Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
Vom Netzwerk:
durch eine überstürzte Flucht konnte Phil verhindern, dass sie ihn küsste. „Ach, Phil, sei doch nicht so schüchtern", rief sie ihm enttäuscht hinterher.
    „Das habe ich ihm auch schon gesagt", meinte Sangria, die Phil um wenige Sekunden verpasst hatte.
    Grinsend warteten Paul und Lukas auf ihn. Als Nächstes liefen sie Frau Ferrani in die Arme. Ihre Wangen waren gerötet, das Haar war noch zerzauster als sonst. Kichernd versuchte sie, alle drei gleichzeitig zu umarmen.
    Die Zwillinge feuerten aus sicherer Entfernung kleine Raketen auf Lukas ab, die mit lautem Knall über seinem Kopf explodierten und seine grünen Haare in ein violettes Licht tauchten.
    „Los, kommt, ich weiß, wo es die Dinger gibt." Paul bahnte sich einen Weg durch die Menge. An einem Stand mit Feuerwerkskörpern drängelte er sich vor ein paar kleine Jungen und verlangte Silberschlangen und Knallfrösche. Während Phil die Auslagen betrachtete, hatte er wieder das Gefühl, beobachtet zu werden, aber er fühlte sich nicht bedroht. Wo sollten sich die Kreaturen mit den roten Augen hier auch verstecken?
    Am Stand hielt sich außer ihnen und den kleinen Jungen niemand auf. Ein zierliches Mädchen mit langen, kastanienbraunen Haaren kehrte ihm den Rücken zu und entfernte sich.
    Die Knallfrösche, die ihren gallertartigen Inhalt neben seinen Füßen verspritzten, brachten Phil augenblicklich auf andere Gedanken. Zusammen mit Paul und Lukas machte er Jagd auf die Zwillinge und genoss es einfach, Spaß mit seinen Freunden zu haben.

Katzenmenschen
    Am Montagmorgen kamen sie beinahe zu spät zur Schule, weil Leo auf halber Strecke eingefallen war, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte. Er bestand darauf, allein zurück zu laufen. Als er Phil wieder einholte, hatte sein Rucksack merkwürdige Beulen.
    Die Schüler hatten sich vor dem verschlossenen Tor versammelt. Phil und Leo wurden wie Helden begrüßt. Strahlend griff Melanie nach Leos Hand. Claudia löste sich aus der Umarmung von Marcel und strich mit den Fingerspitzen über Phils Oberarm. „Guten Morgen, mein starker Rennfahrer", hauchte sie. Ehe Phil eine passende Antwort eingefallen war, hatte sich Claudia bereits umgedreht und stöckelte auf hochhackigen Schnürstiefeln und in einem sehr kurzen rückenfreien Kleid zurück zu Marcel, der sie zähneknirschend erwartete. Etwas abseits und nicht minder zähneknirschend standen Olaf und Stefan. Susanne gesellte sich zu ihnen. Sie drückte Stefan mit einem Arm an sich, dass seine Knochen krachten, und verkündete: „Ab jetzt werde ich mich um dich kümmern. Ich werde dafür sorgen, dass dir niemand ein Haar krümmt, mein Zarter."
    „Dann lässt du mich am besten gleich mal los", japste Stefan.
    Widerwillig löste Susanne ihren Arm und gab Stefan einen leichten Klaps auf die Schulter, der seine Knie zum Einknicken brachte.
    Frau Schwan schlurfte den Weg entlang. Sie hatte dunkle Halbmonde unter den Augen.
    „Ich hoffe, Sie haben besser geschlafen als ich", knurrte sie zur Begrüßung. Als ihr Blick auf Claudia fiel, verengten sich ihre Augen zu Schlitzen. „So können Sie unmöglich am Unterricht teilnehmen", verkündete sie.
    „Warum nicht?", fragte Claudia mit Schmollmund.
    Die Tränensäcke von Frau Schwan zitterten. „Es stört Ihre Mitschüler", stieß sie hervor.
    „Nein, ganz und gar nicht", versicherte Lukas. „Kein Problem, ehrlich nicht, Frau Schwan", pflichtete Paul ihm bei.
    „Das kann ich mir denken. Claudia, Sie ziehen sofort angemessene Kleidung an. In Zukunft verbitte ich mir eine derartige Provokation. Im Interesse des ordnungsgemäßen Schulbetriebes sehe mich gezwungen, eine Kleiderordnung für Schüler aufzustellen, die ich umgehend in die Hausordnung aufnehmen werde. Sie werden mir die Änderung wiederum mit Ihrer Unterschrift quittieren." Frau Schwan starrte auf Claudias lange, schlanke Beine. „Und nun setzen Sie sich endlich in Bewegung." Schnaufend watschelte sie zurück. Claudia stürmte wütend an ihr vorbei, ihren großen Rollkoffer hinter sich her schleifend.
    Paul kickte einen winzigen Kieselstein in den Garten. „Trixi hat heute wieder eine extrem kurze Zündschnur."
    „Sie kann einem aber auch jede Freude nehmen." Lukas schaute Claudia nach.
    Im Zimmer verstaute Leo seinen Rucksack im Schrank. Anschließend warf er einen prüfenden Blick in den Spiegel, was er neuerdings öfter tat. „Wo müssen wir eigentlich hin?"
    „Keine Ahnung. Wir hätten Frau Schwan fragen sollen", antwortete Phil.
    „Die

Weitere Kostenlose Bücher