Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
Vom Netzwerk:
abfällig.
    „Schweigen Sie!", herrschte Herr Kinsky ihn an. Er wandte sich Phil zu. „Was ist geschehen?"
    „Sie hat sich in meinen Kampf gegen einen Katzenmenschen eingemischt. Die beiden haben sich gegenseitig erwischt. Den anderen habe ich gefesselt, aber er ist entkommen." Phil fiel das Sprechen schwer, weil die Angst um Elisa ihm die Kehle zuschnürte.
    Herr Kinsky beugte sich über ihren Hals. Um die Einstichstelle war die Haut bläulich verfärbt. Als er sich wieder aufrichtete, blickte er sehr ernst.
    „Ich fürchte, sie ist vergiftet worden. Wahrscheinlich hat der andere Katzenmensch seine Betäubungspfeile gegen Giftpfeile ausgetauscht. Konntest du ihn erkennen?"
    „Es war der mit den grauen Augen. Hier ist sein K.o.-Stift." Phil holte die Waffe aus der Tasche seines Anzugs und übergab sie Herrn Kinsky.
    „Ausgezeichnet! Wir werden die Pfeile untersuchen." Herr Kinsky sah Phil prüfend an. „Geht es dir gut?"
    „Es ist alles meine Schuld", stieß Phil mühsam hervor.
    „Sie muss in den Goldenen Sarg", sagte Herr Kinsky leise.
    „Ein Sarg? Aber sie ist doch nicht wirklich tot?" Phil starrte zuerst seinen Lehrer und dann Elisa an. Ihr Gesicht verschwamm vor seinen Augen.
    Herr Kinsky legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du verstehst nicht, Phil. Der Goldene Sarg im Schloss des Königs vermag Todkranke zu heilen. Die Toten erweckt er wieder zum Leben. Der König entsendet sicher bald seine Wächter, um Elisa zu holen." Phil wischte die Tränen weg. Natürlich, Elisa war ein programmiertes Wesen, sie konnte nicht ohne Weiteres sterben. Er hatte vergessen, dass er sich in einem Computerspiel befand. Mit einem Mal fühlte sich Phil besser.
    „Können wir jetzt endlich weitermachen?", fragte Olaf gelangweilt. Um zu verhindern, dass Phil sich auf ihn stürzte, verstärkte Herr Kinsky den Druck auf Phils Schulter und schickte Olaf in die Burg.
    Die Schüler verteilten sich auf der Wiese. Phil, Leo, Melanie und Herr Kinsky hielten bei Elisa Wache.
    Nach kurzer Zeit traf ein Auto mit einem roten Kreuz auf dem Dach ein. Heraus sprang ein dünner Mann in einem schneeweißen Anzug. Aus einem kleinen Gestell baute er mit wenigen Handgriffen eine Trage auf Rädern auf. Gemeinsam legten sie Elisa hinein. Doktor Erdmenger, so hatte Herr Kinsky ihn begrüßt, begutachtete den mittlerweile schwarz verfärbten Fleck an Elisas Hals. „Ich habe in der Arena alles mitverfolgt. Ganz offensichtlich hat sie einen vergifteten Pfeil abbekommen. Es ist nur die Frage, um welches Gift es sich handelt." Er fuhr einen Laptop hoch und schloss ein Kabel an, das er einem verschweißten Beutel entnommen hatte. Mit einer feinen Nadel, die auf dem Kabel steckte, stach er in Elisas Ohrläppchen. Sofort hatte er eine Fülle von Daten auf seinem Bildschirm.
    „Sie hat das Gift der gelbbäuchigen Schlange im Körper. Ich kann nichts für sie tun." Der Doktor zog die Nadel mitsamt dem Kabel heraus und schaltete das Gerät aus. „Die Giftmenge, die ich von der Schlange gewonnen hatte, war sehr gering. Es lässt sich leicht ermitteln, ob etwas davon gestohlen wurde."
    Phil horchte auf. „Ist die Schlange denn noch da?"
    „Nein. Frau Schwan hatte mir angeboten, sich um das Aussetzen der Schlange zu kümmern."
    Was sie auch getan hat, dachte Phil.
    Herr Kinsky überreichte Doktor Erdmenger den K.o.-Stift des grauäugigen Katzenmenschen. „Hier ist das Beweisstück."
    Zusammen mit dem Kabel verstaute der Doktor die Waffe in dem Beutel. „Es ist besser, wenn das Mädchen hier bleibt. Ich hoffe, die Wächter werden kommen", sagte er zum Abschied.
    Nach etwa einer Viertelstunde verließ Olaf die Burg. Um sein Handgelenk war eine silberne Kette mit einer schwarzen Pfeife geschlungen. Bei Lukas dauerte es kaum länger, bis er wieder draußen war. Stolz zeigte er eine braune Pfeife herum.
    Die kürzeste Zeit benötigte Claudia. Triumphierend hielt sie eine zierliche rote Pfeife – passend zu ihrem Lippenstift – in die Höhe. Auf die Frage, wie sie das fertig gebracht hatte, warf sie ihre glänzenden Haare zurück: „Die hat mir so ein netter, kleiner Quaks geschenkt. Was sollte ich da noch länger suchen?"
    Sogar Leo trug eine Pfeife um seinen Hals, sie schimmerte dunkelgrün. Allerdings kam er nicht auf seinen eigenen Füßen heraus, sondern wurde von der Ameise gebracht. Besorgt strich Melanie ihm eine Locke aus der Stirn. Bald darauf schlug Leo die Augen auf. „Wie bin ich rausgekommen?
    Ich habe doch nur geschlafen. So ausgeruht

Weitere Kostenlose Bücher