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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Veilchen als du, aber geblutet hat's bisher nicht."
    „Elisa denkt, dass er seine Handschuhe präpariert hat. Sie will Herrn Kinsky bitten, vor der Prüfung die Kampfanzüge zu kontrollieren. Wer weiß, was der sonst in die Burg schmuggelt."
    Phil bekleckerte sich mit Nugat. Vergebens rubbelte er mit einer Serviette an dem Fleck herum. „Ich glaube, das muss in die Wäsche. Dann werde ich mal Schnecken sammeln gehen. Ich weiß nicht, ob du es beim Frühstück mitbekommen hast, aber Sauerbier kauft Schnecken auf. Außerdem kriegt man T-Shirts bei ihm."
    Phil holte einen Korb aus dem Holzschuppen und durchsuchte Fridas Garten. Nach dem zweiten Stück Torte schlenderte Leo hinterher. Er bestand darauf, im Erdbeerbeet zu suchen. Nach einer halben Stunde verglichen sie die Ausbeute.
    Über den Boden von Leos Korb kroch eine einsame Schnecke. „Hat sich wohl nicht gelohnt?", fragte Phil.
    „Die sind immer so schnell weg", antwortete Leo kauend. Seine Lippen waren dunkelrot gefärbt.
    Auch in Phils Korb war die Anzahl der Schnecken überschaubar. „Erinnerst du dich an das Erdbeerfeld in Richtung Dorf? Vielleicht bringt's da mehr."
    Auf dem Erdbeerfeld gingen einige Leute mit langen Stangen durch die Reihen.
    „Was machen die da?", wunderte sich Leo. „Sieht aus, als ob sie auf Schatzsuche sind."
    Ein Mann stand am Rand des Feldes. Am Ende der Stange in seiner Hand war ein hufeisenförmiger, offener Behälter angebracht, den der Mann unter eine Erdbeerpflanze hielt. Nach kurzem Schütteln fielen dunkelrote Erdbeeren hinein und der Mann ging weiter zur nächsten Pflanze. Bevor er das Hufeisen unter die Pflanze schob, griff er hinein und schleuderte eine Schnecke in Richtung Weg. Phil hechtete hinterher und fing sie in seinem Korb auf. „Eine hab ich schon", triumphierte er. Der Mann sah ihn verwundert an.
    „Ähm, wir möchten gern Schnecken sammeln", sagte Phil.
    „Wie erfrischend. Die meisten Leute fragen mich nach Erdbeeren, aber warum nicht, bedient euch!" Ohne sie weiter zu beachten, setzte der Mann seine Arbeit fort.
    Phil und Leo teilten sich das Feld ein. Ab und zu warfen ihnen die Leute eine Schnecke zu. Gegen Abend hatten sie ihre Körbe voll. Als sie gehen wollten, winkte sie der Mann heran. Er nahm Leo den Korb ab und wog ihn in der Hand. „Das sind mindestens zwei Kilogramm. Ich würde sagen – einen Taler pro Korb."
    „Aber wir haben kein Geld", rief Leo.
    „Nicht doch. Ich bin froh, wenn ich die Plagegeister los bin." Der Mann gab jedem ein rundes Geldstück. „Was habt ihr mit ihnen vor?"
    „Wir wollen sie ver...autsch." Erschrocken sah Leo Phil an, weil der ihm seinen Korb in den Rücken gerammt hatte.
    „Tut mir leid, Leo. Also, wir wollen ein Schneckenrennen veranstalten", log Phil.
    „Dauert das nicht zu lange? Da fällt mir ein, bist du nicht der Junge, der das Autorennen gewonnen hat?"
    „Ähm, ja." Es war Phil unangenehm, wiedererkannt zu werden, noch dazu mit seinem bekleckerten T-Shirt und einem Korb voller Schnecken in der Hand.
    „Tolle Leistung. Übrigens, falls ihr die Schnecken irgendwann wieder aussetzt, bitte weit weg von meinen Erdbeeren."
    Leo winkte mit dem Taler. „Keine Sorge, die sehen Sie nie wieder."
    Auf dem Heimweg betrachtete Phil das Geldstück. „Ob das schon reicht für ein T-Shirt?"
    „Keine Ahnung. Wir sollten die Schnecken heimlich immer wieder im Erdbeerfeld freilassen und dann ein paar Tage später einsammeln. So hätten wir eine sichere Geldquelle", entgegnete Leo.
    „Meinst du, der Mann merkt das nicht? Ich würde lieber beim Pflücken helfen, das sah lässig aus", sagte Phil.
    Sie brachten die Körbe in Fridas Holzschuppen. Phil deckte sie mit einem Stück Maschendraht ab, Leo stopfte Salatblätter durch die Löcher: „Damit sie nicht abmagern bis morgen früh." Dann schlossen sie die Schuppentür und suchten ihre Lieblingsplätze auf der Terrasse auf.
    Frida fuhr mit einem veilchenblauen Wagen vor, die Bremsen quietschten. Sie sprang mitten in die Staubwolke und zerrte einige prall gefüllte Einkaufstaschen aus dem Kofferraum. Phil und Leo nahmen ihr die schweren Taschen ab. „Hast du ein neues Auto?", fragte Leo.
    „Ist aus dem gleichen Material wie eure Rennwagen. Jetzt brauche ich nicht mehr so vorsichtig zu fahren." Fröhlich zwinkerte Frida Leo zu. Beim Abendessen werteten sie die vergangene Woche aus. Während Frida Phils Kinn behandelte, schimpfte sie. „Sie sollten sich die Leute, die sie einstellen, genauer ansehen. Als ob der

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