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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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frei war. Leo zuckte bedauernd die Schultern, als ob er keine Wahl hätte, und ließ sich neben Melanie nieder.
    „Was liegt heute noch an?", wollte Phil von Paul wissen, der ihm gegenüber saß.
    „Habt ihr die Hausordnung etwa immer noch nicht im Kopf?", erwiderte Paul mit gespielter Entrüstung. „Von drei bis vier Uhr ist Mittagsruhe, das heißt Abschlaffen auf den Zimmern. In dieser Zeit geht Trixi auf Patrouille."
    „Wer ist Trixi?", unterbrach ihn Phil.
    „Beatrix Schwan. Wer würde sonst Jagd auf unvorsichtige Schüler machen? Nach der Mittagsruhe ist übrigens Freizeit angesagt. Ihr könnt schwimmen, Muskeln trainieren, Eis essen oder euch zum freiwilligen Arbeitseinsatz bei Frau Schwan melden. Dafür wären euch übrigens alle dankbar, dann lässt sie nämlich uns in Ruhe. Apropos Ruhe – die herrscht ab Punkt zehn Uhr, und zwar gnadenlos. Wer sich danach noch auf dem Flur erwischen lässt, ist fällig."
    „Was passiert mit ihm?", fragte Leo.
    „Wissen wir nicht, das hat sich noch keiner getraut, aber Trixi liegt garantiert auf der Lauer." Paul stand auf. „Na dann, man sieht sich – spätestens zum Abendessen halb sieben hier."
    Nach und nach leerte sich der Tisch. Auch Melanie war gegangen und Leo hatte es plötzlich eilig, ins Zimmer zu kommen, denn es war kurz vor drei. Phil überholte ihn und wollte die Tür öffnen, aber sie war verschlossen.
    „Na toll, Frau Schwan hat vergessen, uns den Schlüssel zu geben. Was nun?"
    „Jetzt kommen wir nicht rein."
    „Danke für den Tipp!"
    „Wir müssen sie suchen." Leo machte ein Gesicht, als würde er in eine Zitrone beißen.
    „Wahrscheinlich hat sie ihr Büro unten in der Halle. Wir könnten uns auf dem Weg dorthin in aller Ruhe umgucken." Phil schlenderte den Flur entlang. „Hier haben die Türen Nummern, das sind sicher Schlafräume."
    Auch auf der anderen Treppenseite waren die Türen durchnummeriert, bis auf den Speisesaal am Ende des Ganges.
    Eine Etage tiefer setzten sie ihren Rundgang fort. Alle Räume waren verschlossen, unter ihnen der Unterrichtsraum mit den Fahrsimulatoren. Eine Tür, auf die ein Schwert gemalt war, bewegte Leo zu einer raschen Umkehr.
    Im Erdgeschoss entdeckten sie neben dem Büro des Direktors eine Tür, auf der mit geschwungenen, goldenen Buchstaben stand:

    Beatrix Schwan
Stellvertretende Schulleiterin
Ausbildungs-, Personal- und
Gebäude-Management

    „Treffer", sagte Phil. „Wie konnten wir das bisher übersehen, wo Frau Schwan doch so wichtig ist?"
    Leo war unnatürlich blass. „Bringen wir es hinter uns", flüsterte er.
    Auf Phils Klopfen reagierte niemand. „Schauen wir uns mal auf der anderen Seite um."
    Rechts von der Treppe stießen sie auf Türen mit der Aufschrift Gästezimmer, Reinigung, Küche, Krankenstation, Kraftraum und Strombehandlung , die ohne Ausnahme abgeschlossen waren.
    „Ob es einen besonderen Grund dafür gibt, dass die Krankenstation genau zwischen Küche und Kraftraum liegt?", fragte Phil belustigt.
    „Strombehandlung finde ich viel gruseliger. Ob Frau Schwan hier unbeugsame Schüler zur Vernunft bringt?", fragte Leo schaudernd zurück.
    „Wer weiß. Ob wir nachher ..."
    „Was haben Sie hier verloren?" Wie aus dem Nichts war Frau Schwan aufgetaucht und funkelte sie böse an. „Steht nicht eindeutig in der Hausordnung, die Sie hoffentlich fein säuberlich abgeschrieben haben, dass Sie sich während der Mittagsruhe ausschließlich in Ihrem Zimmer aufzuhalten haben?"
    „Genau da liegt das Problem, Frau Schwan. Wir kommen nicht in unser Zimmer und waren deshalb auf der Suche nach Ihnen", bemerkte Phil ruhig. Leo war hinter seinem Rücken in Deckung gegangen.
    „Sie haben doch wohl nicht ernsthaft geglaubt, mich in der Nähe des Kraftraumes zu finden. Mein Büro liegt auf der linken Seite der Eingangshalle und ist kaum zu übersehen."
    „Da haben Sie recht, aber auf unser Klopfen hat niemand reagiert, also haben wir angefangen, nach Ihnen zu suchen", beteuerte Phil mit Unschuldsmine.
    Frau Schwan musterte sie argwöhnisch. Phil konnte sich vorstellen, dass sie ihnen liebend gerne eine Strafe aufgebrummt hätte, nur lieferten sie ihr anscheinend keinen triftigen Grund. Mürrisch führte sie Phil und Leo in ihr Büro.
    Sie betraten einen Raum ohne Fenster, dessen einzige Einrichtung aus einem breiten, mit Bürotechnik vollgestellten Schreibtisch, einem niedrigen Drehstuhl und einer Schlafcouch bestand. Die Wände waren mit einem schmuddeligen bräunlichen Stoff bespannt. Ein

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