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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Verkünder von Katastrophen! Es gibt einen, nur einen, jawohl, der bereit sein könnte, euch zu 'elfen. Er ist närrisch genug, es zu versuchen, und gut genug, es durchzubringen. Ob ihr ihn aber dazu überreden könnt, je nun, das ist wieder ganz etwas anderes.« Er deutete nach links.
    »Eine 'albe Meile weiter werdet ihr bemerken, daß das Flußufer steil wird. Noch weiter kommt ihr schließlich an mehreren großen Eichen vorbei, die einen Spalt, eine Senke in den Felsen da überblicken. Dorten wohnt er, 'ört auf den Namen Bribbens Oxley.«
    »Danke für deine Hilfe«, sagte Clodsahamp.
    »Würde es helfen, wenn wir ihm gegenüber deinen Namen erwähnen?« fragte Jon-Tom.
    Der Otter lachte, seine Pfiffe hüpften über das Wasser. »Oih, Mann, die einzigen Stellen, wo euch mein Name etwas 'elfen würde, sind die besseren 'uren'äuser von Wottlestadt - und da'in geht ihr nicht!«
    Clodsahamp griff in eine der Schubladen in seinem Brustpanzer, holte eine kleine Silbermünze heraus und wollte sie dem Alten reichen. Der trat zurück und winkte ab.
    »Nein, nein, nicht für mich, Freund! Ich nehme keine Bezahlung dafür, den Verdammten zu 'elfen.« Er sammelte Angelrute und Zubehör ein und trottete in gekrümmter Haltung stromaufwärts.
    »Nett von ihm, uns den Tip zu geben«, meinte Jon-Tom, der dem davon zockelnden Otter nachsah. »Da er das Geld nicht nehmen wollte, warum haben wir ihm nicht bei seiner Arthritis geholfen?«
    »Arth... seine Gelenkeinfrierungen meinst du, Junge?« Clodsahamp rückte seine Brille zurecht. »Es ist eine lange Formel und erfordert Zeit, über die wir nicht verfügen.« Er wandte sich resolut der Kutsche zu.
    Jon-Tom blieb weiter stehen und sah dem verkrüppelten Otter nach, der ostwärts davonhumpelte. »Aber er war so hilfsbereit.«
    »Das wissen wir noch nicht«, betonte Clodsahamp. »Ich war bereit, eine Silbermünze dafür zu riskieren, aber keinen größeren medizinischen Zauber. Er könnte uns seine Geschichten erzählt haben, um uns zu beeindrucken, und hat uns dann den Namen genannt, um uns los zu werden.«
    »Ist das nicht ziemlich zynisch?«
    Clodsahamp sah ihn an, als sie in den Wagen kletterten.
    »Mein guter Junge, die ersten hundert Jahre deines Lebens lehren dich, daß niemand von Natur aus gut ist. Die nächsten fünfzig Jahre lernst du, daß niemand von Natur aus schlecht ist, sondern von seiner Umgebung geformt wird. Und nach zweihundert Jahren... reich mir mal die Hand, ja so ist es gut.« Jon-Tom half, den schwerfälligen Körper in den Wagen zu hieven.
    »Nach zweihundert Jahren hast du herausgefunden, daß nichts vorhersagbar ist, außer, daß das Universum voller Illusionen ist.
    Wenn aber sogar der Kosmos seine Wahrheiten zurückhält und verdreht, warum sollten wir etwas anderes von solchen armseligen und unbedeutenden seiner Komponenten erwarten, wie dieser Otter eine ist... oder du, oder ich?«
    Jon-Tom dachte darüber nach, während der Wagen wieder geräuschvoll nach Westen rollte.
    Alle hofften, daß die Empfehlung des Alten zuverlässiger war als seine Entfernungsangaben, denn sie brauchten zwei volle Tage, bevor sie auf drei massige Eichen stießen, die eine flache Senke im Flußufer beherrschten. Immer noch von respektabler Breite, war der Fluß doch zwischen den steileren und höheren Ufern schmaler geworden und strömte energischer, zielgerichteter und mit gelegentlichen Schaumflocken dahin.
    Er schien Jon-Tom aber immer noch nicht besonders gefährlich oder schwer zu befahren. Er wunderte sich über die angebliche Notwendigkeit eines Führers. Der Fluß war sanfter und freundlicher als die Stromschnellen, die sie auf der Reise nach Polastrindu (zugegebenermaßen mit Falameezars Muskeln) überwunden hatten.
    Der Pfad, der sich zum Ufer schlängelte, war steil und schmal. Die Echsen scheuten und mußten mit Peitschen und gutem Zureden dazu gebracht werden weiterzugehen; ihre Klauen schleuderten Kies und kleine Felsbrocken über den Rand des Weges, als sie versuchten, auf der Schräge rückwärts anstatt vorwärts zu gehen. Einmal rutschte fast ein Rad über die Kante, und der Wagen samt Echsen drohte in die winzige Kluft zu stürzen. Schließlich gelang es ihnen dann doch, die Echsen mit mündlichen und tatkräftigen Ermunterungen bis zum Boden der Senke zu bringen.
    Schilf und Farne beherrschten die winzige Bucht, in der sie sich wiederfanden. Linkerhand, dicht an die Klippen geschmiegt, entdeckten sie ein niedriges Gebäude. Es war kaum größer als

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