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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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tun?"
    „Nein danke, Frau ... ähm ... Sangria. Nur keine Hektik!", rief Phil. Sie verschwanden hinter dem Lianenvorhang.
    In der Umkleidekabine merkte Leo, dass er seine Badeshorts vergessen hatte. „Oh Mann, noch mal Treppe steigen", maulte er.
    „Lass dich nicht von Frau Schwan erwischen, es ist Mittagsruhe!", warnte Phil, bevor er sich in den See stürzte. Nach einigen Runden Brustschwimmen genoss er es, einfach auf dem Wasser zu treiben. Plötzlich rief ihn jemand. Am Ufer stand Leo – in Jeans.
    „Was ist los?"
    „Ich krieg' die Tür nicht auf."
    „Du musst den Türdrücker anfassen und deinen Namen aussprechen."
    „Hab ich doch, aber es tut sich nichts."
    Gemächlich kraulte Phil ans Ufer und zog sich um. Leise gingen sie die Treppe hinunter. Ohne Probleme öffnete Phil die Zimmertür. Er schloss sie wieder. „Jetzt du!"
    Leo griff nach dem Knauf und sagte laut „Leo Kissing", aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Auch der zweite Versuch scheiterte. Schließlich rüttelte er am Knauf und brüllte seinen Namen.
    „Mensch, Leo, sei bloß still! Wir fragen nachher Frau Schwan. Bestimmt hat sie bei deinem Namen einen Fehler gemacht."
    „Frau Schwan pflegt keine Fehler zu machen", fauchte jemand hinter ihnen. Phil fluchte lautlos und drehte sich um. Leo klammerte sich am Türgriff fest.
    „Unbefugtes Lärmen in der Mittagsruhe bedeutet einen Verstoß gegen die Hausordnung. Dafür werden Sie beide für den Rest des Tages Strafarbeit in der Küche leisten!" Triumphierend funkelte Frau Schwan sie an.
    „Aber vorher erklären Sie uns, warum Leo diese Tür nicht aufbekommt." Es gelang Phil schlecht, seinen Ärger über den verdorbenen Nachmittag zu verbergen.
    Frau Schwan baute sich drohend vor ihm auf, was sehr lächerlich wirkte, weil sie mehr als einen Kopf kleiner war als er.
    „Leo ist kein vollständiger Name. Koseform für Leopold hat mir der Computer bei der Eingabe mitgeteilt. Wir sind kein Kindergarten! In dieser Schule wird Herr Kissing unter dem Namen Leopold Kissing geführt. Versuchen Sie es!"
    Entsetzt starrte Leo sie an. „Leopold Kissing?" Die Tür gab augenblicklich nach und Leo stolperte ins Zimmer.
    „Sie können hier doch nicht willkürlich die Namen ändern", empörte sich Phil.
    „Was meinen Sie, was ich alles kann", erwiderte Frau Schwan. Dann wandte sie sich an Leo: „Was immer Sie hier wollten, werden Sie in der Küche nicht brauchen."
    „Möchte wissen, wie sie das fertiggebracht hat. Ob sie meine Stimme imitieren kann?", raunte Leo Phil zu, während sie ihr ins Erdgeschoss folgten.
    Ein hagerer Mann mit grauem Spitzbart empfang sie im weißen Kittel. In der Hand hielt er einen dampfenden Erlenmeyerkolben, der mit einer violetten Flüssigkeit gefüllt war.
    „Guten Tag, Hubertus!"
    „Sei gegrüßt, Beatrix. Ah, wie ich sehe, hast du mir die versprochene Hilfe gebracht. Vielen Dank. Wie lange darf ich sie behalten?"
    „Solange du sie benötigst. Morgen früh um acht Uhr beginnt der Unterricht, daran müssen sie teilnehmen."
    „Wunderbar, wunderbar. Na dann, an die Arbeit, es gibt viel zu tun."
    Der Mann gab Frau Schwan zum Abschied ein kleines Päckchen, das sie umgehend in einer Tasche ihres weiten Kleides verschwinden ließ. Phil und Leo bekamen weiße Kittel. Zunächst mussten sie das schmutzige Geschirr und die Essensreste aus dem Speisesaal holen. Dazu fuhr Herr Pampus, so hatte er sich vorgestellt, mit ihnen in einem großen Lastenaufzug in die zweite Etage. Der hielt genau hinter dem Mittagsbüfett. Mühelos konnten sie die komplette Theke und den Wagen mit dem schmutzigen Geschirr hineinrollen. „Jetzt weiß ich auch, wie Frau Schwan so schnell die Treppe raufgekommen ist", flüsterte Phil.
    Mit dem Reinigen des Geschirrs waren Phil und Leo eine Weile beschäftigt. Herr Pampus war derweil hinter einer Tür mit der Aufschrift Labor verschwunden.
    „Was ein Labor wohl in einer Küche zu suchen hat?" Vergebens bemühte sich Leo, durch das Schlüsselloch etwas zu erkennen.
    „Wahrscheinlich wird dort unser Essen zusammengebraut", vermutete Phil.
    Beim Inspizieren der Kücheneinrichtung kam Leo zu dem Ergebnis, dass der Backofen noch nie benutzt worden war. „Dabei könnte ich gerade jetzt einen Schokoladenkuchen vertragen."
    „So was werden wir hier kaum finden."
    Herr Pampus brachte ihnen dicke Bündel verschiedener Kräuter, Blumen und Wurzeln. Er zeigte ihnen, was sie damit machen sollten. Für jede Sorte stellte er ihnen ein dickbauchiges, beschriftetes

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