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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Saal. Von Pascal war keine Spur zu sehen. Sie lächelte angespannt. „Es tut mir leid, ich spreche kein Italienisch. Außerdem warte ich auf jemanden.“
    „Dann ist es ein glücklicher Zufall, dass ich Englisch spreche. Sie sind sehr hübsch.“
    Alana errötete. „Vielen Dank.“ Der Mann war durchaus attraktiv, doch ging etwas vage Bedrohliches von ihm aus. Er machte ein paar Schritte auf sie zu und blockierte so ihren Weg zurück in den Saal.
    „Bitte.“ Er bot ihr seine Hand. „Darf ich Ihren Namen erfahren?“
    Sie sandte ein Stoßgebet zum Himmel, Pascal möge sie so bald wie möglich finden. Rasch schüttelte sie die dargebotene Hand. „Alana Cusack. Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen. Und jetzt entschuldigen Sie mich, mein Freund wird gleich hier sein.“
    Sie drängte sich an dem Fremden vorbei, doch der streckte den Arm aus und hielt sie zurück.
    „Aber ich habe Ihnen noch gar nicht meinen Namen genannt.
    Ich mag Ihren Akzent. Woher kommen Sie?“
    Panik stieg in ihr auf. Sie fühlte sich in die Enge getrieben. „Ich will wirklich nicht unhöflich sein, aber ich möchte Ihren Namen nicht wissen, okay? Würden Sie mich jetzt bitte vorbeilassen?“
    Nach einem schier endlosen Moment trat er beiseite, die Hände abwehrend erhoben. „Na, schön, dann gehen Sie halt. Ihr Pech.“
    Alana nutzte die Gelegenheit und floh. Ihr Herz klopfte wie wild, und eine böse Vorahnung stieg in ihr auf. Sie kämpfte sich durch die Menschenmenge. Und dann sah sie Pascal. Der Partylärm verebbte zu einem Rauschen in ihren Ohren.
    Er saß an der Bar und unterhielt sich mit einer Frau. Er wirkte nicht sonderlich in Eile, geschweige denn auf der Suche nach Alana. Die Frau sah extrem gut aus. Groß, blond, schlank. Sie trug ein glitzerndes Kleid mit einem sehr gewagten Schlitz, der ihre langen Beine perfekt zur Geltung brachte. Sie hatte eine Hand auf Pascals Hüfte gelegt und ihren Körper auf verführerische Weise in Position gebracht.
    Alana fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Wieder war sie auf einen Mann hereingefallen, der nur für den nächsten Kick lebte, für die nächste Versuchung. Für die nächste Frau, die sich ihm an den Hals warf. Und dann sah sie, wie in Zeitlupe, dass Pascal seine Hand auf die der Frau legte. Gleich würde er sie an seine Lippen heben. Alana wusste es. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, erreichte ihre Demütigung ihren traurigen Höhepunkt.
    Pascal und die Frau wandten sich um, als hätten sie ihre Blicke quer durch den Raum gespürt. In den eisblauen Augen der Frau blitzte Triumph auf. In Pascals hingegen … Sie nahm sich nicht die Zeit, den Ausdruck zu lesen.
    Erschüttert machte sie kehrt und stolperte auf Beinen wie aus Gummi durch die Menge in Richtung Ausgang.

5. KAPITEL
    Auf der Treppe blieb Alana zitternd stehen.
    „Darf ich Ihnen ein Taxi rufen, Madam?“
    „Ja, bitte“, erwiderte sie dem freundlichen Portier. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie fahren sollte – ihre Sachen befanden sich in Pascals Wohnung. Sie wollte nur noch weg von hier.
    „Sie braucht kein Taxi, sie gehört zu mir. Könnten Sie bitte meinem Fahrer Bescheid sagen?“, meldete sich eine vertraute Stimme hinter ihr. Wut klang in ihr mit. Alles in Alana versteifte sich.
    Pascal legte die Hand auf ihren Arm und zwang Alana, sich umzudrehen. Der Zorn in seinen Augen entfachte auch welchen in ihr. Dass der Portier bereits losgelaufen war, um den Auftrag auszuführen, machte die Sache nicht besser.
    „Ich glaube, ich habe ein Taxi bestellt. Trotzdem vielen Dank für dein Angebot.“
    „Was, zur Hölle, ist da drinnen passiert?“
    „Wieso? Du hast eine bessere Partie entdeckt und entschieden, ihr nachzujagen. Mich hast du ohne mit der Wimper zu zucken einem … einem schmierigen Widerling ausgeliefert.“ „Wovon sprichst du? Hat dich jemand belästigt? Hat dir jemand etwas getan?“
    „Nein“, fuhr sie ihn wütend an, während sie erfolglos versuchte, sich aus seinem Griff zu winden. „Nicht, dass dir das überhaupt aufgefallen wäre. Aber da du nun schon einmal hier bist, kannst du mir die Schlüssel zu deinem Apartment geben. Ich würde gerne meinen Koffer packen. Wenn du nach Hause kommst, bin ich längst weg. Versprochen. Bestimmt möchtest du die Wohnung heute Nacht für dich haben.“
    „Wie kommst du denn darauf? Ich bin zur Bar gegangen, um für dich und mich Drinks zu holen. Und als ich mich umgedreht habe, warst du weg. Ich habe dich gesucht, und als ich dich endlich wiederfinde,

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