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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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ich treibe.«
    Hel war für einen Moment sprachlos. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass eine Frau wie Medeah Geheimnisse der Magierschaft preisgeben würde. Doch schließlich hatte Nova recht: Neremias Nord würde nicht locker lassen, bis er wusste, in welchen Abenteuern sein Sohn steckte. Und Medeah liebte ihn wirklich, auf ihre Art. Selbst das Herz einer so nüchternen, berechnenden Frau wie Medeah war, wenn es
für jemanden schlug, stärker als ein Schwur vor der Magierschaft. Liebe stand schlichtweg über alldem.
    Dieser Gedanke beschäftigte Hel, bis sie Olowains Tür erreichten. Nova klopfte an, doch von drinnen kam keine Antwort.
    »Er schläft.« Nova zuckte die Achseln und trank die Milch.
    Hel klopfte noch einmal an. Dann drückte sie die Türklinke hinunter und öffnete einen Spalt. »Meister Olowain?«
    Das Bett war leer. Es sah nicht aus, als hätte letzte Nacht jemand darin gelegen. Hel begriff auch, warum: Inmitten einer Festung aus Schubladen, in die der magische Schrank sich verwandelt hatte, lag Olowain, die Arme über seinen Schreibtisch und ein Dutzend Bücher gebreitet. Ringsum schwebten Folianten in der Luft und blätterten leise ihre Seiten um. Tropfen aus Licht glitten suchend die Zeilen entlang und träufelten hie und da Helligkeit auf ein Wort.
    »Meister Olowain?«, wiederholte Hel. Sie schob die Tür noch ein Stück auf und trat ein.
    Sobald ihr Fuß aufsetzte, schnappten alle Folianten zu. Schubladen schnellten zurück, der Schrank verschachtelte sich wie eine eiserne Mauer. Auch das Buch, auf dem Olowains Kopf lag, schlug zu. Ein verblüffter Schmerzenslaut erstarb in den knisternden Seiten. Nach mehreren solcher schmachvollen Ohrfeigen hatte Olowain sich endlich aufgerappelt. Das Lesegestell rutschte ihm von der Nase, und er fing es mit einer Hand auf, ehe es zwischen die schnappenden Buchdeckel geraten konnte. Dann bemerkte er Hel in der Tür. Hel wurde rot.
    »Entschuldigung«, stammelte sie. »Äh … Frühstück?«
    Unentschlossen blieb sie zwischen Tür und Angel stehen
und entschied sich dann, den Teller lieber auf dem Boden abzustellen, statt ganz einzutreten.
    »Was geht hier vor?« Olowain richtete sein Lesegestell auf sie. »Tretet nie, niemals unaufgefordert ins Zimmer eines Magiers ein! Seid ihr denn törichte Kinder?!«
    Weil weder Hel noch Nova eine Antwort einfiel, rieb Olowain sich die Stirn und seufzte tief. »Also schön. Schön. Wie spät ist es?«
    »Morgen. Wir haben Frühstück für Euch«, sagte Hel.
    Er warf einen Blick auf den Teller. Dann winkte er Hel, damit näherzukommen. Vorsichtig ging sie zu ihm.
    »Danke dir«, murmelte Olowain und ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen. Er wirkte furchtbar müde. Seine Augen waren blutunterlaufen und das Lesegestell hatte rote Ränder in sein Gesicht gedrückt. »Hast du auch etwas Wasser für mich?«
    »Wir haben Milch. Nova?«
    Er stand im Flur und wischte sich den Milchbart ab. »Oh … ich hol welche.« Eilig lief er mit dem leeren Krug davon. Olowain nahm den Stab in die Hand, der neben ihm stand, und ließ die Tür zufallen. Dann zog er den Teller heran und aß. Hel hatte ihn nie so wenig auf seine Tischmanieren achten sehen. Mit gebeugtem Rücken schaufelte er sich Rührei und Speck in den Mund und schluckte, fast ohne zu kauen. Als Nova zurückkehrte, spülte er alles mit der Milch hinunter und tupfte sich die Mundwinkel mit einem Taschentuch ab.
    »Da du schon einmal hier bist«, sagte er dann zu Hel, »ich würde gerne mit dir sprechen.« Er beäugte Nova. »Wärst du so gut und bringst das Geschirr weg?«
    Nova nahm den Teller und Becher entgegen. »Dann … bis nachher.«

    »Ich komme gleich nach«, versprach Hel.
    Als Nova das Zimmer verlassen hatte, ließ Olowain mit einem raschen Schwenk seines Stabs einen zweiten Stuhl vor den Tisch gleiten. »Bitte, setz dich.«
    Hel setzte sich. Olowain legte die Fingerspitzen aneinander und schloss für eine Weile die Augen. Nichts war zu hören außer dem kurzen Klacken eines Schlosses, das der Schrank offenbar zu schließen vergessen hatte.
    Dann sagte Olowain: »Bitte beschreibe noch einmal genau, was du gesehen hast, als der Ise den Dämon getötet hat. Beschreibe die Lichter.«
    Hel versuchte, sich die Bilder ins Gedächtnis zu rufen. Es war so schnell gegangen. Trotzdem schilderte sie alle Details, die ihr einfielen. Olowain unterbrach sie nicht. Erst als sie geendet hatte, schlug er die Augen auf. Eine tiefe, beängstigende Sorge lag in seinem Blick, und

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