Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)
Gebirge, insbesondere der Flug über die Schlucht.
Dreimal schafften sie es, die Rennstrecke zu absolvieren. Dazwischen gab es kurze Pausen für die Auswertung und einen kleinen Imbiss bei Silvio, der mit seinem Wagen unterhalb der Tribüne stand.
Leo sah Phil erst auf dem Weg zum Mittagessen. Diesmal hatte sich Melanie vorsorglich bei ihm eingehakt und Phil ließ die beiden allein. Auch während des Essens hatte Phil keine Gelegenheit, mit Leo zu sprechen, weil sich dieser mit Melanie an einen der kleinen Tische zurückgezogen hatte.
Noch bevor Phil mit dem Essen fertig war, verließ Leo den Balkon, ohne jemanden eines Blickes zu würdigen.
Da er nicht im Zimmer war, vermutete Phil ihn unter der Kuppel. Dort fand er ihn schließlich auch, zusammengerollt in einer Hängematte. Phil hockte sich daneben in den warmen Sand. „Wie geht es dir?"
„Grottenschlecht."
„Bist du die Strecke abgefahren?"
„Ja, und vielen Dank auch, dass du mich vorgewarnt hast. Von wegen, das ist nicht schlimm. Ich dachte, ich muss sterben. Und wenn nicht Maik Heckerle neben mir gesessen hätte, wäre ich auch gestorben – todsicher!"
Phil schwieg betreten.
„Ich glaube, ich bin zu dämlich zum Autofahren."
„Vielleicht redest du dir das nur ein?"
„Ach ja? Heute habe ich zur Abwechslung mal nur zwei Wagen zu Schrott gefahren, aber nur, weil Herr Heckerle mir ab und zu ins Lenkrad gegriffen hat. Am besten schicken sie immer gleich eine Kolonne mit Ersatzwagen hinter mir her. Wenn ich fertig bin, können sie dann meine Blechhaufen einsammeln." Leo war den Tränen nah.
Phil hatte keine Idee, wie er ihn aufmuntern könnte. Er sah zu Silvio hinüber.
„He, Leo, was hältst du von einem Mega-Eis?"
„Als ob das hilft." Eine Weile lag Leo regungslos da, dann flüsterte er auf einmal: „Ich möchte die größte Waffel mit Schokoladeneis, darüber Schokosoße und extra viel Raspelschokolade obendrauf."
Als Phil die Bestellung bei Silvio aufgab, zitterte dessen Schnauzbart. „Na, da hat wohl jemand Kummer?"
„Kann man wohl sagen."
„Das wird schon wieder. Egal, was passiert, Silvios Gute-Laune-Eis ist besser als jeder Pamps, den der alte Hubertus Pampus zusammenrührt." Er drückte Phil zwei große Eistüten in die Hand.
Nach dem Eis besserte sich Leos Stimmung und er war sogar bereit, mit Phil um die Wette zu schwimmen.
Ein Auto für Leo
Am nächsten Morgen verteilte Frau Ferrani Namensschilder.
Leo fluchte: „Diese alte Hexe!" Auf dem weißen Stoff seines Schildes leuchtete in fetten Buchstaben LEOPOLD KISSING.
Irritiert sah Frau Ferrani ihn an. „Stimmt was nicht?"
„Ich heiße nicht Leopold, sondern Leo. Schlicht und einfach Leo!" Leos Stimme vibrierte.
„Aber das ist doch kein Grund, sich so aufzuregen. Wir nennen dich weiterhin Leo, ist doch auch viel kürzer."
Im Umkleideraum gab es Gelächter, als Leo das Stück Stoff auf das Rückenteil seines Anzugs heftete.
„Sag mal, willst du allen Ernstes Leopold genannt werden?", fragte Kai Trabitz.
„Nein danke. Leo reicht mir vollkommen", antwortete Leo gereizt.
„He Poldi, wie viele Wagen hast du dir für heute vorgenommen?", rief Stefan Wuttig. Das war zu viel für Leo. Mit hochrotem Kopf rannte er nach draußen, die Schuhe in der Hand.
„Er heißt Leo, und jedem, der sich das nicht merken kann, schreibe ich es gerne auf", sagte Phil laut. Er schnappte sich Leos Helm und Handschuhe und ging zur Tür.
„Uuhh, Poldis Freund hat ein Machtwort gesprochen. Willst du uns etwa drohen, Marten?", ließ sich Stefan vernehmen, der näher an Olaf herangerückt war.
Phil drehte sich noch einmal um. „Aber nicht doch, Wuttig, ich wollte dir nur eine kleine Gedächtnisstütze anbieten. Aber einen Namen mit drei Buchstaben kriegst du vielleicht auch so hin." Damit verließ er die Umkleide.
Leo kämpfte mit einem Doppelknoten in seinem linken Schnürsenkel, als Phil ihm den Rest der Ausrüstung brachte.
Unterwegs zur Arena klopfte Stefan Leo auf den Rücken. „Nimm es halb so schwer!", sagte er versöhnlich, bevor er Olaf hinterherlief.
Melanie stieß etwas später zu ihnen. Sie riss Leo einen Zettel mit der Aufschrift Bitte um Futterspenden! vom Rücken.
„Was war das?", fragte Leo misstrauisch.
„Ich habe nur dein Namensschild glatt gestrichen. Übrigens gefällt mir dein richtiger Name."
„Mein richtiger Name ist LEO!"
„Ist ja schon gut. Bin gleich wieder da."
Melanie wartete auf Claudia. Etwas später klebte der Zettel an Stefans Rücken. Das
Weitere Kostenlose Bücher