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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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bewusst, dass er wirklich nicht mitkommen musste, dass er gar keinen Grund hatte außer einer lächerlichen Flucht und seinem Versprechen gegenüber ihr, Hel. Beides genügte nicht, um sich in Lebensgefahr zu begeben. Sie wollte nicht, dass er ihretwegen etwas tat, das er vielleicht schon von vornherein bereute - doch ehe sie ihre Bedenken äußern konnte, sagte Nova: »Das macht nichts, ich bin sicher, wir können den Proviant aufteilen.«
    »Willst du das wirklich?«, fragte Medeah unvermittelt. Endlich war ihr Besorgnis anzusehen. Sie verstellte sich nicht mehr.

    Nova nickte. Die Magierin holte tief Luft, dann machte sie einen Schritt auf ihn zu. Mit zittrigen Fingern löste sie ihren Umhang und breitete ihn über Novas Schultern. »Das wird dich warm halten. Darunter wirst du nie nass, die Knöpfe sind echte Perlen, wenn du sie verkaufen musst …« Sie sprach sehr schnell und eindringlich. Dann holte sie drei Finger Lirium aus ihrer Rocktasche und legte sie in seine Hand. Zuletzt zog sie ein seidenes Taschentuch aus ihrem Ärmel. »Gib ein paar Funken Lirium darauf, dann wird alles, was du damit abwischst, für kurze Dauer unsichtbar. Gegenstände oder Personen. Vielleicht ist es dir einmal nützlich.«
    Ergriffen nahm Nova die Sachen an. Er brachte kein Wort hervor und blickte zu Boden. Medeah drückte seinen Arm, dann wandte sie sich rasch ab. »Viel Glück, gutes Gelingen!«
    Sie rauschte an ihnen vorbei und war im nächsten Moment schon verschwunden. Das Geräusch der zuschlagenden Türflügel schnitt Hel ins Herz, als wäre es ihre eigene Mutter, die sie soeben verlassen hatte.
     
    »Wir sollten keine Zeit verlieren«, sagte Kelda und hob die Umhänge auf. Ohne jemanden anzusehen, teilte er die Bündel aus und warf sich sein eigenes um die Schulter. Hel dachte an Arus’ Weste, die sie auf der Taube gelassen hatte - aber dann fiel ihr ein, was Nova alles zurückließ. Seinen Vater, zum Beispiel. Bang sah sie zu ihm hinüber, doch er wirkte merkwürdig gefasst und kühl.
    »Was ist mit unseren Waffen?«, fragte Arill. »Wir haben noch Ausrüstung auf dem Schiff!«
    Kelda schüttelte den Kopf. »Wir können nicht mehr mitnehmen, als jeder tragen kann. Ihr seid genug gerüstet.«
    Arill mahlte mit den Zähnen, nickte seinen Kriegern aber
zu. Harlem nahm ihren Umhang und ihr Bündel an. »Ich habe alles, was ich brauche, bei mir.«
    »Wir werden die Nacht durchreiten, wenn ihr einverstanden seid«, fuhr Kelda unbeirrt fort. »Dann erreichen wir vor Sonnenaufgang die Stadt Pellinar. Man sagt, Mutter Meer halte sich dort versteckt.«
    »Mutter Meer?«, fragte Hel.
    »Die Rebellenanführerin, die wir suchen. Wir Isen nennen sie Mutter Meer«, erklärte Kelda, und obwohl er so leise sprach, hörte Hel einen feindlichen Unterton heraus. Sie warf Olowain einen Blick zu, doch der Magier schien nichts bemerkt zu haben.
    Der Ise drehte sich um und bedeutete ihnen mitzukommen. Hastig warf Hel sich Bündel und Umhang über - der Stoff fühlte sich dafür, dass er so leicht war, erstaunlich warm an -, dann folgte sie den anderen in die Nacht.
    Ganz nah tobte das Meer. Ängstlich spähte Hel zurück, konnte aber nicht erkennen, wo die Klippen abfielen und das Wasser begann. Keldas Leuchtkugel war gerade hell genug, dass sie den dünnen Pfad unter sich ausmachen konnten. In einer Reihe eilten sie an den Felsen entlang. Die ganze Zeit fürchtete Hel, durch einen falschen Schritt ins Meer zu stürzen.
    Ihr Weg führte bergab. Bald fühlte sie struppige Gräser unter den Füßen. Pinien mit schlanken, langen Stämmen ragten vor ihnen auf, ein Teppich aus trockenen Nadeln schluckte die Geräusche. Auch das Tosen des Meeres blieb hinter ihnen zurück, als schließe sich ein Vorhang. Schweigend nahm der Wald sie auf. Seine Dunkelheit, seine Tiefe waren beängstigend und beschützend zugleich … Die Bäume, die durch den Lichtschein glitten, hatten etwas Geisterhaftes.
    Plötzlich sah Hel einen Schatten vorbeihuschen. Wie angewurzelt
blieb sie stehen, sodass einer der Söldner, Caiden, in sie hineinstolperte.
    »Da … da ist etwas«, stammelte sie.
    Caiden zog sofort sein Kurzschwert. Das Geräusch alarmierte auch die anderen und sie blieben stehen. »Was ist?«
    »Wir sind gleich da«, sagte Kelda weiter vorne.
    Stockend setzte Hel sich wieder in Bewegung. Die Finsternis schwamm vor ihren Augen. Sie hatte es sich doch nicht eingebildet … automatisch fasste sie nach ihrer Augenklappe und schob sie ein Stück zur Seite.
    Leben

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