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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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vielschichtigen Auflaufes. „Sieht aus wie Lasagne, die Idee hat Herr Bertoli von mir." Stolz teilte Leo die Portion in zwei Hälften.
    Die anderen Schüler waren schon fast fertig mit dem Essen. Es herrschte fröhliche Stimmung, weil sich herumgesprochen hatte, dass Olaf und Stefan als Strafe dafür, dass sie das Qualifikationsrennen in übler Weise gestört hatten, am Wochenende sämtliche Sitze der Arena scheuern mussten. Wenn es nach Frau Ferrani gegangen wäre, wären sie von der Schule geflogen. Olaf und Stefan hatten sich einen Extratisch gesucht.
    Paul strich sich über den gewölbten Bauch. „Schade, dass wir nur noch eine Woche Schule haben. Der Bertoli war ein echter Glücksgriff."
    „Wir könnten ihn überreden, im Dorf eine Essensküche oder so was aufzumachen, und Frau Schwan kann wieder ihren Schlechte-LaunePudding löffeln", sagte Lukas auf dem Weg zur Balkontür. Einen Augenblick später wich er zurück, dicht gefolgt von Frau Schwan.
    „Mir schwant Böses", flüsterte Paul.
    „Nachdem Sie heute ein wenig herumgeturnt haben, ist es wohl kaum zu viel verlangt, wenn ich Ihnen eine kleine Hausaufgabe auftrage. Kranich, da Sie es offenbar am eiligsten haben, nach Hause zu kommen, gehen Sie sofort hinunter in die Eingangshalle. Auf einem Tisch neben meinem Büro finden Sie mehrere Kartons mit farbigem Papier. Sie entnehmen je einen Stapel roter und grüner Zettel und kommen auf schnellstem Wege wieder hierher. Die gelben und orangefarbenen Zettel lassen Sie unberührt. Sind Sie immer noch da?"
    Murrend setzte sich Lukas in Bewegung.
    Schwerfällig ließ Frau Schwan sich auf einen Stuhl fallen. „Sie werden mir einen ausführlichen Bericht darüber schreiben, was Ihnen an dieser Schule gefällt und was nicht. Beschwerden gehören auf die roten Zettel, angenehme Dinge dürfen Sie auf den grünen Zetteln vermerken. Im Anschluss werde ich entscheiden, ob und welche Änderungen erforderlich sind."
    „Also am besten nichts Gutes schreiben, sonst schafft die alte Hexe alle angenehmen Dinge ab", raunte Paul den anderen zu.
    „Was gibt es da zu tuscheln?", fauchte Frau Schwan.
    Lukas war erstaunlich schnell wieder auf dem Balkon. Er knallte zwei Stapel Papier auf den Tisch, an dem Frau Schwan saß.
    „Was ist denn das?" Frau Schwan hielt einen orangefarbenen Zettel hoch.
    „Ein Blatt Papier, würde ich sagen", antwortete Lukas.
    „Ich hatte rote Blätter verlangt", stieß Frau Schwan hervor.
    „Zählt das nicht als rot?"
    „Nein, das ist orange."
    „Na ja, orange ist immerhin röter als gelb, oder?", sagte Lukas ungerührt.
    Die Gesichtsfarbe von Frau Schwan übertraf das Orange des Papiers bei Weitem. „Sie ... Sie ... ich werde dafür sorgen, dass Sie von der Schule ..."
    „Hallo Beatrix, ich habe dich gesucht. Zum Glück habe ich unten deine Stimme gehört", unterbrach sie Herr Junker. Er nickte den Schülern freundlich zu. „Was ist vorgefallen?"
    Frau Schwan atmete in kurzen Stößen. „Der … Schüler Kranich hat das falsche Papier ... für die Beschwerden gebracht … orange anstelle von rot."
    „Nun, das dürfte nicht so tragisch sein, Beatrix, die Angaben sind ohnehin freiwillig. Wenn du mit den Schülern fertig bist, würde ich gern etwas sehr Wichtiges mit dir besprechen. Es betrifft die Prüfung in der nächsten Woche." Der Blick von Herrn Junker huschte über die Gesichter der Schüler, an Phils verkrustetem Kinn blieb er hängen.
    „Meinetwegen können die Schüler gehen", zischte Frau Schwan.
    Fluchtartig verließ Lukas den Balkon, nachdem er von jedem Stapel ein Blatt heruntergerissen hatte. Auch die anderen Schüler griffen nach den Zetteln, wobei der orange Stapel erheblich schneller abnahm als der grüne. Leo musste das restliche Papier wieder hinunterbringen. Unterdessen holte Phil ihre Rucksäcke.

    Frida hatte auf der Terrasse den Tisch für sie gedeckt, war aber nirgends zu sehen. Neben einer Nugattorte und einer Flasche mit Saft lag ein Zettel mit der Nachricht, sie habe im Dorf noch einiges zu besorgen.
    Leo nahm ein großes Stück Torte. „Das habe ich mir heute echt verdient. Warum warst du eigentlich zwischendurch mal auf dem Balkon?"
    „Der Grauäugige wollte mir ein Auge ausstechen."
    Leo ließ den Löffel, der schon zur Hälfte in seinem geöffneten Mund war, wieder nach unten sinken. „Etwa der Typ von gestern Nachmittag?"
    „Ich denke schon. Aber Herr Kinsky hat was mitbekommen, er hat mich rausgeschickt."
    „Und was ist mit deinem Kinn? Ich habe zwar mehr

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