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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Jon-Tom.
    Clodsahamp wies mit dem Arm in den Gang. »Zwei Zellen von euch entfernt.«
    Jon-Tom sah ihn mit großen Augen an. »Sie meinen, Sie waren so nahe und wir hätten...«
    »Hätten was, mein Junge? Euch mit bloßen Händen durch den Fels graben und mich von Fesseln und Knebel befreien sollen? Ich denke nicht. Es war allerdings unerträglich, euch alle in solcher Nähe zu hören und euch keinen Mut zusprechen zu können.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Ich werde diesen Eejakrat in Mäusefutter verwandeln!«
    »Nicht heute«, erinnerte Talea ihn.
    »Ja, du hast recht, junge Dame.«
    Talea führte sie in einen Raum, an dessen Wänden Speere und Schilde hingen. Das Mobiliar war spartanisch und auf das Notwendigste beschränkt. Unter dem Tisch lag ein lebloser Insektenkörper. Vor der Hinterwand waren säuberlich ihre Besitztümer aufgestapelt: Waffen, Vorräte und die Verkleidungen einschließlich Jon-Toms Duar.
    Eilig halfen sie einander in die Insektenanzüge.
    »Ich bin überrascht, daß die nicht während oder nach dem Kampf völlig zu Bruch gegangen sind«, meinte Jon-Tom, während er zusah, wie Clodsahamp sein eingedrücktes Kopfstück herrichtete. Der Hexer beendete den Zauber zur Reparatur des Materials. »Eejakrat war von ihnen fasziniert. Ich bin sicher, daß er von mir die Einzelheiten des Zaubers erfahren wollte. Er hat ähnlich gelagerte Interessen, weißt du. Erinnere dich an den verkleideten Abgesandten, mit dem du in Polastrindu gesprochen hast.«
    Sie eilten zurück in den Gang. »Wo sind wir?« fragte Mudge Talea.
    »Unter dem Palast. Wo sonst?« Es war sonderbar, die scharfe Stimme wieder unter diesem dämonenfratzigen Gesicht hervorkommen zu hören.
    »Wie kommen wir hinaus?« fragte Pob besorgt.
    »Wir sind hinein gegangen«, meinte Caz nachdenklich.
    »Warum sollten wir nicht wieder hinaus gehen?«
    »In der Tat«, sagte Clodsahamp. »Wenn wir es bis hinaus auf den Platz schaffen, sind wir wahrscheinlich in Sicherheit.«

XIV
    Sie befanden sich mehrere Stockwerke unter der Oberfläche, aber unter der Führung von Talea drangen sie rasch nach oben vor.
    Einmal mußten sie anhalten und einen riesigen Käfer vorbeilassen. Er wuchtete sich die Stufen hinab, ohne sie zu sehen. Eine gewaltige Axt hing an seinem Rücken, und an seinem Gürtel baumelten schwere Schlüssel.
    »Ich weiß nicht, ob er die Ablösung für euren Wärter ist oder nicht«, sagte Talea rauh, »aber wir beeilen uns besser.«
    Sie beschleunigten ihre Schritte. Dann bedeutete ihnen Talea mit einer Geste zu schweigen. Sie näherten sich dem letzten Tor.
    Drei Wachen hockten um einen Tisch auf der anderen Seite der mit einem Gitter versperrten Mündung des Treppenaufgangs. Ein beständiger Strom von Gesprächsfetzen drang von der geöffneten Tür des Wachraums herüber, während geschäftige Arbeiter kamen und gingen. Jon-Tom wunderte sich, daß die Räume nicht schwerer bewacht wurden, bis ihm der Gedanke kam, daß Flucht sicher gegen die Befehle war, eine Handlungsweise, die allen Gepanzerten, bis auf geistig zerrüttete, fremd war.
    Aber da waren immer noch die versperrte Treppenmündung und die drei Verwaltungsinsekten auf der anderen Seite.
    »Wie bist du an ihnen vorbeigekommen?« fragte Caz Talea.
    »Ich mußte nicht an ihnen vorbei. Eejakrat glaubte meine Geschichte, aber mit Einschränkung. Er war nicht bereit, mir den Zugang zur Stadt zu erlauben. Ich hatte einen Raum, keine Zelle, in dem Stockwerk unter diesem. Wenn ich hinausgewollt hätte, hätte ich ihn benachrichtigen müssen. Aber das ist jetzt sowieso egal, wir haben keine Zeit mehr. Sie werden sehr bald den toten Wärter finden.«
    Mudge stöberte ein kleines Stück losen Zement auf. Er warf es die Stufen hinunter, die sie erklommen hatten. Ganz nach Plan klapperte es laut.
    »Nesthek, bist du das?« rief einer der Verwaltungsfunktionäre zum Treppenschacht. Als nicht sofort eine Antwort kam, erhob er sich von seinem Platz und kam herüber.
    Die Fliehenden verbargen sich, so gut sie konnten. Der insektoide Funktionär klang verwirrt, als er den vergitterten Treppenaufgang erreichte: »Nesthek? Bist du da oder nicht?«
    »Verdammich! Ich dachte, daß mindestens zwei von den Blödianen rüberkommen würden, um zu sehen, was los ist.«
    »Du übernimmst den hier«, sagte Clodsahamp. »Wir anderen werden leise die zwei da überfallen.«
    »Nesthek, was hast du...?« Mudge stieß mit seinem Schwert nach oben. Er hatte fast völlig verborgen hinter der untersten

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