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Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Titel: Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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aus seiner Nichte bis dahin eine Dame zu machen. Schließlich würden Adelige aus ganz Mähren zu dem Fest kommen und vielleicht würde gar die Kaiserin den Thronfolger Joseph schicken, damit er sie auf dem Fest vertrat.
    Gabriela und ein junger Adliger … Von Bretton seufzte und dachte wieder daran, wie er mit seinem Feuerwerk den Himmel in allen Farben des Regenbogens erglühen lassen würde.

5. KAPITEL
    Drei Wochen hatte Gabriela warten müssen, bis die Gelegenheit günstig war. Noch eine zweite Jagdgesellschaft war gegeben worden, doch der Werwolf blieb unauffindbar. Ihr Geheimnis über die Ruine im Wald hatte sie für sich behalten. Die Gerüchte über das Ungeheuer wurden immer unglaublicher. Es hieß, der Satan selbst habe die Bestie geschickt. Vor der Maria im Wenzelsdom waren Hunderte von Kerzen aufgestellt und zu den Messen waren die Kirchen bis auf den letzten Platz gefüllt.
    Vor zwei Tagen hätten aufgebrachte Bauern bei Gewitsch, westlich der Stadt, beinahe einen Reisenden aufgeknüpft, weil er stark behaarte Arme hatte. Er war in den Gasthof »Zum Ochsen« eingekehrt, und jemand hatte ausgerufen, er sei der Werwolf und habe sich in Menschengestalt in das Dorf geschlichen, um das Vieh in den Ställen zu reißen. Wäre nicht der Hauptmann der Füsiliere zufällig in dem Dorf gewesen, um sich schützend vor den Fremden zu stellen, wäre es um den Reisenden geschehen gewesen.
    Gabriela blickte aus dem Fenster. Dichter Nebel lag über dem Exerzierplatz vor der Kommandantur. Bis Sonnenaufgang würde es noch mehr als zwei Stunden dauern, und wenn sie Glück hatte, würde sich der Nebel nicht vor Mittag auflösen. Sie durfte nicht mehr länger zögern! Wenn sie in dieser Nacht nicht aufbrach, um den Wolf zu stellen, dann müsste sie ihrem Onkel sagen, dass sie sein Versteck gefunden hatte. Sonst trüge auch sie Schuld daran, wenn die Bauern auf ihrer Suche nach dem Werwolf einen Unschuldigen richteten.
    Entschlossen schob sie sich ihre beiden Pistolen in den breiten Gürtel, den sie zu ihrem Jagdkostüm trug. Von einem Stuhl aus stieg sie auf das Fenstersims und fluchte leise darüber, sich in dem Rock nicht so gut bewegen zu können wie in Hosen. Mit einem Satz landete sie auf dem Schieferdach der Stellmacherei, die an die Kommandantur angrenzte. Vorsichtig schlich sie bis zur Kante des Dachs und kletterte über den Stapel Bauholz hinab, der dort lagerte. Auf dem Hof angekommen, verharrte sie und lauschte, ob sich von irgendwo Schritte näherten. Erst als sie ganz sicher war, dass keine der Wachen sie bemerkt hatte, schlich sie geduckt an der Festungsmauer entlang zu den Pferdeställen. Hoffentlich hatte Branko Wort gehalten und Nazli gesattelt!
    Durch eine Seitentür trat sie in den Stall. Einige der Tiere begrüßten sie mit einem freundschaftlichen Schnauben. Sie hatte in den letzten Wochen viel Zeit in den Pferdeställen verbracht. Schließlich war es nötig gewesen, Branko zu ihrem Verbündeten zu machen, ohne ihn dabei wirklich in ihren Plan einzuweihen.
    Nazli stand gesattelt in ihrer Box. Dicht daneben lag Branko, in eine Pferdedecke eingehüllt, auf einem Haufen Stroh. Sie würde den Stall nicht verlassen können, ohne dass er es merkte.
    Mit zusammengekniffenen Augen spähte sie in die Finsternis und versuchte zu erkennen, ob die Kleider, die der Stiefelknecht besorgen sollte, an einem der Haken für das Zaumzeug der Pferde hingen, doch sie konnte nichts entdecken. Nazli stupste Gabriela sanft mit ihrer weichen Nase. Grauer Dampf stieg von ihren Nüstern auf. Es war schneidend kalt. Die junge Frau tätschelte der Stute liebevoll den Hals. »Bald kommst du hier heraus. Endlich werden wir beide wieder auf die Jagd gehen, wie in alten Zeiten.«
    Das Pferd spitzte die Ohren, als habe es sie verstanden, und schnaubte leise.
    »Nicht mehr lange, meine Schöne.«
    Gabriela bückte sich und rüttelte Branko energisch an der Schulter. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Knabe endlich die Augen aufschlug. »Kommst du also doch noch«, brummte er mürrisch. »Ich hatte schon nicht mehr mit dir gerechnet.«
    »Ich musste warten, bis mein Onkel sich zur Ruhe gelegt hatte. Du weißt doch, dass er fast jede Nacht über den Plänen zum Feuerwerk brütet. In letzter Zeit hat er sich angewöhnt, vor dem Schlafengehen noch einmal kurz in meine Kammer zu schauen, so als habe er Angst, ich könne ihm davonlaufen. Ärgerlich ist das … «
    Branko grinste. »Naja, er hat ja nicht ganz unrecht.«
    »Verkneif dir deine

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