Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)
zu laufen, als Frau Ferrani vor ihnen stand. „Phil, Herr Schumann möchte mit dir und Olaf in der Arena trainieren."
Phil wurde heiß unter seinem Anzug. „Aber ich fahre noch nicht so gut wie Olaf."
„Das ist nur eine Frage der Zeit."
Als Leo ihn kläglich von der Seite anschaute, bekam Phil ein schlechtes Gewissen. „Und was ist mit Leo?"
Frau Ferrani beruhigte ihn. „Ich werde ihn nicht mehr aus dem Auto, ähm, ich meine aus den Augen lassen, bis er das Anfahren beherrscht."
Behutsam klopfte Phil Leo auf die Schulter. „Bis nachher."
Leo nickte abwesend.
Training in der Arena
Olaf konnte seinen Ärger über den unerwarteten Konkurrenten schlecht verbergen. „Komm in die Gänge, Marten, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!", stieß er hervor.
„Den Zeitplan für das Fahrtraining stelle grundsätzlich ich auf!", bemerkte Herr Schumann. Olaf biss sich auf die Unterlippe.
Der Lehrer führte sie an einer gewaltigen Konstruktion aus durchsichtigem Material vorbei. Von Weitem konnte man das Bauwerk für eine Achterbahn halten, die zwar kurvenreich, aber ohne große Höhenunterschiede war. Ein Looping-Element fehlte ganz. Ebenso vermisste Phil die Schienen. Dafür war die Bahn erheblich breiter als eine herkömmliche Achterbahn. Wenn er es recht bedachte, ähnelte sie eher einer verschlungenen Straße.
Die Arena war ein langgezogenes Oval mit erhöhten Sitzreihen auf der einen und riesigen Bildschirmen auf der gegenüberliegenden Seite. Die Bildschirme waren auf dem Dach eines flachen Gebäudes montiert, das Werkstatt, Tankstelle und Waschanlage in sich vereinte. Auf einer der schmalen Seiten befand sich eine Tribüne. Phil erinnerte sich an das Gebilde auf seinem Monitor. Leo hatte es mit einem Fußballstadion ohne Tore verglichen. Damit hatte er nicht ganz unrecht, nur dass die Sitzreihen lediglich eine Hälfte ausmachten.
Sie betraten die Arena durch ein Tor unter der Tribüne, dabei kamen sie an aufgereihten Autos in verschiedenen Farben vorbei. Etwas weiter rechts gab es einen Eingang für die Zuschauer. Zwischen der Rasenfläche in der Mitte und der Balustrade verlief eine Asphaltstraße, links und rechts von einem Kiesbett umgeben. Die Autos glichen modernen Sportwagen. Vor der letzten Reihe blieb Herr Schumann stehen. „Sucht euch einen Rennwagen aus, vom Typ her sind alle gleich."
Olaf steuerte auf ein neu aussehendes, schwarz glänzendes Fahrzeug zu. Phil entschied sich praktischerweise für das Auto daneben. Die beiden vorderen Kotflügel seines Fahrzeugs waren eingedellt. Olaf schnaubte verächtlich. „Du denkst wohl, an der alten Klapperkiste fallen ein paar zusätzliche Beulen nicht auf, Marten?", zischte er.
„Nun, ganz ohne anzuecken ist auch dein Wagen bisher nicht durchs Leben gekommen, Olaf." Grinsend klopfte Herr Schumann mit dem Fingerknöchel an das Heck des schwarzen Autos.
Phil ging herum und sah, warum er sich so amüsierte. Die gesamte hintere Front des Fahrzeugs war eingedrückt und es hatte niemand viel Mühe darauf verwendet, die ursprüngliche Form wiederherzustellen.
„Na ja, immerhin musst du beim Rückwärtsfahren nicht so aufpassen", stichelte Phil und handelte sich damit einen feindseligen Blick von Olaf ein.
„Einsteigen, meine Herren", rief Herr Schumann.
Ihre erste Aufgabe bestand in einer Probefahrt innerhalb der Arena.
Während Olaf mit quietschenden Reifen davonraste, fuhr Phil zunächst vorsichtig. An das Kuppeln und Schalten hatte er sich mittlerweile gewöhnt, aber er hatte keine Ahnung, worauf er beim Lenken eines richtigen Wagens achten musste. In der ersten Kurve hatte er Angst, auf dem Sandstreifen zu landen, doch nichts dergleichen geschah, der Wagen lenkte sich sehr gut. Auf der geraden Strecke trat Phil das Gaspedal voll durch. Der Wagen schoss wie ein Pfeil davon, dabei wurde Phil in den Sitz gepresst. Sein Herz pochte heftig gegen die Rippen und das Blut prickelte in seinen Adern. Ein winkender Herr Schumann beendete seinen Geschwindigkeitsrausch.
„Nun, wie war's?", fragte Herr Schumann.
„Wow, der Wagen geht ab wie Schmidts Katze", rief Phil begeistert.
Herr Schumann sah ihn erstaunt an. „Also, ich weiß gar nicht so genau, ob Familie Schmidt noch eine Katze hält. Aber die Müllers besitzen einen Jagdhund, der ihnen einmal beim Startschuss eines Rennens ausgebüxt ist. Der hat auf den ersten hundert Metern alle Wagen überholt, das war toll. Wie kommst du jetzt darauf?"
Phil grinste. „Ähm, ich wollte eigentlich nur
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