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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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musste man bereit sein, sich zum Narren zu machen und auch das Unwahrscheinlichste zu versuchen. Im Lauf der Jahre hatte Danny sich eine dicke Haut zugelegt.
    Er ging die Farnborough Road entlang bis zum Bahnhof, setzte sich in den Zug nach Fleet, spazierte einmal um den Teich herum und sah den Zügen nach, die auf den nahen Gleisen vorbeiratterten. Die Biere hatten seinen Kater vertrieben, aber er wollte jetzt nichts mehr trinken und damit riskieren, morgen noch mal einen zu haben. Alle fünf Minuten schaute er auf sein Handy, um nur ja keinen Anruf zu verpassen. Er kehrte in den Pub zurück, kontrollierte seine E-Mails. Der Posteingang war mit dem üblichen Unsinn vollgestopft: Spams für Viagra, E-Mails, die ihn zu Pressekonferenzen einluden. Er löschte alles.
    Es blieb nur noch die E-Mail von Niall übrig.
    Hier ist das Fahndungsfoto, um das du mich gebeten hast. Ich war beim Firmengelände der Hackers. Den Buchhalter habe ich nicht gefunden. Auch von den Hunden keine Spur – anscheinend hat die frühere Putzfrau der Hackers sie aufgenommen.
    N.
    Danny öffnete den Anhang und überlegte sich, was für eine Person zwei fünfzig Kilo schwere Rottweiler mit den Namen Yorkshire und Ripper bei sich aufnehmen würde. Das Foto von Alan Reade füllte seinen Monitor.
    Danny wusste sofort, dass er das Gesicht des Mannes schon einmal gesehen hatte: hager, eine feine Narbe auf der Oberlippe, die blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Es brauchte allerdings einen Augenblick, bis ihm einfiel, wo er ihn gesehen hatte: am Geldautomaten in Mojácar. Er dachte über das Timing nach.
    O Gott, Alan Reade hatte Craig Thorndykes Bankkarte.
    Er stieß geräuschvoll die Luft aus, und ihm wurde fast schwindlig, als er sich überlegte, was das alles bedeuten konnte. Zwei Leichen, eingemauert in zwei verschiedenen Häusern, ein Mord davon eine Nachahmungstat einer Serie von 1995, ein Hammerangriff auf den Inhaber der Baufirma, die die Häuser errichtet hatte, und jetzt das: Der Besitzer des Hauses, in dem die zweite Leiche aufgetaucht war, hob Geld von Craig Thorndykes Konto ab. Er stieß noch einmal die Luft aus. Das alles ergab keinen Sinn. Doch eins war sicher: Craigs Eltern mussten das wissen.
    Michael Thorndyke war über Dannys Anruf alles andere als begeistert. »Ich dachte, unsere Geschäftsbeziehung sei beendet, Mr. Sanchez.«
    »Wann, sagten Sie, wurde Craigs Bankkarte benutzt?«
    »7.36 Uhr.«
    »Ich glaube, Sie sollten sich an die spanische Polizei wenden, Mr. Thorndyke.«
    »Warum?«
    »Weil ein Mann, den die Polizei in Verbindung mit einem Mord sucht, die Bankkarte Ihres Sohnes hat.«
    Die Pause dauerte ungefähr drei Sekunden. Dann drehte Thorndyke völlig durch, verlangte, dass Danny nach Spanien zurückkehre, bot an, das Ticket zu zahlen, und drohte rechtliche Schritte an, falls er sich weigere. Danny versuchte ihn zu beruhigen, verlor aber bald die Geduld. »Wenn Sie sich an die spanische Polizei gewandt haben, werde ich sehr gerne eine telefonische Aussage machen.«
    Er legte auf. Und zwar die nächsten zwei Stunden lang. Thorndyke hörte einfach nicht auf anzurufen, aber Danny konnte sein Handy auch nicht ausschalten, weil er auf Marshas Anruf wartete. Letztendlich rief er selber bei der spanischen Polizei an und berichtete dem Beamten alles, was er wusste. Man fragte ihn, wann er wieder in Spanien sein werde. Er antwortete, das wisse er nicht.
    Stunden vergingen. Marsha würde nicht anrufen. O Mann. Er hatte sich solche Mühe gegeben, ihr die Dringlichkeit zu verdeutlichen. Er ging noch ein wenig spazieren, besorgte sich in einem Kebab-Laden sein Abendessen – die letzte Phase seiner Katertherapie – und kehrte dann in sein Zimmer über dem Pub zurück. Der Anruf kam, als er bereits auf dem Bett döste.
    »Ich habe die Details. Harry O’Byrne lebt in Newbury. Das ist zumindest die letzte bekannte Adresse, die wir aus der Zeit hatten, als er 2004 in Frührente ging.«
    »Und die Adresse?«
    »Dir ist schon klar, dass ich mit dem, was ich hier tue, meinen Job aufs Spiel setze, oder?«
    Sie hatte recht. Danny hatte zu forsch geklungen. »Okay, danke, jetzt habe ich wenigstens etwas, womit ich anfangen kann.«
    Im Hintergrund waren gedämpft Stimmen zu hören. Als Marsha sich wieder meldete, klang sie atemlos. »O Gott, das war mein Vorgesetzter. Mir schlägt das Herz bis zum Hals.«
    »Danke, Marsha. Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen.«
    »Warte, Danny.« Eine Pause, ein Seufzen. »Osbourne

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