Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)
einfach beschlossen, ein Loch in das Haus eines Fremden zu bohren?« Bosquet verschränkte die Arme. »Wo ist dieser Alan Reade?«
»Keine Ahnung.«
Danny war froh, dass er nicht lügen musste. Bosquet musterte ihn eingehend. »Ich hoffe um Ihretwillen, dass das stimmt. Denn wenn Mr. Reade beschließt, gerichtlich gegen Sie vorzugehen, dann hat er ziemlich gute Karten.«
Die letzten Steine wurden entfernt, dann zog man die Leiche heraus. Schreie und Ausrufe waren zu hören. Danny zog Bosquet zu sich heran und senkte die Stimme.
»Inspector Jefe, ich habe so eine Leiche schon einmal gesehen. Ich glaube …«
»Sie werden die Nachahmungstäterschiene fahren. Ja, einer der Beamten hat Ihr Gespräch belauscht.« Bosquet starrte kalt die Hand auf seinem Arm an. »Überlassen Sie die Polizeiarbeit den Profis, und kein Wort über den Zustand des Toten in der Zeitung, bis wir uns entschieden haben, wie wir die Ermittlungen führen wollen.« Er blickte Danny kurz in die Augen und entfernte sich dann.
Die Polizei hielt sie noch eine Stunde fest, bevor sie den Ort verlassen durften.
Danny fuhr in die Stadt, hielt vor einer Bar, bestellte ein Glas aguardiente und kippte das Feuerwasser in einem Schluck hinunter. Er zündete sich eine Zigarette an. Allmählich fand er seine Fassung wieder.
»Das war blöd«, sagte Paco und nippte an seinem Kaffee.
»Was?«
»Diese englische Baufirma, die Hackers, nicht zu erwähnen.« Paco sprach es aus wie hahkers.
Danny zuckte die Achseln. »Sobald die Polizei Wind von der Verwicklung der Hackers in die Sache bekommt, knöpft sie sich die Familie vor. Ich will zuerst hören, was sie zu sagen haben.«
»Soll das heißen, dass wir jetzt da hinfahren?«
»Ja.«
Paco stöhnte.
»Keine Angst. Du kommst nicht mit rein. Ich will, dass du mit Kamera und Handy beim Auto bleibst. Wenn ich dir zunicke, schwenke beides in der Luft, damit sie merken, dass ich Unterstützung habe.«
Paco schaute nicht sehr überzeugt.
»Denk dir nichts«, sagte Danny und leerte sein zweites Glas aguardiente . »Ich werde das genießen.«
15
Das Tor zum Gelände der Baufirma war mit einem Vorhängeschloss versperrt. Hinter dem Büro stieg dicker, schwarzer Rauch in die Luft. Danny legte die Hände an den Mund und rief. Die beiden Rottweiler im Käfig drehten durch.
Callum Hacker kam hinter dem Büro hervor. Er trug denselben Overall wie beim ersten Mal, nur diesmal rußfleckig. Er grinste höhnisch, als er Danny erkannte.
»Hast das letzte Mal nichts gelernt, was? Soll ich Ripper wieder freilassen?«
»Ich bin hier, um Ihnen einen Gefallen zu tun.«
»Der einzige Gefallen, den du mir tun kannst, ist, von meinem Gelände zu verschwinden.«
Nun tauchte auch Dean Hacker in der Tür auf, so groß und hässlich wie sein Bruder. Wenigstens hatte er seine Kleidung gewechselt.
»Keine Angst, ich komme nicht rein. Außer Sie laden mich ein.«
Wieder grinste Callum Hacker höhnisch. »Was bist du, ein verdammter Vampir?«
Dean lachte.
Danny ließ sie über ihre eigenen Witze lachen. Dann sagte er: »Ich würde ja gern hier stehen und mit Ihnen scherzen, aber ich bin ziemlich im Stress und muss mit Ihnen reden, bevor die Polizei hierherkommt.«
Die Hackers wechselten Blicke. Jetzt hatte Danny ihre Aufmerksamkeit geweckt.
»Schon von dem Haus gehört, das man in Los Membrillos abreißen wollte?«, fragte Danny. »Arthur und Peggy Cooke? Dem mit der Leiche in der Wand? Wie’s aussieht, hatte Ihre Firma mit dem Bau zu tun. Und den Beweis dafür habe ich schwarz auf weiß.« Danny schwenkte die Fotokopie der Rechnung. Aus Dean Hackers Gesicht verschwand das großspurige Grinsen. »Und wissen Sie was? Eben hat die Polizei in Alan Reades Haus noch eine Leiche gefunden.«
Er sprach sehr deutlich und verfolgte die Reaktion der beiden Brüder. Wenn einer von ihnen irgendwas über die Leiche in Reades Haus wusste, dann war ihre Goldfischmiene oscarreif. Dean Hacker klappte als Erster den Mund wieder zu. »Sie wollen uns auf den Arm nehmen.«
Danny zuckte die Achseln. »Ich weiß, dass Sie Alan Reades Haus beobachten lassen. Rufen Sie das alte Mädchen an, fragen Sie sie, was da jetzt im Augenblick los ist. Und dann sollten Sie mich reinlassen, weil uns nämlich die Zeit davonläuft.«
Danny zündete sich eine Zigarette an, während Callum Hacker hastig ins Haus lief, um zu telefonieren. Zwei Minuten später kam er aschfahl wieder heraus und ging mit einem Schlüssel in der Hand auf das Tor zu.
Danny ließ ein
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