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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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rauschhaften Zustand. Plötzlich empfand sie ihre Bluse und die Krawatte als unangenehm einengend.
    Als sie Rom erreichten, begann Pascal, sie auf Sehenswürdigkeiten hinzuweisen. Seine Stimme klang tief und samtig. Das allein reichte aus, um eine Reaktion in ihrem Körper hervorzurufen. Die feinen Härchen auf ihrer Haut richteten sich auf. Gleichzeitig erlebte sie es als beruhigend, seinen Worten zu lauschen. Noch immer hatte sie ihn nicht direkt angesehen. Nun jedoch legte er eine Hand unter ihr Kinn und drehte ihren Kopf in seine Richtung.
    Hatte sie auch nur den Hauch einer Ahnung, wie wunderschön sie aussah? Wusste sie, welche Wirkung sie in diesem Outfit auf ihn ausübte? Diese verdammte Bluse mit der verfluchten Krawatte hatte seine Fantasie die ganze vergangene Woche befeuert. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, in ihren Tiefen vermeinte er Furcht zu erkennen.
    „Danke“, sagte er leise.
    Sie schluckte. „Ich weiß nicht, ob ich das Richtige tue.“
    „Traust du deinem Urteilsvermögen nicht?“
    Er spürte, wie sie sich versteifte. Woran hatte er da mit seinen Worten gerührt?
    Sie griff nach seiner Hand, mit der er ihr Kinn umfasst hielt. „Genau das ist das Problem“, erwiderte sie hölzern. „Meine Menschenkenntnis lässt sehr zu wünschen übrig.“
    Ihr Mann, überlegte er. Sie sprach über ihre Ehe. Am liebsten hätte er sie gefragt, was genau sie damit meinte. Aber irrelevante Details über die amouröse Vergangenheit seiner Geliebten hatten ihn noch nie interessiert. Deshalb schob er den spontanen Wunsch beiseite. Er wollte, dass sie sich allein auf ihn konzentrierte. „Alana“, sagte er und schob seine Finger zwischen ihre.
    „Was zwischen uns passiert, ist zu wichtig, als dass wir es ignorieren könnten. Vertrau mir … zumindest in dieser Hinsicht.“
    Sie gab es auf, ihm ihre Hand zu entziehen. Und sie versuchte nicht länger, ihm nicht in die Augen zu sehen. Dunkel schimmerte in ihnen ein sehr sinnliches Versprechen.
    Die Luft zwischen ihnen begann zu prickeln. Er hatte nicht übertrieben. Niemals zuvor hatte jemand solche Gefühle in ihr hervorgerufen. Vor langer Zeit hatte sie geglaubt, romantisch und naiv wie sie war, nur ihr Ehemann könnte solche Empfindungen in ihr wecken.
    Vielleicht erhielt sie durch Pascal die Chance auf ein neues Leben. Eines ohne das Gefühl, für Ryans Tod Buße tun zu müssen.
    „Wir sind da.“
    Instinktiv verstärkte Alana ihren Griff um Pascals Hand. Er rührte sich nicht, ließ sie in aller Ruhe die Umgebung betrachten. Der Wagen stand in einer ruhigen Seitenstraße. Eine alte Treppe führte zu einem von dichtem grünen Laub umrankten Torbogen empor, hinter dem in einiger Entfernung eine imposante Tür zu sehen war.
    Der Fahrer holte ihren Koffer und öffnete den Wagenschlag. Alana stieg aus. Die Nacht in Rom war angenehm kühl, ein zarter Blumenduft erfüllte die Luft. Pascal übernahm ihren Koffer und griff wieder nach ihrer Hand. Dann führte er sie die Treppe hinauf und schloss die Eingangstür auf.
    Sie betraten einen luftigen Raum mit hohen Decken und großen Fenstern. Zu einer Seite hin öffnete er sich zu einer Küche, zur anderen ging er in einen Wohnbereich über. Die vorherrschende Farbe war Weiß. Nur Bilder an den Wänden und bunte Kissen sorgten für kleine Farbtupfer.
    „Komm mit, ich zeige dir die oberen Zimmer.“
    Schweigend folgte sie ihm eine weitere Treppe hinauf und dann in ein überaus luxuriöses Schlafzimmer. Der Teppich war so weich, dass sie nicht anders konnte und ihre Schuhe auszog.
    „Ich hoffe, du hast nichts dagegen“, erwiderte sie auf seinen fragenden Blick hin. „Aber die Dinger bringen mich noch um.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht.“ Er stellte ihren Koffer am Fußende des Bettes ab. „Das hier ist dein Zimmer, Alana.“ Er deutete über den Flur auf eine offene Tür. Dahinter war ein zweites, in wesentlich maskulineren Tönen gehaltenes Schlafzimmer zu sehen. „Dort schlafe ich.“ Er wandte sich wieder zu ihr um und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Viel lieber würde ich dich bitten, das Bett mit mir zu teilen, aber diese Entscheidung liegt allein bei dir.“
    Alana biss sich auf die Unterlippe. Er konnte unmöglich ahnen, wie wichtig es ihr war, dass er sie nicht drängte. „Danke. Ich weiß das zu schätzen.“
    Er streckte die Hand aus. „Lass deine Sachen einfach hier stehen. Du musst hungrig sein. Gehen wir wieder nach unten, dann koche ich etwas für uns.“
    Sie

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