Die Suche nach dem reinen Blut
Vampiren zu. „Dimitri Sean, Hores Fander, Flad Morgan, Jeff Briggs, Emil May und Conny Meyer. Steht ihr bitte auf. Euch wird nichts geschehen. Von euch geht keine Bedrohung aus.“
Die sechs Vampire erhoben sich nach und nach.
„Ihr seid in potenzieller Gefahr. Je einer von euch hat in seinem Stab einen Spion. Sie schlagen zu, wenn ihr wieder zurückkehrt. Ich habe nur eure Namen gesehen, leider nicht die derer, die euch bedrohen. Traut niemandem, der euch seine Fangzähne nicht zeigen kann. An alle anderen: Auch bei euch werden über kurz oder lang Spione eingeschleust. Zögert nicht, wenn sie Anzeichen zeigen, die wir hier gesehen haben. Terrag will euch alle tot sehen. Und er wird sein Ziel über eure Leichen erreichen, wenn ihr nicht endlich aufwacht.“
Ein Raunen ging durch die Menge.
Mit verschränkten Armen gab Angel den Vampiren eine weitere Denkpause.
„Glaubt nicht, er würde euch aufnehmen und euer Leben verschonen! Keiner von euch ist es ihm wert! Harlem wird das in wenigen Augenblicken erfahren. Er dachte, er könne seinen Arsch so retten. Kev, bitte ruf bei ihm durch und stell den Mithörer an.“
„Der pennt doch jetzt.“
„Mach es!“, sprach Angel besänftigend aber hartnäckig.
„Und wenn er mir dann den Kopf abreißt?“
„Wird er nicht. Er denkt, du vertraust ihm. Vertraust du ihm?“
„Nein.“
„Dann ruf ihn an!“
Das Zwiegespräch wurde von einem sich räuspernden Vampir unterbrochen. „Warte! Warum vertraust du Harlem nicht? Bisher hat er uns immer gewarnt.“
Ungerührt und äußerst ruhig sah Angel dem aufgestandenen Vampir in die Augen. „Wovor hat er dich gewarnt? Vielleicht vor den Jägern, die mit ihren Containern kamen?“
„Nein. Aber ...“
„Aber was? Gib mir nur einen Grund, Harlem zu vertrauen! Er hat Jack etwas geschickt und wusste, wo er mich unterwegs antreffen würde, damit mir der Bote es überreichen konnte. Er hat überall seine Kontakte und seine Spione und ist nur auf sich selber bedacht. Und glaubt mir, ich bin ihm für seine Hilfe durchaus dankbar, aber wenn die Sache so einen Hintergrund hat, dann muss auch ich umdenken!“
Angel sah in die Runde und ihr Blick blieb an einer schwarzhaarigen Vampirin hängen.
„Und du legst jetzt sofort dein Handy auf den Tisch!“
Die Vampirin sah Angel scharf an und Angel holte mit dem Dolch aus. Sofort lag das Telefon auf dem Tisch.
„Kev, geh doch mal lauschen, wer da am anderen Ende ist.“
Kev sah auf das Display. „Das ist Harlems Geheimnummer. Aber er hat das Gespräch beendet.“ Angel raste zu der schwarzhaarigen Vampirin und blieb neben ihr stehen.
„Welche eingespeicherte Nummer werde ich wohl bei den beiden toten Vampiren finden?“
Die Vampirin zuckte mit den Schultern.
„Kev, ruf ihn an“, wiederholte Angel.
Kev nahm sein Handy und wählte mit Mithörer. Alles wurde mucksmäuschenstill.
„Ja?“, meldete sich eine männliche Stimme.
„Hey Harlem, wie geht’s?“
„Angel, bist du das?“
„Jepp.“
„Mir geht’s blendend und selber?“
„Soweit gut, ich hab gerade einen Dolch an Sades Hals und spiele damit durch ihre Locken“, antwortete Angel.
Am anderen Ende wurde es ruhig. Harlem räusperte sich.
„Harlem tu mir bitte einen Gefallen und stell dich an deine Tür und guck mal raus. Ich hatte vorhin eine interessante Vision.“
Alle Vampire hielten den Atem an, damit ihnen kein Ton entging.
„Und schon bei der Tür?“
„Sicher“, antwortete Harlem und öffnete die Tür.
„Was willst du hier ...“, stöhnte Harlem im nächsten Moment, dann hörte man nur noch ein Röcheln, welches aber klar verständlich ein letztes Wort enthielt: ‚Terrag.‘
Ein folgendes Scheppern ließ zweifelsohne darauf schließen, dass das Handy auf den Boden aufschlug. Stille am anderen Ende der Leitung und unter den Vampiren, die allesamt die Luft anhielten. Kev drückte das Gespräch weg.
Mit festem Blick schaute Angel der Schwarzhaarigen über die Schulter. „Und, vertraust du ihm immer noch? Kann er dich wirklich vor Terrag schützen?“
Die Gesichtszüge der Saugerin hätten gereicht, dennoch schüttelte sie den Kopf.
„Terrag verlässt sich nicht immer auf seine Leute und greift bei höheren Vampiren gerne selbst ein. Das liegt auch teilweise daran ... er hat ähnlich Neigungen wie Fischer. Ich weiß, was er jetzt mit Harlem macht und es ist äußerst unappetitlich.“
Unruhig sahen sich die Vampire untereinander an. „Und was sollen wir jetzt tun? Wenn er
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