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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Würfelspielen holte, ging sie zu den anderen zurück. Sie wusste, er wollte sie aufmuntern. Auch wenn es ihm nicht gelang, die Absicht zählte, und Hel wollte ihm zumindest den Eindruck vermitteln, dass er ihr half.
    Allerdings wurden sie fast jedes Mal von Eiligen Federn gestört, die Nova Nachrichten seiner Liebsten brachten. Irgendwann waren seine Papierzettel vollgekritzelt und er musste mitten in einem Federballspiel seinen Arm hinhalten, um zu erfahren: »Ich habe dem Pixie unser Lied beigebracht. Hundert Küsse!«
    Hel bemerkte wohl, wie das anfangs noch verzückte Grinsen allmählich einem zusammengepressten Mund wich, aber sie stocherte nicht in Novas Liebesangelegenheiten. Auch als er anfing, laut zu seufzen, vor aller Augen die Briefe zerknüllte und die Eiligen Federn in Schränke schloss, bevor
sie ihre Botschaft schreiben konnten, fragte Hel nicht nach. Sie ahnte, dass Nova nur auf eine Gelegenheit wartete, ihr sein Leid zu klagen. Doch es interessierte sie nicht, was zwischen ihm und Aricaa vorging. Er konnte sie nicht ausschließen und einweihen, wie es ihm gefiel.
     
    Nachts schlief Hel schlecht. Sie konnte nur schwer eindösen und schrak aus Albträumen auf, die ihr Herz schmerzhaft rasen ließen und ihr die Luft abschnürten. Immer wieder glaubte sie, Sand unter den Fingern zu fühlen, kriechend, sich windend wie ein lebendiges Wesen.
    Schweißgebadet wälzte sie sich in den Laken. Das Zimmer kam ihr stickig vor. Weil sie nicht im Dunkeln liegen bleiben wollte, berührte sie die Leuchtkugel und tapste im matten Schein zum Fenster. Sie schob es auf und beugte sich weit hinaus in die Nacht. Der stürmische, kalte Wind fühlte sich gut an.
    Weit unten lagen die Lichter der Uferstadt wie angespülte Goldkörner. Auch aus den vier Türmen der Magier drang Helligkeit aus unzähligen Fenstern. Hel schloss halb die Augen, sodass die Lichter verschwammen, und dachte an das viele Lirium, das in diesem Moment verglühte.
    Es war doch merkwürdig, dass jeder Lirium gebrauchte, aber nur die Magier wussten, wie Feenlichter funktionierten. Die unscheinbaren Steine, die Lirium magisch anzogen und aufnahmen, bestanden aus einer Substanz, die nur Magier herzustellen wussten. Feenlichter steckten in den Fangballons der Sturmjägerschiffe und konnten ganze Liriumstürme verschlucken. Aber es gab auch kleine Feenlichter, nicht größer als eine Faust, die man zum Schutz bei sich trug. So konnte einem das Lebendige Land nichts anhaben.
    Erst wenn ein Feenlicht zu glimmen begann, war es ganz
mit Magie gefüllt und musste der Magierschaft zurückgegeben werden, damit sie das Lirium daraus befreite und das Feenlicht wieder verwendbar machte. Auch diese Prozedur war streng geheim.
    Hel sog noch einmal tief die frische Luft ein, dann schloss sie das Fenster und kroch ins Bett zurück. Ohne Schlaf zu finden, wartete sie auf den Morgen. Doch die Nacht war lang. Und Hel konnte nicht aufhören, an die Lichter zu denken, die dort draußen verglühten.

Zwischenzeit
    Das KIND sah Menschen im Land und im Himmel und ES nahm ihnen Licht.
     
    Nomaden kamen mit Tierherden über die Hügel. Keilpferde trotteten in ihrer Mitte, das Klirren von Glöckchen, Kinderlachen und Wiehern umwölkten den Zug. Wie Schmuck lagen Feenlichter um ihren Hals, die die Erde ihres Lichts beraubten. Aber das KIND war gekommen, und das KIND trug das dunkle Herz, das mächtiger war als ihr Zauberwerk.
    Die Menschen sahen ES auf dem Hügelkamm stehen und deuteten hinauf. Die Tiere waren klüger, sie sahen nicht nur, sie spürten ES und drängten nervös zurück. Das KIND hob einen Finger, dann den Arm. Rasche Wolken zogen Schattenflecken über das Land, wie körperlose Fische glitten sie über die Hügel, riesig, bewusstlos.
    Dann lag alles ruhig da, Tiere, Menschen und ihr buntes Gepäck. Nur die Glöckchen klirrten und nur die Wolkenschatten wanderten weiter. Das KIND nahm den Arm wieder unter den Umhang. Zog mit den Schatten durch das Land.
     
    Ein Schiff flog über den Wäldern, eins, das Stürme jagte, den reinen Atem des Landes. Das KIND sah, wie sich Licht durch die Rohre quälte. Und der Zorn wogte in IHM auf, schwer und gut. SEIN Finger hob sich. Das dunkle Herz ging auf
und rief das Licht zu sich. Rohre platzten, Licht kam frei. Licht kam. Zu IHM.
    Das KIND schlug den Umhang zurück, die Kapuze, fraß das Licht, ließ sich fressen. Macht! Ergeben … Tod für Leben, Leben nimmt Tod. Im Chor von hundert Schreien sank das Schiff.

Magier
    A m

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