Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
Vom Netzwerk:
Ausgerechnet jetzt musste sie Leo so anfauchen, als ob es ihm nicht ohnehin schlecht ginge.
    Leo durfte seinen Helm wieder aufsetzen. Herr Heckerle klopfte dreimal mit dem Fingerknöchel darauf. „Also dann, Leo – Augen zu und durch!"
    Da Leo versuchte, mit dem linken Fuß zuerst ins Auto zu klettern, dauerte es eine Weile, bis er richtig saß. Beim Anschnallen half ihm Phil. Leos Hand flatterte zum Zündschlüssel und drehte daran. Es schnarrte kurz, aber der Motor sprang nicht an. „Was jetzt?" Leo klang panisch.
    „Nach dem Zünden musst du den Fuß von der Bremse nehmen. Das Gaspedal ist eins weiter rechts."
    „Ach ja, ganz vergessen." Der zweite Versuch klappte.
    Die Wagen rollten zum Start, der grüne Mercedes holperte hinterher. Nach dem Startschuss machte er einen Satz – und stand. Schon eilten einige Techniker herbei, doch plötzlich preschte Leo mit quietschenden Reifen vorwärts. Die Männer sprangen in letzter Sekunde zur Seite.
    Phil wartete, bis der Mercedes die Arena verlassen hatte, und ging dann zu den Sitzreihen. „Du bist ja vollkommen durchgeschwitzt. Hast du dich so beeilt?", wunderte sich Frida.
    „Kann man wohl sagen", antwortete Phil.
    „Zieh dein T-Shirt aus. Wir hängen es zum Trocknen über die Rückenlehne."
    Als Phil die Lehne begutachtete, warf ihm Sangria, die schräg hinter ihnen saß, eine Kusshand zu.
    Schnell drehte er sich wieder um. „Ach, das trocknet auch so."
    „Wie du meinst." Frida konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm. Während sich die anderen Wagen rasch dem Tunnel näherten, schlich der Mercedes wie eine grüne Schnecke auf der Hindernisstrecke. „Was macht er nur?"
    „Ich glaube, er hat einen schlechten Tag", erwiderte Phil, der von Gewissensbissen geplagt wurde. Er hätte Leo irgendwie am Start hindern müssen. So zerstreut war er eine Gefahr für sich selbst.
    Gerade trödelte Leo an einem kleinen Felsen vorbei, als plötzlich etwas Weißes dahinter auftauchte. Der Mercedes bremste scharf, beschleunigte wieder und fuhr mitten in eine Baumgruppe hinein. Eine Weile hüpfte der Wagen zwischen den Stämmen hin und her, ehe er zurück zur Straße fand.
    Dann preschte er an allen Hindernissen vorbei. Das eine oder andere wurde dabei leicht gestreift. Einmal fuhr Leo nach einem Zusammenstoß mit einem Feldstein einige hundert Meter auf zwei Rädern weiter, doch rechtzeitig vor der Einfahrt in den Tunnel fing er sich wieder. Obwohl er in der dunklen Röhre ein kleines Feuerwerk verursachte, beschleunigte er den Wagen. Auf der dreispurigen Betonstrecke überholte er den roten Ferrari. Anschließend flohen einige Kakteen zur Seite. Die Brücke schwankte, als der Mercedes darüber hinwegjagte.
    Selbst in den Bergen verringerte Leo das Tempo nicht. Zweihundert Kilometer pro Stunde wurden auf dem Bildschirm eingeblendet, als Leo auf die Schanze zusteuerte. „Oh Mann, Leo, das ist viel zu schnell", murmelte Phil entsetzt, Frida hielt sich die Hände vors Gesicht.
    Der Mercedes stieg steil nach oben, aber schon bald flog er beinahe senkrecht wieder nach unten. Der Wagen setzte mit der Stoßstange auf, überschlug sich mehrmals und landete schließlich auf den Rädern. Für einen Moment stand er still, in der Arena war kein Mucks zu hören. Als der Mercedes wieder anfuhr, ging ein erleichtertes Raunen durch die Menge. Frida hielt das Gesicht immer noch bedeckt. „Was ist passiert?"
    Endlich konnte Phil ausatmen. „Leo fährt weiter."
    Soeben donnerte Leo in den Wald mit den variablen Hindernissen hinein. „Und wie er fährt!"
    Leos Wagen fuhr durch alles hindurch, was die Straße kreuzte. Die Zeitverluste wurden auf dem Bildschirm angezeigt. Beim Überholen erledigte er sogar einen Hirsch für Jan, allerdings wurde umgehend ein neuer ins Rennen geschickt.
    Auf der freien Strecke brauste der Mercedes an Michael, Kai und sogar an Stefan vorbei. Nun lag nur noch Melanies hellblauer Audi vor ihm.
    Auch die Achterbahn nahm Leo zu schnell, ab und zu prallte der Mercedes von der Balustrade ab. Endlich erschienen der hellblaue und gleich darauf der hellgrüne Wagen in der Arena. Vor Begeisterung klatschten die Leute im Rhythmus.
    Phil und Frida rannten zur Ziellinie, aber Leo schoss übers Ziel hinaus und kam erst weit dahinter zum Stehen. Zunächst weigerte er sich, den Wagen zu verlassen, doch als Frida ungeduldig an die Scheibe klopfte, stieg er mit wackeligen Beinen aus.
    Überglücklich schloss Frida ihn in ihre Arme. Nachdem sie ihn wieder freigegeben hatte,

Weitere Kostenlose Bücher