrscheinlich fragte er, warum »die zwei« Zugang zum Tatort hatten. In Wirklichkeit wollte Danny überall sein, nur nicht hier.
    Sie hatten keine Zeit gehabt, sich eine Geschichte zurechtzulegen. Nachdem Paco die Polizei gerufen hatte, hatten sie beide in benommenem Schweigen dagesessen, um auf die Behörden zu warten. Auf die Frage, was sie hier machten und wie

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